Minusjahr–Erneuter Rückschlag für Baumärkte
Leichtes Wachstum nur im Ausland
Auch 2024 brachte der Baumarktbranche in Deutschland nicht die erhoffte Wende. Nach dem historischen Einbruch im Jahr 2023 ging es mit einem nominalen Minus von 0,8 Prozent erneut bergab. Zwar fiel der Rückgang weniger dramatisch aus als im Vorjahr (-2,9 Prozent), doch markiert das Jahr 2024 dennoch einen entscheidenden Wendepunkt: Erstmals seit dem Corona-Boom liegt die deutsche Branche wieder unterhalb der langfristigen Wachstumslinie von 1999 bis 2019.

(IINews) - Alle Fakten rund um die Baumarktbranche sind in der aktuellen Ausgabe der„Statistik Baumarkt + Garten“ erschienen. Sie bietet auf über 140 Seiten umfassende Zahlen und Analysen zur Markt- und Umsatzentwicklung von Bau- und Heimwerkermärkten sowie Gartencentern in der DACH-Region per 31.12.2024.
Thronwechsel in Deutschland
Nachdem Bauhaus 2023 Obi bereits beim Umsatz in Deutschlandüberholt hatte, folgt 2024 der Thronwechsel auch im Gesamtumsatz. Bauhaus ist nun größter deutscher Baumarktbetreiber. Ein Ergebnis langfristiger Expansion und zugleich der Rückzugsstrategie von Obi, insbesondere infolge des Ausstiegs aus dem Russlandgeschäft 2022.
Insgesamt lag der Branchenumsatz in Deutschland mit 24,84?Mrd.?Euro rund 80?Mio. Euro unter dem Wert, der sich aus dem langfristigen Trend ergeben hätte. In diesem insgesamt schwierigen Umfeld gelang es insbesondere den „Großen Drei“, sich zu behaupten: Bauhaus, Obi und Hornbach konnten sich mit nominalen Wachstumsraten zwischen 0,0 und 0,5 Prozent dem Abwärtstrend zumindest teilweise entziehen. Zudem stach Sonderpreis Baumarkt mit einem Wachstum von 2,3 Prozent positiv hervor und lag damit als einziger Baumarktbetreiber in Deutschland leicht über der Inflationsrate.
Wachstum im Ausland, aber nur gedämpft
Auch im Ausland war 2024 für die deutschen Baumarktbetreiber ein durchwachsenes Jahr. Während das Inlandsvolumen schrumpfte, erreichten die deutschen Betreiber im europäischen Ausland beim Umsatz zwar ein Plus von 2,9 Prozent. Allerdings hauptsächlich aufgrund eines statistischen Sondereffekts bei Hagebau, die ihre Unternehmenszahlen neu bewertet haben. Ohne diesen Effekt wäre 2024 das Jahr mit dem niedrigsten Wachstum seit 1999 gewesen.
Als einziger deutscher Betreiber erreichte Hornbach ein nennenswertes Plus, das bei 2,4 Prozent oder 86 Mio. Euro lag. Ebenfalls im Plus schnitten Bauhaus mit 1,0 Prozent oder 38 Mio. Euro und Obi mit 0,4 Prozent oder 17 Mio. Euro ab. Fast alle anderen Betreiber lagen 2024 mit ihrem Auslandsgeschäft im Minus.
Leichter Zuwachs bei Verkaufsfläche und Standort
Die Anzahl der Baumärkte in Deutschland blieb 2024 nahezu stabil (-3 Standorte), ebenso die Verkaufsfläche (± 0?Prozent). Im Ausland stiegen die Anzahlen der Baumarkt-Standorte (+ 6 Standorte) sowie der Verkaufsfläche (+ 1,1?Prozent) leicht. Die Verkaufsfläche und Flächenproduktivität wird in derneuen Ausgabe der „Statistik Baumarkt + Garten“ erstmals in einer neuen Darstellung analysiert: Mit direkt vergleichbaren Verkaufsflächen und Umsätzen der Top-Betreiber auf eigenen Sonderseiten.
Gartenhandel leicht im Plus
Der deutsche Gartenhandel konnte 2024 ein kleines Umsatzplus von 1,0 Prozent verbuchen. Von 16 deutschen Gartencenterbetreibern lagen zwölf mit ihrem In- und Auslandsgeschäft im Plus und vier im Minus. Die höchsten Zuwächse erzielten dabei Hornbach (+45 Mio. Euro), Bauhaus (+25 Mio.) und Obi (+23 Mio.) – allesamt eigentlich Baumarktbetreiber. Prozentual lag ZG Raiffeisen mit +3,8 Prozent vorn, unter den Gartenfachhändlern überzeugten Pflanzen-Kölle und Blumen Risse mit 2,7 bzw. 2,4 Prozent Plus. Die Zahl der Standorte sank national wie international um 0,5 Prozent auf 3.694 Märkte.
Online-Handel nach dem Boom im Normalmodus
Nach den explosionsartigen Zuwächsen der Corona-Jahre hat sich das Wachstum im E-Commerce 2024 deutlich verlangsamt. Laut Branchenanalyst Klaus Peter Teipel legte der Online-Umsatz im DIY-Kernsortiment nur noch um moderate 2,1 Prozent zu – eine Entwicklung, die der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) mit einem Plus von 3,2 Prozent ähnlich einordnet. Besonders stark performte das Gartensortiment mit 3,6 Prozent Wachstum, während der Heimwerkerbereich mit +1,7 Prozent nur verhalten zulegte. Auffällig: Wachstum verzeichneten 2024 ausschließlich Online-Marktplätze, während sowohl Online-Pure-Player als auch Multichannel-Anbieter Umsatzrückgänge hinnehmen mussten.
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Das Verlagsprogramm umfasst rund ein Dutzend Fach- und Publikumszeitschriften, zahlreiche Internet-Portale und weitere Publikationen, darunter Handels- und Adressverzeichnisse, Einkaufsführer, Handels-Statistiken, Gewerbeflächen-Verzeichnisse, sowie ein breites Buchprogramm aus den Bereichen Aquaristik.
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