Passagiere am Boden, Airlines bei Rekordgewinnen: Brüssel sendet falsches Signal

(ots) - Brüssel spielt im Diskurs um eine umfassende Überarbeitung der Fluggastrechteverordnung EG 261 mit schwächeren Verspätungsgrenzen von bis zu 6 Stunden und niedrigen Entschädigungsbeträgen - die Aussichten für Reisende verschlechtern sich. Die geplanten Änderungen, die mit steigenden Gepäckgebühren und schrumpfendem Verbraucherschutz verbunden sind, senden eine klare Botschaft: In Europa scheinen Gewinne von Fluggesellschaften mehr wert zu sein als die Rechte von Passagieren.
"Die Reform ist in ihrer aktuellen Form ein doppelter Gewinn für Fluggesellschaften und ein großer Verlust für Reisende", sagt Tomasz Pawliszyn, Präsident vonAPRA (https://apra-eu.com/)und CEO des Fluggastrechte-Unternehmens AirHelp."Verspätungen und Annullierungen ruinieren bereits jetzt die Pläne vieler Reisender. Nun plant die EU, Regeln für Entschädigungen betroffener Fluggäste zugunsten der Airlines zu lockern. Gewinne von Fluggesellschaften werden damit über Fluggastrechte gestellt. Für Reisende heißt das: mehr Kosten und weniger Schutz.
Nach den Vorschlägen des Rates sollen Passagiere künftig bis zu 6 Stunden Verspätung hinnehmen, bevor ein Anspruch auf Entschädigung besteht - bisher sind es nur 3 Stunden. Bei Flügen innerhalb der EU und Kurzstreckenflügen soll die Grenze auf 4 Stunden heraufgesetzt werden - fast doppelt so langewie die durchschnittliche Flugdauer innerhalb der EU. Ein schwerer Schlag für Verbraucherrechte: Laut dem dänischen Verbraucherrat könnte die Revision Fluggästen somit jährlich bis zu 1,5 Milliarden Euro Entschädigung entziehen.
Fluggesellschaften beschränken das Handgepäck - die EU kürzt Fluggastrechte
In der Zwischenzeit versuchen Fluggesellschaften mit allen Mitteln, zusätzliche Einnahmen auf Kosten der Fluggäste zu erzielen. Die Branchenlobby A4E hat kürzlich einen sogenannten"gemeinsamen Standard"für Handgepäck befürwortet - 40 cm x 30 cm x 15 cm - was kostenloses Handgepäck effektiv auf kaum mehr als eine große Schuhbox reduziert. Dies folgt einer Welle von Zusatzgebühren auf Hand- und Aufgabegepäck, während Ticketpreise weiterhin undurchsichtig bleiben. Berichten zufolge belohnen einige Airlines Mitarbeitende mit Boni, wenn sie Fluggäste aufgrund von Übergepäck zur Kasse bitten.
"DieÜberarbeitung der Verordnung EG 261 erfolgt zeitgleich mit der Einführung neuer Gebührenmodelle für grundlegende und unverzichtbare Dienstleistungen durch Fluggesellschaften. Und nun erwägt die EU offenbar, Airlines mehr Spielraum zu gewähren - auf Kosten kürzerer Entschädigungsansprüche und längerer Wartezeiten für Passagiere", berichtet Pawliszyn."Das ist ein koordinierter Rückzug aus den Fluggastrechten."
Die Europäischen Kommission hat selbst die Verwirrung bei den Gepäckbestimmungen und die Unklarheiten darüber, was als"wesentlichen Bestandteil des Flugpreises"gilt, anerkannt. Doch statt für Klarheit zu sorgen oder ausbeuterische Praktiken zu unterbinden, riskieren die vorgeschlagenen Reformen das Spielfeld noch stärker zugunsten der Fluggesellschaften zu kippen.
Belastungsgrenze erreicht: Wie viel können Europas Fluggäste ertragen?
DieÜberarbeitung erfolgt zum Zeitpunkt öffentlicher Frustration gegenüber der Luftfahrtindustrie. Während die Gewinne von Fluggesellschaften Rekordhöhen erreichen, schwindet das Vertrauen ihrer Passagiere. Der Grund dafür liegt nicht nur in der aggressiven Lobbyarbeit der Luftfahrtbranche, um Fluggastrechte zu schwächen, sondern auch darin, dass sich der EU-Rat nicht für Verbraucher einsetzt. Die Reform der EG 261 droht diese Vertrauenskrise noch weiter zu vertiefen. Die wachsende Unzufriedenheit spiegelt sich ebenfalls in einer Petition auf Change.org wider, die sich gegen die Überarbeitung richtet und bereits über 60.000 Unterschriften gesammelt hat.
"Verbraucher fühlen sich, als würden sie an allen Ecken ausgenommen", fügt der CEO von AirHelp hinzu."Sie zahlen mehr für weniger: weniger Komfort, weniger Service und nun auch noch weniger Schutz. Wir fordern das Parlament auf, jede Reform abzulehnen, die die Rechte von Fluggästen schwächt!"
APRA und AirHelp fordern die EU-Gesetzgeber auf, Passagiere in den laufenden Trilog-Verhandlungen an erste Stelle zu setzen. Alles andere sendet die falsche Botschaft: Offenbar stehen die Profite der Fluggesellschaftenüber den Rechten der EU-Bürger.
Über AirHelp
AirHelp ist ein Unternehmen für Reisetechnologie, das sich mit Flugunterbrechungen befasst. Seit 2013 hat AirHelp Entschädigungen für über 2,3 Millionen Passagiere mit Flugverspätungen oder -annullierungen durchgesetzt. Über 6,5 Millionen Passagiere haben ihre Flüge mit AirHelp+ geschützt und unzählige weitere Millionen profitieren von den Informationen, die auf airhelp.com frei verfügbar sind.
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Datum: 18.08.2025 - 09:45 Uhr
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