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WpI MaRisk AT 4.3.3–Risikomanagement&Stresstests: Schlank, wirksam, BaFin-konform

ID: 2191495

(PresseBox) - AT 4.3.3 regelt, wie Du Risiken identifizierst, bewertest und durch Stresstests absicherst.

Für kleine Institute bedeutet das: Du kannst hier viel vereinfachen – solange Deine Wesentlichkeitsprüfung (siehe Artikel 2) solide ist.

Mittlere Institute haben etwas mehr Pflichten, können diese aber gezielt skalieren.

ABSCHNITT/THEMA   /   KERNAUSSAGE   /   KLEINE WPI   /   MITTLERE WPI   /   TO-DO/NACHWEIS

1) Zielsetzung BaFin

- Frühwarnsystem, Schockvermeidung durch Szenarien, Proportionalität

- Vereinfachen ist erlaubt– solide Wesentlichkeitsprüfung nötig

- Erhöhte Tiefe, aber skalierbar nach Risiko&Komplexität

- Grundsatzpapier zu AT 4.3.3 mit Proportionalitätsbegründung

2) Risikoinventur

- Systematische Erfassung wesentlicher Risiken

- 1× jährlich; Fokus auf wesentliche Risiken

- Laufende Erfassung + jährliche Vollinventur

- Risikoinventar, Materialitätskriterien (AT 2.2)

2) Stresstests

- Szenarien zur Beurteilung der Widerstandsfähigkeit

- Einfache Einzelszenarien (z. B. IT-Ausfall, Umsatzrückgang)

- Quantitative Modelle/Mehrfach-Szenarien (Kombi-Schocks)

- Stresstestplan, Ergebnisse, Maßnahmenpläne

2) Dokumentation

- Nachvollziehbarkeit&Prüfungsfestigkeit

- Kurzbericht: Szenario, Ergebnis, Maßnahmen

- Detailberichte: Methodik, Annahmen, Berechnungen, Ableitungen

- Versionierung, Freigaben, Revisionsspur

2) Frequenz

- Regelmäßigkeit + Anlassbezug

- Mind. jährlich; ad hoc bei Änderungen

- Mind. jährlich; quartalsweise Updates wesentlicher Risiken

- Jahresplan + Anlass-Trigger (Schwellen/KRI)





2) Interne Kommunikation

- Managementeinbindung sicherstellen

- Direkt an Geschäftsleitung berichten

- Regelberichte an Geschäftsleitung&Risikokomitee

- GL-Protokolle, Komitee-Minutes

3) Schritt 1– Auswahl

- Wesentlichkeit filtert Prüfungsumfang

- Nur wesentliche Risiken in das Programm

- Gleiches Prinzip, aber breiter&datenbasiert (KRI)

- AT 2.2-Nachweis, Materialitäts-Memo

3) Schritt 2– Szenarien

- Klar, plausibel, institutsspezifisch

- Max. 3–5 einfache Szenarien/Jahr

- Mehrdimensionale Szenarien inkl. Markt&Liquidität

- Szenario-Steckbriefe mit Parametern

3) Schritt 3– Wirkung

- Auswirkungen qualitativ/quantitativ abschätzen

- Qualitativ + grobe€/%-Schätzung optional

- Quant-Auswertung, Verlustwahrscheinlichkeiten

- Impact-Tabellen, Sensitivitäten

3) Schritt 4– Maßnahmen

- Konkrete Steuerungsimpulse

- Notfallpläne, Limits, Kreditlinien anpassen

- Kapitalmaßnahmen, Pufferstrategie, Eskalationswege

- Maßnahmenplan mit Verantwortlichen&Terminen

3) Schritt 5– Dokumentieren

- Prüfungssichere Ablage

- Muster-Tabelle (Risiko, Szenario, Wirkung, Maßnahme …)

- Berichte für GL/Risikokomitee, SREP-fähig

- Doku-Checkliste, Ablageordnung

4) Mittlere WpI– erweitert

- ILAAP-Anbindung&Governance

-—

- Lfd. Monitoring (KRI), Kombi-Szenarien, ICAAP/ILAAP-Integration

- ILAAP-Handbuch, Reporting-Kalender

5) Typische Fehler

- Unproportional, zu komplex, ohne Maßnahmen&Rückkopplung

-„Keep it simple“, Auswahl begründen

- Praxis statt„Papierübung“, Anlass-Stresstests

- Lessons-Learned-Log, Abstellmaßnahmen

6) Schnittstellen

- Verzahnung mit anderen AT-Bereichen

- AT 2.2 (Wesentlichkeit), AT 7 (Notfall)

- AT 4.1 (Kapitalplanung), ICAAP/ILAAP

- Mapping-Tabelle AT 2.2 / AT 4.1 / AT 7

7) Praxis-Tipp (klein)

- Einfach, aber prüfungssicher

- 3–5 Szenarien, klare Begründung, GL-Protokoll

-—

- Vorlage: Szenario-Steckbrief&Maßnahmenplan

8) Fazit

- Wesentlichkeit + klare Szenarien + Maßnahmen = wirksame Steuerung

- Ressourcenschonend&proportional

- Skaliert&SREP-tauglich

- Jährlicher Review, KPIs&Trigger festlegen

1. Zielsetzung der BaFin bei AT 4.3.3

Frühwarnsystem für Risiken

Vermeidung von Schocks durch Szenario-Analysen

Proportionalität: Aufwand muss zur Größe, Komplexität und Risikostruktur passen

2. Kleine vs. mittlere Institute– die Kernunterschiede

KRITERIUM   /   KLEINE WERTPAPIERINSTITUTE   /   MITTLERE WERTPAPIERINSTITUTE

Risikoinventur

- 1× jährlich, Fokus auf wesentliche Risiken

- Laufende Risikoerfassung + jährliche Vollinventur

Stresstests

- Nur für wesentliche Risiken, einfache Szenarien (z. B. Umsatzrückgang, IT-Ausfall)

- Für alle wesentlichen Risiken, quantitative Modelle oder Szenario-Kombinationen

Dokumentationspflicht

- Kurzbericht mit Szenario-Beschreibung, Ergebnis&Handlungsempfehlung

- Detaillierte Berichte inkl. Methodik, Annahmen, Berechnungen und Ableitungen

Frequenz

- Min. jährlich, ad hoc bei gravierenden Änderungen

- Min. jährlich, quartalsweise Updates bei wesentlichen Risiken

Interne Kommunikation

- Direkter Bericht an Geschäftsleitung

- Regelmäßige Berichte an Geschäftsleitung + Risikokomitee

Schritt 1– Risiken auswählen

Nutze Deine Wesentlichkeitsprüfung (AT 2.2) als Filter:

Nur Risiken, die wesentlich eingestuft sind, kommen ins Stresstest-Programm.

Schritt 2– Einfache Szenarien definieren

Beispiel Marktpreisrisiko: Kursrückgang von 20 % innerhalb eines Monats

Beispiel Liquiditätsrisiko: Umsatzrückgang von 30 % in 3 Monaten

Beispiel IT-Risiko: Systemausfall von 2 Tagen während Hauptgeschäftszeit

Schritt 3– Auswirkungen abschätzen

Qualitativ: Welche Prozesse, Kunden, Umsätze sind betroffen?

Quantitativ (optional): Grobe Schadensschätzung in EUR oder % vom Ergebnis

Schritt 4– Maßnahmen ableiten

Sofortmaßnahmen (Notfallpläne)

Präventive Anpassungen (z. B. Notfall-IT, Kreditlinien)

Anpassung von Limits

Schritt 5– Dokumentieren

Muster für kleine Institute:

RISIKO   /    SZENARIO   /   AUSWIRKUNG   /   MASSNAHME   /   DATUM   /   VERANTWORTLICH

IT-Ausfall

- 2 Tage Downtime

- Verzögerung von Kundenaufträgen, Reputationsschaden

- Redundante Serverstruktur prüfen

- 15.07.2025

- IT-Leiter

Umsatzrückgang

- -30 % in Q4

- Verlust von 200 TEUR, Liquiditätsreserve belastet

- Marketingbudget kürzen, Kreditlinie anpassen

- 15.07.2025

- CFO

4. Umsetzung für mittlere Institute – die erweiterten Anforderungen

Risikoidentifikation: Laufendes Monitoring, z. B.über Key Risk Indicators (KRI)

Mehrdimensionale Szenarien: Kombination mehrerer Risiken (z. B. Marktcrash + Liquiditätsengpass)

Quantitative Simulationen: Nutzung von Modellen zur Berechnung von Verlustwahrscheinlichkeiten

Regelmäßige Berichte: Vorlage im Risikokomitee, Integration in ICAAP

Ableitung von Kapitalmaßnahmen: Verbindung zur Kapitalplanung (AT 4.1)

5. Typische Fehler– und wie Du sie vermeidest

- Alles testen, ohne Wesentlichkeit zu prüfen ? unnötiger Aufwand, nicht proportional

-  Szenarien zu komplex ? kleine Institute verlieren Fokus, Ergebnisse werden unverständlich

-  Keine klare Ableitung von Maßnahmen ? BaFin sieht Stresstests als „Papierübung“

-  Ergebnisse nicht ins Risikomanagement zurückgespielt ? keine Steuerungswirkung

6. Schnittstellen zu anderen MaRisk-Bereichen

AT 2.2 Wesentlichkeit ? Filtert, welche Risiken getestet werden

AT 4.1 Kapitalplanung ? Stresstestergebnisse fließen in Kapitalpuffer ein

AT 7 Notfallmanagement ? Szenarien können als Grundlage für Notfallübungen dienen

7. Praxis-Tipp für kleine Institute

Keep it simple– aber prüfungssicher:

Max. 3–5 Szenarien pro Jahr

Klare, verständliche Begründung der Auswahl

Direkte Verknüpfung zu Maßnahmen&Verantwortlichkeiten

Ergebnisse immer in der nächsten Geschäftsleitungssitzung protokollieren

8. Fazit

Mit AT 4.3.3 gibt Dir die BaFin ein Werkzeug in die Hand, um Risiken gezielt zu prüfen und steuernd einzugreifen – ohne dass Du als kleines Institut unnötige Ressourcen verschwendest.

Der Schlüssel liegt in der Verknüpfung von Wesentlichkeit, klaren Szenarien und praktischen Maßnahmen.

Tipp: Du kannst unser kostenfreies Whitepaper zu WpI MaRisk 2025 direkt hier anfordern.

WpI MaRisk 2025– Ressourcen&Praxisleitfäden

Dein Einstieg

WpI MaRisk 2025– Was sich für kleine und mittlere Institute ändert

AT-Module– Allgemeiner Teil

AT 2.2 Wesentlichkeitsprüfung – Dein Praxisleitfaden

AT 4.3.3 Risikomanagement&Stresstests

AT 4.3.3 Stresstests für kleine Institute

AT 7.3 Notfallmanagement– kompakt erklärt

BTO-Module– Organisation&Abwicklung

BTO 1– Organisation des Handels

BTO 1.2.2 Abwicklung– Fehler vermeiden

BTR-Module– Risikomanagement

BTR– Allgemeine Anforderungen

BTR 1– Risiken aus laufender Tätigkeit

BTR 2– Sonstige Risiken der laufenden Tätigkeit

BTR 3– Liquiditätsrisiken wirksam steuern

BTR 4– Risiko einer ungeordneten Abwicklung

Risikomanagement– Anforderungen in BT 2, BTR 3&BTR 4

Spezialthemen

Risikomanagement nach WpI MaRisk– Umsetzung in der Praxis

ILAAP 2025– Anforderungen für kleine und mittlere Institute

Kapitalplanung

Kapitalplanung nach WpI MaRisk– Dein Leitfaden 2025

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
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Bereitgestellt von Benutzer: PresseBox
Datum: 18.08.2025 - 09:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2191495
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Anna Tatar
Stadt:

Unterföhring bei München


Telefon: +49 89 452 429 70 113

Kategorie:

Finanzen



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