"Auf dem Platz ist es egal, woher man kommt oder was im Leben passiert ist"/ Klienten der Diakonie Saar vertreten Deutschland bei der Wohnungslosen-WM

(ots) - Einmal bei einer Weltmeisterschaft dabei sein: Dieser Traum wird für Deniz, Klient der Wohnungslosenberatung der Diakonie Saar, wahr. Denn vom 23. bis 30. August 2025 läuft er für die deutsche Nationalmannschaft bei der Wohnungslosen-WM in Oslo (Norwegen) auf. Fußball hat für den 32-Jährigen eine besondere Kraft. Entsprechend groß sind die Motivation und sein Ziel: der Titel.
Deniz ist leidenschaftlicher Fußballer. Schon als Kind spielte er im Verein - und verlor sein Hobby auch in schweren Zeiten nie aus den Augen."Er ist vor etwa zwei Jahren zu uns gekommen", erzählt Andreas Meier, Sozialarbeiter im Haus der Diakonie in Völklingen (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46749ms11052.html). Als Kind habe Deniz im Heim gelebt, später in einer Wohngruppe."Er wollte dann aber wieder mehr auf eigenen Beinen stehen und hat dank unserer ambulanten Eingliederungshilfe eine Wohnung gefunden."
Wohnungslosenhilfe unterstützt im Alltag
Das Beratungsteam der Wohnungslosenhilfe unterstützt Deniz weiterhin, etwa bei Behördengängen oder mit wöchentlichen Treffen."Dabei geht es manchmal auch einfach um ein Gespräch bei einem Eis", berichtet Meier. Deniz selbst hat einen Plan, wie es weitergehen soll."Ich bin derzeit arbeitssuchend, möchte aber unbedingt wieder etwas machen. Am liebsten einen Job, bei dem man in Bewegung ist, etwa bei der Müllabfuhr."
"Ich möchte Weltmeister werden"
Momentan verfolgt er aber ein ganz anderes Ziel:"Ich möchte Weltmeister werden."Dafür hat er sich in den vergangenen Monaten mit Kraft- und Ausdauertraining vorbereitet - alleine oder beispielsweise bei Trainingseinheiten mit dem Völklinger Fußballteam unter Leitung von Meier. Deniz ist flexibel im Tor oder als Feldspieler einsetzbar. Und er bringt eine Menge Turniererfahrung mit."Ich habe bereits in der Nationalmannschaft für Menschen mit geistiger Behinderung gespielt, bin Saarlandmeister geworden und war bei Turnieren der Werkstätten für Menschen mit Behinderung dabei."
Nationaltrainer entdeckt Deniz bei deutscher Meisterschaft
Dass Deniz Deutschland bei der WM in Oslo vertreten darf, hat er der deutschen Meisterschaft 2024 in Freiburg zu verdanken."Dort hat mich der Nationaltrainer von Anstoß e. V. (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46750ms11052.html) entdeckt", erzählt der 32-Jährige. Der spendenfinanzierte Verein (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46751ms11052.html) setzt sich für soziale Integration durch Sport ein und organisiert die WM-Teilnahme der deutschen Mannschaft. Ausschlaggebend für eine Nominierung sei neben dem Talent auch der Charakter. Seine Geschichte hat Deniz auch in einem Radiobeitrag des Evangelischen Rundfunkreferats Saar auf Radio Salü (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46752ms11052.html) erzählt.
Drei Saarländer reisen zur Wohnungslosen-Weltmeisterschaft
Im Weltmeisterschaftsteam ist Deniz nicht der einzige Saarländer. Neben ihm gehören sein Freund Yves und ein weiterer Spieler zum Team."Yves besucht unsere Beratungsstelle seit 2018", sagt Meier. Er trage ebenfalls einen dicken Rucksack durchs Leben."Derzeit hat er aber Arbeit und eine eigene Wohnung."
Teams aus 48 Ländern nehmen teil
Der Homeless World Cup wird jährlich ausgetragen, in diesem Jahr vom 23. bis 30. August in Oslo (Norwegen). Organisiert wird die Weltmeisterschaft von der Heilsarmee Norwegen (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46753ms11052.html) und der Homeless World Cup Foundation (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46754ms11052.html).Mit dabei sind 44 Männer- und 23-Frauen-Teams aus 48 Ländern. Spielberechtigt sind Menschen, die aktuell oder ehemals wohnungslos sind oder beispielsweise Straßenzeitungen verkaufen. Gespielt wird im Modus"4 gegen 4"auf einem Kleinfeld. Ein Spiel dauert zweimal sieben Minuten. Das Turnier wird live auf der Website der Organisation (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46755ms11052.html) sowie auf YouTube (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46756ms11052.html)übertragen.
Jeder Spieler darf nur einmal zur WM
Deniz Vorfreude auf Norwegen ist riesig."Jeder Spieler darf nur einmal zur WM. Diese Chance möchte ich nutzen und beweisen, was ich leisten kann."Sozialarbeiter Meier freut sich ebenfalls sehr auf das Turnier - nicht nur wegen des"tollen und einmaligen Erlebnisses für meine Jungs". Schließlich wird er selbst als Betreuer mit dabei sein."Das wird sicher eine schöne Erfahrung. Ich freue mich auch auf den Austausch mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern aus den anderen Ländern."
Für einen Moment spielt die Lebensgeschichte keine Rolle
Für Deniz ist das Besondere am Fußballspielen:"In dem Moment geht es nur um den Sport. Es ist egal, woher man kommt oder was im Leben passiert ist. Das ist schön."Dem kann Meier nur zustimmen. Er ist selbst leidenschaftlicher Fußballer. So kam es auch, dass der Schalke-Fan das Völklinger Diakonieteam gründete."Der Fußball gibt den Klienten Energie, es entstehen engere Verbindungen und das Vertrauen untereinander wird gestärkt."Der Sport biete zudem Struktur. Entsprechend hofft Meier, dass das Fußballteam eine Zukunft hat. Denn der nahe der Beratungsstelle gelegene Sportplatz soll abgerissen werden."Wo wir dann trainieren können, ist noch unklar."
Dreitägiges Trainingslager in Hamburg
Bis diese Frage geklärt ist, liegt der Fokus aber voll und ganz auf Oslo. Zur optimalen Vorbereitung reisen die drei saarländischen WM-Fußballer Anfang August drei Tage ins Trainingslager nach Hamburg."Dort lernen wir unser Team Germanyum kennen und trainieren gemeinsam", berichtet Deniz. Finanziert wird die Reise nach Hamburg von der Diakonie Saar. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis das Abenteuer Oslo startet. Wie es enden soll, ist für Deniz klar:"Mit dem Weltmeistertitel natürlich."(Andreas Attinger)
Die Fotos zum Bericht stehen im Presse- und Mediencenter (https://newsletter.ekir.de/r/b9ubcjn46759ms11052.html) bei Urhebernennung"Diakonie Saar/Stein"zur kostenfreien Nutzung zum Download bereit.
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