InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Geplante Gesetzesänderung könnte Rechtsschutz für Einbürgerungsbewerber einschränken

ID: 2182938

Massive Kritik an Vorschlag der Bundesratsausschüsse zur Verlängerung der Frist für die Erhebung einer Untätigkeitsklage in Einbürgerungssachen


(IINews) - Berlin, 4. Juli 2025 - Der Innenausschuss des Bundesrats hat in seiner Empfehlung zur Reform des Staatsangehörigkeitsrechts (BR-Drucksache 220/1/25 vom 30.06.2025) eine weitreichende Änderung vorgeschlagen: Künftig sollen Untätigkeitsklagen im Einbürgerungsverfahren erst nach zwölf Monaten möglich sein - bislang liegt die Frist bei drei Monaten (siehe § 75 VwGO). Die Begründungfür die Fristverlängerung: Eine angeblich"massenhafte", standardisierte Nutzung der Untätigkeitsklage durch Anwaltskanzleien belaste Verwaltungsgerichte und Behörden. Der Vorschlag will mit der Fristverlängerung den Gerichten Zeit verschaffen, um den Bearbeitungsstau in Einbürgerungsbehörden abzubauen.

Massive Kritik von Migrationsrechtsexpert*innen
Fachanwältinnen und Verwaltungsexpertinnen kritisieren den Vorschlag scharf. Statt Verwaltungsprozesse zu modernisieren und digitalisieren, werde der Rechtsschutz für Betroffene eingeschränkt - und das in einem hochsensiblen Bereich, der für die Lebensplanung vieler Migrant*innen entscheidend ist. Die verlängerte Wartezeit würde etwa Karriereentscheidungen, Familiennachzug und visafreies Reisen zusätzlich erschweren. Auch die Kostenbelastung steigt: Längere Verfahren bedeuten mehr Dokumentationspflichten, längere anwaltliche Begleitung - und mehr Unsicherheit.

Stigmatisierung von Kanzleien und Antragsteller*innen
Besonders problematisch ist die Darstellung von Anwaltskanzleien als Teil des Problems. Die Ausschussbegründung beschreibt Anwaltskanzleien als"Herausforderung", obwohl diese lediglich gesetzlich vorgesehenen Rechtsschutz durchsetzen."Dass Untätigkeitsklagen nötig sind, zeigt doch nur, wie überlastet und ineffizient die Verwaltung arbeitet", sagt ein Sprecher einer Berliner Kanzlei für Migrationsrecht."Wer fairen Zugang zur Staatsangehörigkeit ermöglichen will, darf nicht diejenigen kriminalisieren, die Missstände sichtbar machen."

Signal gegen Fachkräfteeinwanderung




Für Unternehmen und internationale Fachkräfte könnte die Änderung ein verheerendes Signal senden. Wer Deutschland als neuen Lebensmittelpunkt wählt, braucht Verlässlichkeit. Ein langwieriges, intransparentes Einbürgerungsverfahren gefährdet die Attraktivität des Standorts und steht im Widerspruch zur viel beschworenen Willkommenskultur.

Forderung nach echter Reform statt Symptombehandlung
Die Diskussion offenbart ein strukturelles Problem: Statt Antragstellerinnen zu belasten, müsse die Politik in moderne Verwaltungsstrukturen investieren. Digitale Abläufe, verbindliche Bearbeitungszeiten und eine bürgerfreundliche Einwanderungspraxis sind aus Sicht vieler Expertinnen der einzige Weg, wie Fachkräfteeinwanderung langfristig gelingen kann.


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

VISAGUARD ist eine auf deutsches Einwanderungs? und Aufenthaltsrecht spezialisierte Anwalts? und Beratungsplattform mit Sitz in Berlin.



Leseranfragen:

Mühlenstraße 8a, 14167 Berlin



drucken  als PDF  an Freund senden  
Bereitgestellt von Benutzer: Connektar
Datum: 04.07.2025 - 12:32 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2182938
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Mirko Vorreuter
Stadt:

Berlin


Telefon: 015236207489

Kategorie:



Dieser Fachartikel wurde bisher 3 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Geplante Gesetzesänderung könnte Rechtsschutz für Einbürgerungsbewerber einschränken"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

VISAGUARD.Berlin Rechtsanwälte (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Skandal: Ausländerbehörde Berlin ignoriert Urteil ...

Ausländerbehörde Berlin ignoriert Gerichtsurteil zur Blauen Karte EUDie Berliner Ausländerbehörde (Landesamt für Einwanderung, LEA) hält trotz eines rechtskräftigen Urteils des Verwaltungsgerichts Berlin an einer Praxis fest, die das Gericht f ...

Skandal: Ausländerbehörde Berlin ignoriert Urteil ...

Ausländerbehörde Berlin ignoriert Gerichtsurteil zur Blauen Karte EUDie Berliner Ausländerbehörde (Landesamt für Einwanderung, LEA) hält trotz eines rechtskräftigen Urteils des Verwaltungsgerichts Berlin an einer Praxis fest, die das Gericht f ...

Alle Meldungen von VISAGUARD.Berlin Rechtsanwälte



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.270
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 74


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.