Merkel kritisiert Zurückweisungen an den Grenzen. / Erstesöffentliches Gespräch der Altkanzlerin mit Geflüchteten

(ots) - !!!Sperrfrist 30.06.2025 5 Uhr!!!
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich von der aktuellen Zurückweisungspraxis der Regierung Merz distanziert. Bei ihrem ersten öffentlichen Gespräch mit fünf Geflüchteten für WDRforyou erklärte sie: „Wenn jemand an der deutschen Grenze ‚Asyl‘ sagt, dann muss er erst mal ein Verfahren bekommen. Meinetwegen direkt an der Grenze, aber ein Verfahren."Damit geht Merkel bei dieser Frage auf deutlichen Konfrontationskurs zu der von ihrer Partei geführten Bundesregierung. Merkel teilte aber das Ziel, dass illegale Migration begrenzt werden müsse, betonte jedoch: „Wir müssen das ganze europäisch denken“.
Merkel nimmt Bundesregierung bei Ortskräften in die Pflicht
Beim Thema Abschiebung teilt die Altkanzlerin den Kurs der Regierung. Wenn jemand eine Ablehnung bekomme, müsse der Staat in der Lage sein, eine Lösung zu finden und „einen Menschen, wenn es geht, wieder in sein Heimatland zurückzuführen“. Das gelte auch für Menschen aus Afghanistan. Mit Blick auf die afghanischen ehemaligen Ortskräfte, die bis heute auf eine Einreise nach Deutschland warten, nahm Merkel die Bundesregierung in die Pflicht: „Das Außenministerium weiß auch, dass da Zusagen gemacht wurden. (…) Das muss die neue Bundesregierung jetzt lösen."
Nicht nurüber die AfD reden
Merkel zeigte sich besorgtüber den politischen Diskurs in Deutschland. Man könne nicht immer nur über die AfD sprechen und deren Tagesordnung aufnehmen. Wenn man über die Sorgen der Menschen spreche, „die jetzt sagen, es sind zu viele gekommen, dann muss ich auch über die Sorgen der anderen in Deutschlandsprechen, die zum Beispiel den Flüchtlingen geholfen haben, die eine andere Einstellung zu Menschen in Not haben."
Zehn Jahre nach 2015– Erstes öffentliches Gespräch mit Geflüchteten
Merkel sieht offenbar auch eine gewisse Schieflage, wieüber Migration hier diskutiert wird. „Wir sprechen oft über Menschen, die zu uns kamen, aber vielleicht nicht oft genug mit Menschen, die zu uns kamen.“ Deshalb habe sie sich auf dieses erste öffentliche Gespräch mit Geflüchteten bei WDRforyou eingelassen. In einem syrischenRestaurant in Berlin hatte Merkel mit fünf Menschen aus Syrien, Afghanistan und Iran sowohl über deren Leben in Deutschland, Anfeindungen, aber auch Erfolge gesprochen.
Das gesamte Gespräch ist ab dem 30.6. in der ARD Mediathek zu sehen. Titel: „10 Jahre danach – Angela Merkel im Gespräch mit Geflüchteten.“
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Redaktion: Srdjan Govedarica, Isabel Schayani
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Datum: 30.06.2025 - 05:00 Uhr
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