Für Bürger von Bürgern - Einweihung des barrierefreien WCs auf der Ludwig-Wolker-Sportanlage in Neuss
„Es menschelt hier an jeder Ecke.“(Johann-Andreas Werhahn)

(IINews) - „Es menschelt hier an jeder Ecke.“ (Johann-Andreas Werhahn)
Ganz in Weiß, über 2,50 Meter hoch, blitzsauber und im Dauereinsatz. Worüber sprechen wir?
Über ein barrierefreies WC, das von Rollstuhlfahrern und anderen bewegungseingeschränkten Personen genutzt werden kann. In einer städtischen Sportanlage, die sich besonders im Inklusionssport hervortut, eine Selbstverständlichkeit - sollte man meinen. Die Wirklichkeit sieht anders aus.
„Eine Toilette ist etwas völlig Profanes. Es gibt selbige letztlich überall in unserem Lebensumfeld - und, wer eine benötigt, findet - in der Regel - eine passende“, erklärte Volker Staufert, Volker Staufert Stiftung, in seiner beachtenswerten Rede anlässlich der Einweihungdes neu errichteten barrierefreien WCs in der Ludwig-Wolker-Sportanlage in Neuss. Er fuhr fort: „Allerdings gilt das leider nicht für alle unsere Mitmenschen - nämlich nicht für viele Behinderte.“ Staufert weiter: „Die erste Frage, die sich ein Mensch mit entsprechender Behinderung stellt, wenn er sein Zuhause verlassen will, lautet, wo kann ich zur Toilette gehen?“ Staufert weiß, wovon er spricht. Er ist selbst behindert, inkomplett querschnittgelähmt.
In der Ludwig-Wolker-Anlage wird seit fünf Jahren Inklusionssport betrieben. Die Biologin Dr. Verena Austermann, erste Vorsitzende der DJK Rheinkraft Neuss 1914 e.V., die auf der Wolker-Anlage beheimatet ist, erklärte in ihrer Ansprache zur Einweihung: „Für uns hier auf der Anlage ist Inklusion gelebte Praxis. Die Folge ist, dass sich hier viele Behinderte aufhalten. Deshalb war es unser Ziel, eine rollstuhlgerechte Toilette, ebenerdig und damit gut erreichbar, einzurichten.“
Für die Umsetzung solcher Einrichtungen sind, wie Volker Staufert in seiner Rede erklärte, nach dem Inklusionsgrundgesetz Nordrhein-Westfalen (IGG NRW) die jeweiligen Träger öffentlicher Belange zuständig – also in diesem Fall die Stadt Neuss.
Folgerichtig gab es eine freundliche Aufforderung an die Stadt, sich des Themas anzunehmen. Doch die Stadt hielt sich vornehm zurück. „Gelinde gesagt, hat die Stadt Neuss daran kein tiefergehendes Interesse gezeigt, obwohl sich deren Würdenträger gern im Glanze der in der Wolker-Anlage stattfindenden inklusiven und Behinderten-Sportveranstaltungen sonnen“, erklärte Staufert.
Man hätte gegen die Stadt klagen können, aber das hätte sicherlich Jahre gedauert. Stattdessen haben, um im Interesse der Behinderten möglichst schnell ans Ziel zu kommen, kurzerhand zwei private Stiftungen, die Volker Staufert Stiftung und die Werhahn Stiftung, die Sache in die Hand genommenund das langersehnte WC in Eigenregie gebaut.
Bei der Inbetriebnahme mit kleiner Feier wurde eine neben der„netten Toilette“ angebrachte Infotafel enthüllt. Die Inschrift „Für Bürger von Bürgern“ weist darauf hin, dass hier nicht die öffentliche Hand die Anlage errichtet hat, sondern die Bürger selbst engagiert tätig geworden sind. „Die Inschrift ‚FürBürger‘ signalisiert, dass Behinderte gleichwertige Bürger und Menschen sind“, erklärt Volker Staufert.
Verena Austermann dankte den beiden Sponsoren im Namen aller Inklusionssportler:„Finanziell konnte seitens der Stadt keine Hilfe erfolgen. So haben sich die Herren Staufert und Werhahn dieses Projekts angenommen und die Kosten für den Umbau von knapp 30.000 Euro übernommen. Ein großartiges Engagement, das es in der Form in Neuss noch nicht gegeben hat. Wir sind darüber sehr glücklich. Und es nutzt und hilft täglich.“
Johann-Andreas Werhahn, Kuratoriumsmitglied der Werhahn Stiftung, betonte:„Das ist gut angelegtes Geld. Wir machen es, weil es am Ende den aktiv helfenden Händen im Verein hilft, deren Arbeit wiederum den betroffenen Bürgern unmittelbar nützt. Wir unterstützen immer wieder gerne ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘.“ Er ergänzte: „Es menschelt hier an jeder Ecke. Das gefällt mir.“
Austermann bilanzierte:„Eine entsprechende Infrastruktur ist essenziell, um Menschen mit Behinderung eine soziale Teilhabe zu ermöglichen. Nur dann finden wir auch viele Menschen mit Einschränkungen in der Öffentlichkeit und somit in der Mitte der Gesellschaft.“
Unter den Gästen der öffentlichen Einweihung waren u.a.: Kreisdirektor Dirk Brügge, Dietmar Dahmen, stellvertretender Sportausschuss-Vorsitzender, Meinolf Sprink, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Neuss, Hans-Joachim Schell, Inklusionsbeauftragter des Stadtsportverbandes Neuss, Agnes Werhahn, Vorsitzende der Stiftung Sport des Rhein-Kreises Neuss, Jennifer Schillings, Bürgermeisterkandidatin der Stadt Neuss, Jutta Zülow, Vorstand der Zülow AG, und David Zülow, Vorstand von DIE FAMILIENUNTERNEHMER
Volker Staufert Stiftung
Die Volker-Staufert-Stiftung unterstützt im Rahmen der Jugendhilfe Jugendliche, junge Erwachsene und Institutionen in den Bereichen Sport, Bildung und Ausbildung sowie Inklusion.
Weitere Infos unter: https://partnersportbildung.de/silber-partner/volker-staufert-stiftung/
Werhahn Stiftung
Die Werhahn Stiftung fördert seit mehr als 10 Jahren verschiedene gemeinnützige Initiativen, die vor allem benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Entwicklung und persönlichen Entfaltung unterstützen. Die Stiftung ist eine Initiative der Gesellschafter der Wilh. Werhahn KG. Stifter ist die Wilh. Werhahn KG, Neuss am Rhein.
Weitere Infos unter: https://www.werhahn-stiftung.de/
DJK Rheinkraft Neuss 1914 e.V.
Die DJK Rheinkraft Neuss 1914 e.V. zählt zu den größten und traditionsreichsten Sportvereinen in Neuss. Neben der Jugendarbeit liegen dem Verein besonders die Themen Integration und Inklusion am Herzen. 2019 hat der Verein den Neusser Integrationslauf ins Leben gerufen, um ein Zeichen durch Sport für Integration und Inklusion zu setzen.
Weitere Infos unter: https://djk-rheinkraft-neuss.de/
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Datum: 26.06.2025 - 13:09 Uhr
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