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Bundesfachkongress bot Bausteine für Feuerwehralltag / DFV-Fortbildung: Wertvoller Einblick in Fachthemen und Impuls aus der Wirtschaft

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(ots) - Der diesjährige Bundesfachkongress des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) in Berlin stand im Zeichen einer Vielzahl von angebotenen Themen, die sehr unterschiedlich in ihrem fachlichen Inhalt waren, sich bei den rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe der ganztätigen Fortbildung jedoch wie Bausteine zu einem gelungenen Gesamtwerk zusammensetzten. Dies ermöglichte den Gästen eine hervorragende Anleitung für ihren jeweiligen Feuerwehralltag.

"Die Grundlagen für den Feuerwehrdienst werden in der Ausbildung gelegt; mit überarbeiteten Dienstvorschriften gelingt das umso besser. Die erfahrenen Einsatzkräfte erhalten heute einen wertvollen Einblick in Fachthematiken, mit dem sie ihren Horizont noch einmal erweitern können. Und auch die Partnerschaft zwischen Feuerwehr und mittelständischer Wirtschaft ist eine wichtige Säule einer erfolgreichen Arbeit", gab DFV-Präsident Karl-Heinz Banse bei der Eröffnung einen Überblick. Er bekräftigte die Signale der neuen Bundesregierung nach aufmerksamem Gehör und verwies ebenso an die europäische Adresse. Ein politisches Durchdringen sei aber nur möglich, wenn fachliche Expertise vorläge. Füreine solche Verbreitung sei der Bundesfachkongress gut geeignet. Gleichermaßen betonte er die Notwendigkeit zur persönlichen Vernetzung und dankte den zahlreichen und vielfältigen Ausstellern aus dem DFV-Förderkreis für die Unterstützung der Veranstaltung.

Als Sprachrohr der deutschen Wirtschaft erklärte Dr. Hans-Jürgen Völz, Mitglied der Bundesgeschäftsleitung von"Der Mittelstand. BVMW e.V."in seinem Impuls,"die Betriebe des Mittelstandes seien das Rückgrat und Herz zugleich". Wenn sie funktionierten, wären Produktivität und damit Wohlstand gewährleistet. Gerade die personelle Schnittmenge von Arbeitnehmern und freiwilligen Feuerwehrleuten würde davon ebenso profitieren. Allerdings wäre eine starke wirtschaftliche Lage in Deutschland ein Garant für ein gut funktionierendes Sicherheitssystem als Ganzes. Er knüpfte den wesentlichen Erfolg an messbare Fortschritte im politischen Handeln, um wirtschaftliche Stärke zu erhalten und teils wiederzuerlangen. Den Zuhörern des Bundesfachkongresses begründete er seine Analyse mit einzelnen Maßnahmen, die auf dem aktuellen Koalitionsvertrag basieren. Zur Erreichung gemeinsamer Ziele und als Bekenntnis der gegenseitigen wertschätzenden Zusammenarbeit unterzeichneten DFV-Präsident Karl-Heinz Banse und BVMW-Vertreter Dr. Hans-Jürgen Völz eine gemeinsame Kooperationserklärung.





"Bedrohungen im Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst sind kein Phänomen der jüngeren Zeit", startete Dr. Rolf Erbe seinen Vortragüber Bedrohungslagen: Bereits in den 1980er-Jahren war er im Dienst bei der Berliner Feuerwehr mit Gewalt konfrontiert worden. Mit eindrucksvollen Beispielen berichtete er über Alltagsgeschehen und Sonderlagen, welche sich an Intensität von Drohgebärden nicht unterschieden. Dr. Erbe stellte hieraus resultierende Handlungsanweisungen vor und warb für ein interkulturelles Verständnis als Schlüsselkompetenz. Taktisch verwies er auf das HEIKAT-Merkblatt des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie eine intensive Kommunikation an Einsatzstellen mit Polizei und anderen Beteiligten.

Die Herausforderung bei Entscheidungen im Einsatz ist oft die Komplexität. Allerdings ist die Schwelle zur Definition komplexer Vorgänge sehr individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig. Christian Emrich, Fachbereichsleiter Feuerwehr und Rettungsdienst im Regierungspräsidium Freiburg und Autor, stellte sein Referat unter das Thema"Sofort entscheiden vs. strategisch entscheiden". Er riet:"Die Einbindung des einsatzleitenden Teams ist immens wichtig und hat entscheidende Bedeutung für die Entscheidungsfindung sowie Lösungsansätze."Die jeweilige Rollenverteilung in dieser Gruppe solle genau abgestimmt werden, ein klares Verständnis von Lage und Auftrag sei unerlässlich. Hilfreich wäre hierzu ein schriftliches Fixieren der Lage durch Darstellungssysteme, um alle Beteiligten auf einem Wissensstand zu halten, denn falsche Interpretationen und Ergebnisse führten zu Verzögerungen, Fehlern und Versäumnissen.Kurze, kompakte, präzise Informationssammlungen würden auch bei dynamischen Entwicklungen immer auf dem Laufenden halten, so Emrich. Als"entspannt, aber hochfokussiert"beschrieb der Vortragende die daraus erwachsende Einsatzführung.

"Die Feuerwehr-Dienstvorschrift 100 ist ein absolut bewährtes Werk. Sie funktioniert im täglichen Einsatz sehr gut", stellte Ben Bockemühl, Leiter der Projektgruppe zur Novellierung der FwDV 100, zu Beginn seines Vortrags klar. Nach den Krisen der letzten Jahre habe es allerdings Diskussionen gegeben, ob die Vorschrift angepasst werden müsse. Durch eine Arbeitsgruppe im Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung der Innenministerkonferenz sei eine Liste mit 219 Änderungsvorschlägen erarbeitet worden; die meisten hinsichtlich des Führungssystems mit Schwerpunkt im Stab und bei der Führungsorganisation. Wer eine grundlegende Überarbeitung befürchtet, kann beruhigt werden:"Es besteht redaktioneller und moderaterÜberarbeitungsbedarf", so Bockemühl. Im Kern wurden Konkretisierungsbedarfe hinsichtlich Begrifflichkeiten und Zuständigkeiten identifiziert. Ziel sei es, neben der Modernisierung der Dienstvorschrift auch Leitfäden und Schulungsunterlagen zu entwickeln, um die Schulung und Anwendung zu vereinfachen.

"Wie lernen wirüberhaupt?", lautete die Einstiegsfrage von Matthias Bunzel (Leiter der Projektgruppe zur Novellierung der FwDV 2) zu seinem Vortrag zur Bearbeitung der Feuerwehr-Dienstvorschrift 2."Faktenwissen macht nur rund zehn Prozent unseres gesamten Wissens aus: Lernen braucht die vollständige Handlung", so seine zentrale Ableitung. Die neue Dienstvorschrift stehe im Zeichen des praktischenÜbens und des Anwendens. Hierbei könnten und sollten mehrere Handlungsfelder in der praktischen Übung erlebt und verknüpft werden. Am Ende werde eine vollständige Überarbeitung der Vorschrift stehen:"Wir können die Einsatzkräfte von heute nicht mit den Methoden von gestern auf die Aufgaben von morgen vorbereiten", resümierte Bunzel.

"Wir brauchen die Ausbildung für Führung und Mannschaft und die passende Ausrüstung", so der Aufruf von Dr. Ulrich Cimolino, Vorsitzender des DFV-Arbeitskreises Waldbrand, in seinem Vortragüber den Sachstand der Vegetationsbrandbekämpfung in Deutschland. Im DFV-Arbeitskreis würden entsprechende Leitlinien und Empfehlungen erarbeitet, bei denen das einheitliche Wording genauso wichtig sei wie die richtigen Taktiken. Die Bekämpfung von Vegetations- und Waldbränden sei eine Aufgabe, die ein gutes Zusammenspiel der verschiedensten Organisationen und Institutionen erfordere."Hierfür ist eine einheitliche Ausbildung erforderlich: Wir sollten versuchen, zu Kompetenzzentren zu kommen", so Cimolino. Hinsichtlich der Einsatztaktik hob er insbesondere den Wert der Unterstützung aus der Luft hervor:"Drohnen sind hierbei ideal zur Informationsbeschaffung, Hubschauber für den Einsatz."

Was können wir aus der Geschichte des barmherzigen Samariters für unser Führungsverhalten lernen? Diese Frage, die sich die teilnehmenden Führungskräfte sicherlich so noch nicht gestellt hatten, arbeitete Pastor Frank Waterstraat in seinem Vortrag anschaulich auf. Im Kern stehe für ihnbeim Führen eine gekonnte und wertschätzende Kommunikation mit dem Gegenüber - und eben nicht das Wegsehen aus der biblischen Geschichte. Er identifizierte gute Wahrnehmung und Hinsehen als Kunst. Waterstraat benannte für eine auf der Sach- und Beziehungsebene gelungene Kommunikation dieElemente"wertschätzende Anrede und konkrete Frage, gelungene Spiegelung und konkrete Antwort, Bestätigung und zusagende Bekräftigung". Sich zuzuwenden bedeute nicht immer, die Situation selbst zu lösen:"Man hat seine Führungsverantwortung wahrgenommen, wenn man zukunftsweisend gehandelt hat", so Waterstraat.

"Wir wissen nicht wirklich viel. Es gibt viele Geschichten, die uns im Internet erzählt werden, die aber meist nicht wissenschaftlich unterlegt sind", bekräftigte Jochen Schäfer, DFV-Experte für Elektromobilität, den Bedarf an Forschung zu diesem Thema. Welche Stoffe werden frei? Wie verhalten sich die Stoffe mit unserer Schutzkleidung? Wie verhalten sich brennende oder ausgasende Akkus?"Bei ausgasenden Akkus gibt es Explosionsgefahr; das ist problematisch bei Kellern und Kleingaragen ohne entsprechenden Raum oder Belüftung. Hier müssen wir die Einsatztaktik ändern!", stellte Schäfer fest. Er beschäftigte sich neben der Frage nach dem richtigen Löschverfahren auch mit dem korrekten Umgang mit kontaminiertem Löschwasser und den Herausforderungen der technischen Hilfeleistung.

Die freigegebenen Vorträge der Veranstaltung werden unter https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/bundesfachkongress/ zur Verfügung gestellt. Bilder des Bundesfachkongresses stehen unter https://www.feuerwehrverband.de/presse/bilder/ online.

(Helge Kudenholdt/Matthias Oestreicher, DFV-Presseteam)

Pressekontakt:

Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- undÖffentlichkeitsarbeit
Silvia Oestreicher
Telefon: 030-28 88 48 823
E-Mail: oestreicher(at)dfv.org

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