90 Prozent der Organisationen desöffentlichen Sektors planen agentenbasierte KI, aber weniger als ein Viertel ist mit ihren Daten darauf vorbereitet

(ots) -
- Organisationen desöffentlichen Sektors erkennen das Potenzial von KI zur Verbesserung von Entscheidungsprozessen, Servicequalität und betrieblicher Effizienz. Zwei Drittel (64 Prozent) arbeiten bereits an Gen-AI-Initiativen oder prüfen deren Einsatz
- Herausforderungen bei der Datenverfügbarkeit bestehen fort - nur 21 Prozent der Organisationen verfügen über die nötigen Daten, um KI-Modelle zu trainieren und anzupassen
Zwei Drittel der Organisationen desöffentlichen Sektors erforschen oder nutzen bereits generative KI (Gen AI), um die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen zu unterstützen. 90 Prozent planen zudem, agentenbasierte KI in den nächsten zwei bis drei Jahren zu erforschen, zu testen oder zu implementieren. Doch es fehltvielerorts an der nötigen Datenbasis. Das erschwert es, das volle Potenzial von KI auszuschöpfen. Vertrauen, Compliance, Datenmanagement und Datenaustausch stellen dabei zentrale Herausforderungen dar. Dies geht aus der neuen Studie"Data Foundations for Government - From AI Ambition to Execution"des Capgemini Research Institute hervor. Für die Studie wurden weltweit Führungskräfte aus 350 Organisationen des öffentlichen Sektors befragt - jeweils aus dem IT- bzw. Datenbereich sowie aus einer Fachabteilung. Die befragten Organisationen stammen aus sechs Segmenten: öffentliche Verwaltung, Steuern und Zoll, Soziales, Verteidigung, Sicherheit und Gesundheitswesen. Die Ergebnisse für Deutschland spiegeln dabei weitestgehend den globalen Trend wider.
Da Regierungen bestrebt sind, die Effizienz zu steigern,öffentliche Dienstleistungen zu verbessern und komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, setzen öffentliche Organisationen hohe Erwartungen in KI. Laut der neuen Capgemini-Studie wollen 39 Prozent der öffentlichen Organisationen innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre die Machbarkeit von agentenbasierter KI evaluieren. 45 Prozent beabsichtigen, Pilotprogramme zu prüfen, und 6 Prozent planen, ihre bestehenden Initiativen im Bereich agentenbasierte KI zu skalieren. Die Einstellungen zur Einführung agentenbasierter KI sind über alle Segmente, Regierungsebenen und Organisationsgrößen hinweg weitgehend einheitlich. Die Studie zeigt, dass fast zwei Drittel (64 Prozent) der Organisationen bereits Pilotprojekte durchführen, skalierte Anwendungen einsetzen oder sich mit dem Einsatz von generativer KI beschäftigen. In Verteidigungsbehörden liegt dieser Anteil bei 82 Prozent, im Gesundheitswesen bei 75 Prozent und im Sicherheitsbereich bei 70 Prozent.
"Deröffentliche Sektor steht unter wachsendem Druck, mit begrenzten Mitteln den steigenden Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden. Künstliche Intelligenz eröffnet hier enorme Chancen, Prozesse zu beschleunigen und Wirkung zu maximieren", sagt Frank Jacobsen, Leiter des Public Sectors bei Capgemini in Deutschland."Besonders generative und agentenbasierte KI hat das Potenzial, das Verwaltungspersonal bei der Informationsgewinnung, Analyse, Entscheidungsfindung und im Dialog mit der Bevölkerung gezielt zu entlasten. Voraussetzung dafür ist jedoch eine robuste Dateninfrastruktur und ein klar definierter Governance-Rahmen. Wer heute in diese Grundlagen investiert, schafft die Basis für eine leistungsfähigere, agilere Verwaltung von morgen."
Herausforderungen bei der KI-Einführung: Daten und Vertrauen als zentrale Hürden
Trotz großer Ambitionen, KI umfassend einzusetzen und zu skalieren, sehen Führungskräfte im öffentlichen Sektor vor allem zwei zentrale Hindernisse: 79 Prozent nennen Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und 74 Prozent äußern ein begrenztes Vertrauen in KI-generierte Ergebnisse. Besonders in der EU zeigt sich eine deutliche Verunsicherung im Hinblick auf die Einhaltung des EU AI Acts [1]: Nur 36 Prozent der Organisationen fühlen sich ausreichend vorbereitet, um die Anforderungen zu erfüllen.
Um generative KI erfolgreich einzuführen, benötigen Organisationen des öffentlichen Sektors eine stärkere Datenkompetenz. Seit 2020 wurden jedoch nur begrenzte Fortschritte in den zentralen Bereichen Datenmanagement und Datennutzung erzielt. Der Studie zufolge sehen sich lediglich 12 Prozent der befragten Organisationen alssehr fortgeschritten darin, Daten aktiv zu nutzen. Nur 7 Prozent schätzen sich als sehr reif im Aufbau von Daten- und KI-Kompetenzen ein. Lediglich ein Fünftel (21 Prozent) verfügt über die notwendigen Daten, um KI-Modelle - einschließlich generativer KI - zu trainieren und anzupassen.
Datenteilen als Schlüssel - und der Aufstieg des Chief Data Officers
Der Austausch von Daten ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI: Er erhöht das Datenvolumen und die -vielfalt, verbessert die Leistungsfähigkeit von KI-Modellen und optimiert die fundierte Entscheidungsfindung. Doch Initiativen zur gemeinsamen Nutzung von Daten werden durch Bedenken hinsichtlich Daten-, Cloud- und KI-Souveränität erschwert. Zwar verfügen alle befragten Organisationen des öffentlichen Sektors entweder bereits über entsprechende Initiativen oder planen diese - doch der Reifegrad ist noch gering: Weltweit befinden sich 65 Prozent der Organisationen noch in der Planungs- oder Pilotphase.
Gleichzeitig erkennen Regierungen zunehmend die zentrale Rolle von Daten imöffentlichen Sektor. Das zeigt sich auch in der wachsenden Bedeutung von Chief Data Officers (CDO) und Chief AI Officers (CAIO). Bereits 64 Prozent der befragten Organisationen haben eine CDO-Rolle etabliert, weitere 24 Prozent planen dies. Dies macht die Bereitschaft deutlich, in eine engagierteFührung für datengesteuerte Governance zu investieren. Auch die strategische Bedeutung von KI nimmt zu: Über ein Viertel (27 Prozent) der Organisationen haben bereits einen Chief AI Officer ernannt, weitere 41 Prozent planen die Einführung dieser neuen Führungsrolle.
"Gerade in Deutschland, wo föderale Strukturen, hohe Datenschutzanforderungen und eine fragmentierte IT-Landschaft die digitale Transformation erschweren, braucht es klare Leitplanken und eine mutige Umsetzung", sagt Jacobsen."Mit dem neuen Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung setzt die Bundesregierung in dieser Sache ein wichtiges Signal. Jetzt gilt es, diese Ambitionen mit konkreten Investitionen in Dateninfrastruktur, Kompetenzen und Governance zu untermauern."
[1] AI Act | Shaping Europe s digital future (https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/policies/regulatory-framework-ai)
Methodik der Studie
Im Dezember 2024 und Januar 2025 führte das Capgemini Research Institute eine Umfrage unter Führungskräften aus 350 Organisationen des öffentlichen Sektors durch. Aus jeder Organisation nahmen zwei Personen teil: eine aus dem Bereich IT- und Datenmanagement und eine aus einem fachlichen Geschäftsbereich (Line of Business, LOB). Die befragten Führungskräfte vertraten Organisationen aus sechs Segmenten des öffentlichen Sektors: öffentliche Verwaltung, Steuern und Zoll, Soziales, Verteidigung, Sicherheit und Gesundheitswesen. Sie waren auf unterschiedlichen Regierungsebenen tätig - national, bundesstaatlich, kommunal und international - und stammten aus Ländern in Nordamerika, Europa, dem asiatisch-pazifischen Raum (APAC) und dem Nahen Osten.
Über Capgemini
Capgemini ist ein globaler Business- und Technologie-Transformationspartner für Organisationen. Das Unternehmen unterstützt diese bei ihrer dualen Transformation für eine stärker digitale und nachhaltige Welt - stets auf greifbare Fortschritte für die Gesellschaft bedacht. Capgemini ist eine verantwortungsbewusste, diverse Unternehmensgruppe mit einer über55-jährigen Geschichte und 340.000 Mitarbeitenden in mehr als 50 Ländern. Kunden vertrauen auf Capgemini, um das Potenzial von Technologie für die ganze Breite ihrer Geschäftsanforderungen zu erschließen. Capgemini entwickelt mit seiner starken Strategie, Design- und Engineering-Expertise umfassende Services und End-to-End-Lösungen. Dabei nutzt das Unternehmen seine führende Kompetenz in den Bereichen KI, generative KI, Cloud und Daten sowie profunde Branchenexpertise und sein Partner-Ökosystem. Die Gruppe erzielte 2024 einen Umsatz von 22,1 Milliarden Euro.
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Über das Capgemini Research Institute
Das Capgemini Research Institute ist Capgeminis hauseigener Think-Tank in digitalen Angelegenheiten. Das Institut veröffentlicht Forschungsarbeiten über den Einfluss digitaler Technologien auf große Unternehmen. Das Team greift dabei auf das weltweite Netzwerk von Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mit akademischen und technologischen Partnern zusammen. Das Institut hat Forschungszentren in Indien, Singapur, Großbritannien, und den USA.
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Datum: 21.05.2025 - 10:00 Uhr
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