Leichter Anstieg der Getreideanbaufläche zur Ernte 2025 nach Tiefststand im Vorjahr

(ots) -
- Fläche für Winterweizen steigt gegenüber dem niedrigen Niveau von 2024 um 12 %, Fläche für Hafer nimmt um 18 % zu
- Abnahme der Anbauflächen bei fast allen anderen Getreidearten
- Flächenzuwächse bei Hülsenfrüchten wie Erbsen und Ackerbohnen
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland bauen nach aktuellen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für das Erntejahr 2025 auf einer Fläche von 5,86 Millionen Hektar Getreide an. Gegenüber dem Vorjahr nimmt die Getreideanbaufläche damit voraussichtlich um 179 100 Hektar oder 3,2 % zu. Allerdings bleibt sie damit auf einem niedrigen Niveau, nachdem die Anbaufläche 2024 aufgrund witterungsbedingter Schwierigkeiten bei der Winterweizen-Aussaat auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2010 gesunken war. Winterweizen steht im Jahr 2025 auf knapp der Hälfte (48 %) der Getreideanbaufläche und ist die flächenmäßig bedeutendste Getreideart in Deutschland. Mit einem Anstieg um 12,2 % auf 2,78 Millionen Hektar im Jahr 2025 gegenüber 2024 erreicht die Aussaatfläche für Winterweizen fast wieder das Niveau von 2023 (2,82 Millionen Hektar).
Anbaufläche für Wintergetreide steigt um knapp 5 % gegenüber 2024
Der Schwerpunkt des Getreideanbaus in Deutschland liegt auf Wintergetreide. Im Jahr 2025 wird Wintergetreide auf 4,79 Millionen Hektar angebaut, das sind 4,7 % mehr als 2024 und entspricht 81,8 % der gesamten Getreideanbaufläche. Zum Wintergetreide zählen neben Winterweizen auch Wintergerste, Roggen und Wintermenggetreide sowie Triticale (Weizen-Roggen-Kreuzung). Letztere weisen eine stagnierende beziehungsweise rückläufige Tendenz auf: Die landwirtschaftlichen Betriebe bestellten für Wintergerste eine Anbaufläche von 1,22 Millionen Hektar (-6,4 %), für Roggen und Wintermenggetreide 529 200 Hektar (-1,1 %) und für Triticale 265 800 Hektar (+0,2 %).
Anbaufläche für Sommergetreide nimmt gegenüber 2024 leicht ab
Mit einer Anbaufläche von 1,06 Millionen Hektar (-3,3 % gegenüber dem Vorjahr) wird Sommergetreide in Deutschland im Vergleich zum Wintergetreide in wesentlich geringerem Umfang angebaut. Die flächenmäßig bedeutendste Getreideart ist hier der Körnermais. Nach den Schätzungen für die Erntesaison 2025 steht Körnermais auf einer Anbaufläche von 484 500 Hektar (-2,8 %). Die Anbaufläche von Sommergerste sinkt auf 334 200 Hektar, das sind 26 400 Hektar beziehungsweise 7,3 % weniger als im Erntejahr 2024. Die Anbaufläche für Sommerweizen beträgt 61 800 Hektar und geht damit um 22 800 Hektar oder 27,0 % zurück. Sie bleibt damit aber auf einem hohen Niveau, da sich die Sommerweizen-Anbaufläche im Jahr 2024 im Zusammenhang mit den Problemen bei der Winterweizen-Aussaat gegenüber 2023 mehr als verdoppelt hatte. Den einzigen Anstieg der Anbaufläche im Vorjahresvergleich beim Sommergetreide weist Hafer auf, der im Erntejahr 2025 voraussichtlich auf einer Fläche von 183 300 Hektar angebaut wird, das entspricht einem Anstieg von 17,6 % gegenüber dem Erntejahr 2024.
Anbautendenzen weiterer Feldfrüchte
Für Silomais wird in der Erntesaison 2025 voraussichtlich eine Anbaufläche von 1,94 Millionen Hektar genutzt. Damit geht die Anbaufläche gegenüber 2024 um 110 200 Hektar (-5,4 %) zurück. Für Winterraps beträgt die Anbaufläche 1,1 Millionen Hektar und liegt damit etwa auf dem Vorjahresniveau (+1,5 %). Bei den Hackfrüchten wird für Kartoffeln eine Anbaufläche von 295 700 Hektar (+4,8 %) erwartet, für Zuckerrüben eine Anbaufläche von 408 500 Hektar (-6,6 %). Für Hülsenfrüchte wird von einem Anstieg der Anbauflächen ausgegangen: Die Anbaufläche von Erbsen zur Körnergewinnung steigt 2025 den Schätzungen zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 % auf 139 100 Hektar, die Anbaufläche von Ackerbohnen um 21,2 % auf 74 600 Hektar.
Methodische Hinweise:
Die"Winter"-Feldfrüchte wurden bereits im Herbst 2024 ausgesät, die"Sommer"-Feldfrüchte im Frühjahr 2025, die Ernte erfolgt jeweils im Jahr 2025. Die Ergebnisse zum Getreide beziehen sich auf ausgewählte Fruchtarten zur Körnergewinnung, unabhängig von deren Nutzung etwa zu Nahrungszwecken, als Tierfutter oder zur Energieerzeugung. Das Wintergetreide umfasst Winterweizen, Roggen und Wintermenggetreide, Wintergerste und Triticale, nicht enthalten ist Hartweizen. Das Sommergetreide enthält Sommerweizen, Sommergerste, Hafer und Körnermais, nicht enthalten ist unter anderem Sommermenggetreide. Neben den Anbauflächen für ausgewählte Getreidesorten zur Körnergewinnung wurden die Anbauflächen von Silomais, Winterraps sowie ausgewählten Hülsen- und Hackfrüchten geschätzt.
Die Angaben zu den Aussaatflächen für das Erntejahr 2025 beruhen auf den Mitteilungen einer begrenzten Anzahl freiwilliger Ernte- und Betriebsberichterstatter/-innen von Mitte April 2025. Nicht enthalten sind in den Ergebnissen die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. Die Ergebnisse sind als vorläufige Anbautendenzen zu bewerten. Bis zur Ernte 2025 können des Weiteren noch Witterungsereignisse sowie Schädlings- und Krankheitsbefall eine Rolle spielen. Ein vollständigeres Bild wird Anfang August 2025 mit den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung zur Verfügung stehen. Die Vorjahresvergleiche beziehen sich auf die Ergebnisse der Bodennutzungshaupterhebung 2024.
Weitere Informationen:
Ausführliche Ergebnisse sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes auf der Themenseite"Feldfrüchte und Grünland"im Bereich"Tabellen"verfügbar.
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
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Datum: 19.05.2025 - 08:00 Uhr
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