80 Jahre Kriegsende: Erinnerung wachhalten, Menschenrechte stärken

(ots) - Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes in Europa erklärt Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte:
"80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa sind die Erinnerung an das von Nazi-Deutschland begangene schwerste Unrecht und das Bewusstsein für die Lehren aus dieser Vergangenheit wichtiger denn je.
Mit dem Kriegsende endete die millionenfache Ermordung von Jüdinnen und Juden, von Sinti und Roma, von homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen, von politischen Gegnern des nationalsozialistischen Regimes, von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und der Zivilbevölkerung in Osteuropa und Deutschland. Viele KZ-Häftlinge überlebten die Befreiung nicht. Wir gedenken heute der Verfolgten, der Ermordeten und all der Überlebenden, deren weiteres Leben von diesem unermesslichen Unrecht überschattet war.
Nur wer sich an diese schwersten Menschenrechtsverletzungen erinnert, weiß: Antisemitismus, Antiziganismus und andere Ausprägungen von Rassismus sind ebenso wie Homo- und Transfeindlichkeit mörderische Ideologien. Staat und Gesellschaft müssen sich ihnen mit aller Entschiedenheit entgegenstellen. Es ist deshalb in höchstem Maße besorgniserregend, dass große Teile der Bevölkerung einen"Schlussstrich"unter die NS-Zeit ziehen wollen. Deshalb müssen Gedenkstätten sowie historisch-politische Bildung und Menschenrechtsbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gestärkt werden.
Das Grundgesetz zieht die Lehren aus den Menschheitsverbrechen Deutschlands: mit der Garantie der Menschenwürde aller Menschen, mit der Verankerung von Grundrechten, die für alle Staatsgewalt jederzeit verbindlich sind, mit dem Verbot verfassungsfeindlicher Parteien und mit dem Bekenntnis zum Völkerrecht. Diese unverzichtbaren Grundlagen unseres demokratischen Rechtsstaats müssen Politiker und Politikerinnen jederzeit beachten, verteidigen und bekräftigen. Der demokratische Rechtsstaat braucht dafür auch eine Zivilgesellschaft, die sich für Menschenrechte und eine diskriminierungsfreie Gesellschaft einsetzt. Deshalb muss er solche zivilgesellschaftlichen Organisationen schützen und unterstützen. Nur gemeinsam können Staat und Gesellschaft in Deutschland der historischen Verantwortung gerecht werden und eine gute Zukunft für alle sichern."
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Telefon: 030 259 453
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Datum: 07.05.2025 - 11:08 Uhr
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