Risiko raus! Beim Multitasking sind alle gleich - schlecht: Neue Studie des Instituts für Arbeit und
(ots) - Multitasking bestimmt unseren Arbeitsalltag. Aber
können Frauen tatsächlich besser als Männer mit mehreren Aufgaben
gleichzeitig jonglieren? Sind Jüngere belastbarer als Ältere? Eine
Studie des Instituts für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)
widerlegt diese gängigen Vorurteile. Wer versucht, verschiedene Dinge
gleichzeitig zu erledigen, zahlt einen Preis - egal ob Mann, Frau,
jung oder alt. Nachlassende Leistungen, erhöhte Anspannung und
dadurch ein potenziell erhöhtes Unfallrisiko sind die Folgen des
Multitasking. Darauf weisen Unfallkassen und Berufsgenossenschaften
im Rahmen ihrer Präventionskampagne "Risiko raus!" hin.
Die Leistung wird schlechter, der Puls beschleunigt sich
An der Studie nahmen 32 männliche und 32 weibliche
Versuchspersonen im Alter zwischen 21 und 60 Jahren teil. Sie bekamen
zwei realitätsnahe Aufgaben gestellt: Zum einen sollten sie bei einer
Fahrsimulation bei entsprechenden Signalen die Spur wechseln. Zum
anderen wurde eine Bürotätigkeit nachgestellt. Die Probanden sollten
per Knopfdruck entscheiden, ob Worte, die sie auf dem Bildschirm
sahen, Rechtschreibfehler enthielten oder nicht. Beide Aufgaben
wurden zunächst ohne, dann mit einer Zusatzaufgabe erledigt. Bei der
Fahraufgabe sollten die Probanden etwa eine Telefonnummer ins Handy
tippen oder eine Wegbeschreibung vorlesen. Bei der Wortaufgabe wurde
ihnen ein Text über Kopfhörer vorgespielt, zu dem sie im Anschluss
Fragen beantworten mussten.
Untersucht wurden Leistung, subjektives Erleben und körperliche
Reaktionen. Dabei zeigte sich, dass die Fahrleistung unter
Multitasking-Bedingungen schlechter wurde, die Versuchspersonen waren
angespannter, das Herz schlug schneller. Bei der Büroaufgabe zeigte
sich ebenfalls eine Leistungsverschlechterung sobald eine weitere
Aufgabe parallel bewältigt werden musste. Auch hier fühlten sich die
Probanden angespannter. Dazu die Versuchsleiterin Dr. Hiltraut
Paridon: "Wer mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen muss, erhöht
damit seinen Stress und macht Fehler. Das ist weder für den Einzelnen
gut, denn er schadet damit seiner Gesundheit. Noch ist es gut für das
Unternehmen, denn bei Stress geschehen mehr Unfälle und die sind
teuer."
Da sich Doppelbelastungen im Arbeitsalltag aber kaum vollständig
vermeiden lassen, rät Paridon: "Überprüfen Sie, in welchen
Situationen Multitasking besonders kritisch ist und versuchen Sie an
diesen Stellen etwas zu verändern. Das gilt vor allem für
sicherheitsrelevante Tätigkeiten. Um seine eigene Gesundheit und die
anderer zu schützen, sollte Multitasking vermieden werden."
Hintergrund "Risiko raus!"
In der Präventionskampagne "Risiko raus!" arbeiten die
Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband Deutsche
Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die Landwirtschaftliche
Sozialversicherung, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die
Bundesländer sowie weitere Partner zusammen. Gemeinsam verfolgen sie
das Ziel, das Unfallrisiko beim Fahren und Transportieren zu
verringern. Weitere Informationen unter www.risiko-raus.de.
Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: 030 288763768
Fax: 030 288763771
E-Mail: presse(at)dguv.de
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Datum: 22.06.2010 - 12:00 Uhr
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