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BERLINER MORGENPOST: Es gibt gute Gründe, an die Nationalelf zu glauben - Leitartikel

ID: 213185


(ots) - Eine der berühmten wie viel zitierten Weisheiten
des großen Fußball-Trainers Sepp Herberger lautete: "Die Leute gehen
zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht." Gestern glaubten
die Leute zu wissen, wie das Spiel ausgehen würde. Deutschland
schlägt Serbien, alles andere schien nach dem 4:0-Auftaktzauber über
Australien jenseits der Vorstellungskraft. Berlins Straßen waren zur
Mittagszeit in Schwarz-Rot-Gold getaucht, viele Chefs hatten ihren
Angestellten einen verfrühten Start ins Wochenende gegönnt, und in
den Tipprunden variierte nur noch die Höhe des Favoritensieges. Doch
Herberger behielt leider recht. Es kam anders als geplant.
Deutschland kassierte eine historische Niederlage. Zum ersten Mal
seit 24 Jahren verlor die Nationalmannschaft ein WM-Vorrundenspiel,
damals in Mexiko mit 0:2. Geschadet hat es nicht, Deutschland
schaffte es ins Finale. So war es übrigens, daran werden sich Jüngere
besser erinnern, vor zwei Jahren bei der Europameisterschaft. Ein
solcher Weg ist auch diesmal noch möglich, und es gibt gute Gründe,
an ihn zu glauben. Die deutsche Mannschaft hat zwar einen Rückschlag
erlitten, aber weder enttäuscht noch ihre Ideale verraten. Es lohnt
sich mehr denn je, mit dieser jungen Truppe zu fiebern, der die
Abkehr vom körperbetonten Teutonenfußball gelungen ist. Diese Spieler
wollen nicht nur gewinnen, sie wollen ihre Anhänger auch verzaubern.
So auch gestern. Als die Mannschaft nur noch zu zehnt war, zeigte sie
Herz und Moral. Deutschland hat verloren, sich aber nicht blamiert,
wie es etwa die Franzosen mit ihren pomadigen Auftritten getan haben.
Deshalb sollte jetzt nicht wieder alles infrage gestellt werden, was
eben noch richtig war. Wer Großes gewinnen will, muss das Gefühl der
Niederlage kennen. Wer Risiko einfordert, muss ertragen können, dass
etwas schiefgehen kann. Und wer junge Spieler fördern will, muss




erwarten, dass sie Fehler machen, und ihnen die Möglichkeit geben,
aus ihnen zu lernen. Zumal es allzu falsch wäre, das gestrige
Scheitern auf den fortwährenden Jugendwahn zu schieben. Waren es doch
die wenigen erfahrenen Spieler, die für die Niederlage verantwortlich
zeichneten. Miroslav Klose flog nach einer Dummheit vom Platz, wie
sie einem 19-Jährigen zu verzeihen gewesen wäre, nicht aber einem 32
Jahre alten Routinier. Und auch den Elfmeter verschoss kein junges
Nervenbündel, sondern Lukas Podolski in seinem 75. Länderspiel. Am
Mittwoch spielt die deutsche Mannschaft gegen Ghana um den Einzug ins
Achtelfinale. Wir werden uns das Spiel diesmal mit einer geringeren
Siegessicherheit ansehen und dafür vielleicht umso mehr mitzittern.
Immer mit dem Wissen, dass auch Sepp Herberger bei der WM 1954 ein
Vorrundenspiel verlor. 3:8 ging die deutsche Mannschaft damals gegen
Ungarn unter. Es folgte Deutschlands erster Weltmeistertitel.



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BERLINER MORGENPOST
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Telefon: 030/2591-73650
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Datum: 18.06.2010 - 19:14 Uhr
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