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Karl May: Der Scout

ID: 209540

Spannendes Buch


(PresseBox) - Das Fernsehen brachte diese Woche den DDR-Indianer-Film "Der Scout", den es übrigens auch auf DVD gibt.
Nicht allen bekannt ist, dass es von Karl May auch eine Erzählung "Der Scout" gibt. Aber hier ist der Scout ein Weisser.
"Old Death! Ah, dieser Mann war Old Death! Ich hatte von diesem bekannten, ja berühmten Westmanne oft gehört. Sein Ruf war an allen Lagerfeuern jenseits des Missisippi erklungen und auch bis in die Städte des Ostens gedrungen. Wenn nur der zehnte, der zwanzigste Theil dessen, was man von ihm erzählte, auf Wahrheit beruhte, so war er ein Jäger und Pfadfinder, vor welchem man den Hut ziehen mußte. Er hatte sich ein ganzes Menschenalter lang im Westen umhergetrieben und war trotz der Gefahren, denen er sich ausgesetzt hatte, niemals verwundet worden. Darum wurde er von Denen, welche abergläubisch waren, für kugelfest gehalten. Wie er eigentlich heiße, das wußte man nicht. Old Death war sein nom de guerre; er hatte denselben wegen seiner außerordentlich dürren Gestalt erhalten. Der »alte Tod«! Als ich ihn so vor mir sitzen sah, leuchtete es mir ein, wie man darauf gekommen sei, ihn so zu nennen. Er, Old Death nämlich, war sehr, sehr lang, und seine weit nach vorn gebeugte Gestalt schien wirklich nur aus Haut und Knochen zu bestehen. Die ledernen Hosen schwappten ihm nur so um die Beine. Das ebenfalls lederne Jagdhemde war mit der Zeit so zusammen- und eingeschrumpft, daß ihm die Aermel nicht viel über den halben Vorderarm reichten. An diesem Letzteren konnte man die beiden Knochen, Elle und Speiche, so deutlich wie bei einem Gerippe unterscheiden. Auch die Hände waren ganz diejenigen eines Skelettes. Aus dem Jagdhemde ragte ein langer, langer Todtenhals hervor, in dessen Haut der Kehlkopf wie in einem Ledersäckchen herniederhing. Und nun erst der Kopf! Er schien nicht fünf Loth Fleisch zu enthalten. Die Augen lagen tief in ihren Höhlen, und auf dem Schädel gab es nicht ein einziges Haar. Die schrecklich eingefallenen Wangen, die scharfen Kinnladen, die weit hervortretenden Backenknochen, die zurückgefallene Stumpfnase mit den weiten, ausgerichteten Löchern ? wahrhaftig, es war ein Todtenkopf, über den man sich entsetzen konnte, wenn man ihn unerwartet zu Gesicht bekam. Der Anblick dieses Kopfes wirkte wahrhaftig auch auf meine Nase: ich glaubte, die Dünste der Verwesung, den Odeur von Schwefelwasserstoff und Ammoniak zu riechen. Es konnte Einem dabei der Appetit zum Essen und Trinken vollständig abhanden kommen. Seine langen, dürren Füße steckten in stiefelartigen Futteralen, welche je aus einem einzigen Stücke Pferdeleders geschnitten waren. Ueber dieselben hatte er wahrhaft riesige Sporen geschnallt, deren Räder aus mexikanischen silbernen Pesostücken geschnitten waren. Neben ihm an der Erde lag ein Sattel mit vollständigem Zaumzeuge, und dabei lehnte eine jener ellenlangen Kentuckybüchsen, welche jetzt nur noch äußerst selten zu sehen sind, weil sie den Hinterladern weichen mußten. Seine sonstige Bewaffnung bestand aus einem Bowiemesser und zwei großen Revolvern, deren Griffe aus seinem Gürtel ragten. Dieser Letztere bestand aus einem Lederschlauchevon der Form einer sogenannten »Geldkatze«, welcher rundum mit handtellergroßen Scalphäuten besetztwar. Da diese Scalpe nicht auf den Köpfen von Bleichgesichtern gesessen hatten, so war zu vermuthen,daß sie von ihrem jetzigen Besitzer den von ihm besiegten Indianern abgenommen worden waren.?




Die spannende Erzählung "Der Scout" von Karl May schildert den Kampf des Ich-Erzählers (Old Shatterhand) und des Westmannes Old Death gegen den Ku-Klux-Klan.Siegfried Augustin schreibt:"Ich habe selten ein so eindrucksvolles Buch gelesen. Die Figur des Old Death, des "Alten Todes", seine inneren Seelenkämpfe (die eindrucksvoll mit den Bergen und Tälern der Bolson de Mapimi, einer Landschaft in Mexiko verglichen und beschrieben werden), machen das Buch zu einem einmaligen Erlebnis.... Auch die Indianerkämpfe, die realistisch gezeichnet werden und - was für May selten ist - ohne Versöhnung beendet werden, sind plastisch dargestellt und in der Tat ein ,erzählerisches Glanzstück', wie Heinz Stolte, der erste Karl-May-Biograph in seiner Studie: ,Der Volksschriftsteller Karl-May"'bereits 1936 korrekt bilanzierte.Insbesondere die Schuld- und Sühne-Thematik um den Westmann Old Death (für mich neben Old Wabble in Old Surehand die eindrucksvollste Figur Karl Mays überhaupt) hat mich tief beeindruckt und nicht mehr losgelassen."
Marc Mueller
Karl May: Der Scout,Norderstedt 2009,184 S. ISBN: 3837034372

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Datum: 12.06.2010 - 11:38 Uhr
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