Rensch-Haus räumt auf
Sat1 berichtet von Aufräumaktion beim Kalbacher Fertighausunternehmen Rensch.
(IINews) - Um noch effektiver zu arbeiten, mistet das Unternehmen Rensch aus. Anfang März holte Chef Martin Rensch Deutschlands Aufräumer Nummer eins Jürgen Kurz ins Haus. Der Giengener Berater leerte gemeinsam mit den Mitarbeitern und dem Unternehmer Schränke und Schreibtische. Ein Fernsehteam von Sat1-weckup begleitete die Aktion beim Fertighausbauer in Kalbach.
Nicht, dass es in den Büros in der Firmenzentrale aus der Rhön bisher drunter und drüber ging. Aufräumexperte Kurz betont: "Wir helfen guten Unternehmen, noch besser zu werden." 20 Prozent mehr Effizienz verspricht der 45-jährige Betriebswirt, dessen Firma den Wettbewerb des Ludwig-Erhard-Preises gewonnen hat und Büro-Kaizen - besser werden in kleinen Schritten - in der eigenen Firma anwendet.
Um sieben Uhr in der Früh geht es los. Gemeinsam mit einem dreiköpfigen Sat1-Produktionsteam wandert Jürgen Kurz in den noch verwaisten Zimmern von Buchhaltung bis Kalkulation umher, schießt Fotos von Arbeitsplätzen und lichtet volle Flure ab. Diese Bilder zeigt er später im Aufräum-Seminar den Mitarbeitern, die ihre Büros besser organisieren wollen. "Es geht nicht darum, jemanden bloß zu stellen", betont der Organisationsexperte, viel mehr sollen die Leute erkennen, dass in jedem Schreibtisch Optimierungspotenzial steckt.
Zumindest haben Fraunhofer Forscher herausgefunden, Post-its am Bildschirm und zu viele Papierstapel auf der Arbeitsfläche sind unproduktiv. Es kann sogar der Karriere schaden, wenn Büroarbeiter bis zu 70 Tage im Jahr mit dem Suchen von Unterlagen verbringen, erklärt Kurz den Fertighaus-Mitarbeitern. Auch Chef Martin Rensch sitzt mit im Seminar, lässt seinen Schreibtisch begutachten und nickt zustimmend in die Kamera, als Kurz aufzeigt, wie man in sieben Schritten Arbeitsplatten leert. "Alles hat einen Platz, alles hat seinen Platz", erklärt Kurz den Trick, um leichter Ordnung zu schaffen.
Nach der Theorie am Vormittag geht es am Nachmittag ans Saubermachen. Der Bestsellerautor, sein Buch "Für immer aufgeräumt" stand lange auf Platz eins der Financial-Times-Hitliste, geht mit in die Büros und packt mit an. Schnell füllen sich Altpapiertonnen, alte Ordner wandern ins Archiv, Tacker, Tesa und Terminmappen bekommen einen festen Platz. Dabei hilft Kurz den Rensch-Leuten vor allem, sich selbst zu organisieren. Schließlich sollen deren Arbeitstische dauerhaft leer bleiben. Das spart Zeit und somit dem Unternehmen Geld.
Je länger die Aufräumaktion dauert, desto mehr ist den Beschäftigten die Erleichterung anzumerken. Zusehends weicht die anfängliche Skepsis aus ihren Gesichtern. "Die Aktion hilft, meinen Arbeitstag durchgängig zu strukturieren", sagt eine Teilnehmerin. Am frühen Abend ist alles überstanden. Vom Ergebnis ist sogar das Fernsehteam beeindruckt: Drei hüfthohe Metallgitterboxen stehen auf dem Firmenhof, gefüllt mit Papier, Ordnern, Plastikschalen und Elektroschrott, der am Morgen noch Flure versperrte. Chef Martin Rensch bilanziert: "Bisher kannte ich Verbesserungsprozesse nur aus Fertigungshallen - dass wir in Büros auch effektiver arbeiten können, ist genial." Schnitt, die letzte Szene ist gedreht, gegen 18 Uhr rauscht das Sat1-Team vom Hof. Im Kasten Bilder, die im Morgenmagazin weckup belegen: in Kalbach geht es sauber zu Sache.
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Datum: 01.04.2010 - 10:01 Uhr
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