Spielsucht im Profifussball / Sportpsychiater der Oberberg Fachkliniken klärt auf (FOTO)

(ots) - Glücksspiel, Wetten, Gaming: Das Spielsuchtrisiko bei 
Fußballprofis ist hoch. Um ihre Spieler zu schützen, sollten Vereine und 
Verbände mehr Verantwortung übernehmen, fordert Sportpsychiater Dr. Tobias 
Freyer von der Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad.
Glücksspiel ist im deutschen Fußball längst unübersehbar. Die Mehrzahl der 
Bundesliga-Vereine wird von Wettanbietern gesponsert. Nicht ohne Kritik: Jüngst 
sind mehrere Spitzenclubs wegen unerlaubter Glücksspielwerbung ins Visier der 
Aufsichtsbehörden geraten. Zudem warnen Experten vor einer steigendenden 
Suchtgefahr. Und das nicht nur bei Fußballfans. Die Profispieler selbst gehören 
zur Risikogruppe der Spielsüchtigen.
Dr. Tobias Freyer, Sportpsychiater und Ärztlicher Direktor der Oberberg 
Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad, kennt die Gefahr für die Sportler: 
"Profikicker sind leistungsorientiert und gierig nach Erfolgserlebnissen. Ein 
perfekter Pass, ein Traumtor, all das kann eine Art Rausch erzeugen. Ihr 
Belohnungssystem ist daher besonders sensibilisiert. Um das Hochgefühl auch 
abseits des Fußballplatzes zu erleben, suchen sie den Kick woanders, zum 
Beispiel im Glücksspiel, beim Wetten oder Gaming."
Von Poker bis Fortnite
Hinzu kommen die besonderen Lebensumstände der Profis: Im Laufe ihrer Karrieren 
wechseln sie häufig Vereine, Städte und sogar Länder, haben Zugang zu hohen 
Geldsummen und verfügen über viel Freizeit. Zocken gegen die Langeweile steht 
daher hoch im Kurs. Vor allem Poker, sowohl im Casino als auch am virtuellen 
Tisch, ist bei vielen Fußballern beliebt. Andere Spieler vertreiben sich die 
Zeit mit Wetten, angefangen bei privaten Wettduellen mit Mannschaftskollegen um 
mehrere tausend Euro bis hin zu professionellen Sportwetten.
Zudem erfreuen sich Videospiele wie FIFA oder das Koop-Survival-Game Fortnite 
großer Beliebtheit bei den Spitzenfußballern. Als begeisterte Anhänger gelten 
unter anderem die Premiere-League-Profis Harry Kane und Dele Alli mit tausenden 
absolvierten Sessions. Genau wie FC Barcelona-Star Neymar zeigen sie sich 
regelmäßig beim Gaming an PC und Konsole in den sozialen Netzwerken.
Schweigen aus Angst
Dass zockende Sportler trotzdem Top-Leistungen bringen, wundert Suchtexperte 
Freyer nicht: "Krankhaftes Spielen entwickelt sich schleichend und bleibt meist 
lange unentdeckt. Wenn Kicker die Nächte durchspielen und müde zum Training 
kommen, merkt das zunächst keiner. Auf Dauer können Schlafmangel und fehlende 
Regenerationsphasen jedoch zu einem deutlichen Leistungsabfall führen." Dazu 
gesellen sich familiäre oder Beziehungsprobleme, die sich negativ auf die 
sportliche Performance auswirken.
Dennoch behalten viele Betroffene ihre Sucht aus Angst vor einem vorzeitiges 
Karriereaus und der Reaktion der Öffentlichkeit für sich. Ein Verhalten mit 
potenziellen Folgen für die Fußballer, aber auch die Vereine, weiß Freyer: "Das 
Risiko, dass pathologische Spieler Sekundärerkrankungen wie Depressionen, 
Angststörungen oder Abhängigkeit von Stoffen entwickeln, ist hoch. Unbehandelt 
kann Spielsucht sogar in den Suizid führen."
Vereine sind gefordert
Um die Fußballer zu schützen, besteht also Handlungsbedarf. Und den sieht 
Freyer, der als Sportpsychiater den Bundeszweitligisten SV Wehen Wiesbaden 
berät, vor allem bei den Vereinen: "Der Umgang mit suchtkranken und psychisch 
kranken Menschen ist im Spitzensport genauso ein Tabu wie im Rest der 
Bevölkerung. Die meisten Clubs legen mehr Wert auf Leistungsoptimierung als auf 
die seelische Gesundheit ihrer Spieler." Eine Anlaufstelle zur Suchtberatung 
gäbe es selten. Dabei seien mit den Qualifizierungen von Sportpsychiatern, zum 
Beispiel im 2010 gegründeten Fachreferat für Sportpsychiatrie der Deutschen 
Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), in den
letzten Jahren weitreichende Hilfsangebote für Vereine und Verbände geschaffen 
worden.
Link zur Website https://www.oberbergkliniken.de/unser-team/dr-med-tobias-freyer
Über die Oberberg Gruppe
Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren 
gegründete Klinikgruppe mit vierzehn Kliniken im Bereich Psychiatrie, 
Psychosomatik und Psychotherapie an zwölf Standorten in Deutschland. In den 
Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in 
individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber 
hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centern, 
korrespondierenden Therapeuten und Selbsthilfegruppen.
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Datum: 12.12.2019 - 07:06 Uhr
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