NOZ: RB-Trainer Nagelsmann: Das Bubi-Image stört mich nicht
(ots) - RB-Trainer Nagelsmann: Das Bubi-Image stört mich
nicht
   32-Jähriger ist weiterhin der jüngste Bundesligatrainer - "Ich 
muss mich wenigstens nicht zweimal am Tag rasieren"
   Osnabrück. Julian Nagelsmann, neuer Trainer von RB Leipzig, hat 
kein Problem mit seinem Bubi-Image. Der Wechsel von Hoffenheim nach 
Leipzig sei sicher eine Möglichkeit, dieses endgültig abzustreifen, 
"aber das hat für mich keine Relevanz", erklärte er im Interview mit 
der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das Image stört mich nicht, es 
amüsiert mich eher. Ich fand die Karikaturen dazu zum Beispiel ganz 
lustig", sagte Nagelsmann, der vor vier Jahren als 28-Jähriger in 
Hoffenheim zum Cheftrainer befördert worden war. "Ich bin gesettelt 
genug in meinem Leben und verspüre nicht das Bedürfnis, an einem 
Erwachsenen-Image zu arbeiten."
   Auch mit 32 Jahren sei er schließlich "immer noch jung für einen 
Bundesligatrainer", so Nagelsmann: "Ich bin der jüngste und bleibe 
das wahrscheinlich auch erst mal." Probleme hat er damit nicht: "Für 
mein Alter kann ich nichts", sagte er. "Und dass ich wenig Bartwuchs 
habe, das ist halt so. Da komme ich drüber weg. Ich muss mich 
wenigstens nicht zweimal am Tag rasieren."
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   Rote Karte für Trainer: RB-Coach Nagelsmann nennt Regelneuerung 
"sehr streng"
   32-Jähriger bemängelt fehlende Streitkultur - Coaching Zone "ist 
eine Linie und kein Zaun"
   Osnabrück. Julian Nagelsmann, seit dieser Saison neuer Trainer von
RB Leipzig, empfindet die Regelneuerung, dass Trainer künftig auch 
mit Gelben und Roten Karten bestraft werden können, als "sehr 
streng". Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er: 
"Wie oft verlässt man die Coaching Zone unbewusst, da soll es dann 
sofort Gelb geben? Das ist schließlich eine Linie und kein Zaun. Da 
tritt man schon mal drüber. Oder wenn du etwas zu einem Offiziellen 
sagst, dann kannst du dafür Rot bekommen."
   Der 32-jährige Bundesliga-Trainer kritisierte vor allem das 
Strafmaß: "Es ist sicher nicht alles richtig und perfekt, was wir 
Trainer da machen, und es sind auch sicher nicht immer die 
Schiedsrichter schuld. Aber ich finde, dass die Strafen im Vergleich 
zu den Vergehen sehr hoch sind", betont er und bemängelte eine 
fehlende Streitkultur. "Nicht nur in der Bundesliga. Das ist ein 
gesellschaftliches Problem", befand er. Bezüglich der Karten fügt er 
an: "Wir werden es in der Praxis sehen, wie viel die Trainer gesperrt
werden und ob es sinnvoll ist, wenn alle vier Spieltage der 
Co-Trainer da unten sitzt." Seinen eigenen Co-Trainer habe er schon 
vorbereitet, dass er ihn diese Saison wahrscheinlich öfter mal an der
Linie vertreten müsse, weil er eine Sperre absitzt. "Er weiß 
Bescheid", sagte Nagelsmann.
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   Pokalspiel VfL Osnabrück gegen Leipzig: RB-Trainer Nagelsmann war 
bereits als Kind an der Bremer Brücke
   Stadionbesuche mit dem Großvater - Beide Geschwister in Osnabrück 
geboren
   Osnabrück. An diesem Sonntag (11.8.) tritt Julian Nagelsmann in 
seinem ersten Pflichtspiel für RB Leipzig im DFB-Pokal bei 
Zweitligist VfL Osnabrück an. Sein erster Besuch im legendären 
Stadion an der Bremer Brücke ist es aber nicht. "Ich war als Kind mit
meinem Opa an der Brücke, da war ich noch sehr jung", verriet 
Nagelsmann im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Meine 
Eltern kommen ursprünglich aus Rheine (Landkreis Steinfurt/NRW), ein 
großer Teil meiner Familie wohnt auch noch dort. Meine Geschwister 
sind beide in Osnabrück geboren und haben da auch ein paar Jahre 
gelebt", sagt Nagelsmann, der selbst jedoch in Bayern geboren wurde.
   Kontakt hat er auch zu VfL-Trainer Daniel Thioune. Beide 
absolvierten gemeinsam den Fußballlehrerlehrgang und schlossen diesen
2016 ab. "Danny ist ein feiner Mensch, der noch dazu viel Ahnung von 
diesem Sport hat", betonte Nagelsmann und fügte an: "Man kann mit ihm
aber auch über andere Dinge als Fußball sprechen, das war vor allem 
in den zehn Monaten Lehrgang sehr angenehm." Nach der Auslosung der 
ersten Pokalrunde hatte Nagelsmann seinem Trainerkollegen eine 
Whatsapp-Nachricht mit einem Smiley geschickt.
   Die Pokal-Partie zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig wird am
Sonntag, 11. August, um 15.30 Uhr angepfiffen. Es ist das zweite 
Aufeinandertreffen der beiden Vereine im DFB-Pokal; die 
Erstrunden-Begegnung im August 2015 endete jedoch mit einem Eklat: 
Beim Spielstand von 1:0 für den VfL wurde das Spiel in der 71. Minute
abgebrochen, weil ein von der Zuschauertribüne geworfenes Feuerzeug 
den Schiedsrichter am Kopf getroffen hatte. Das DFB-Sportgericht 
wertete das Spiel später mit 2:0 für Leipzig und bestrafte den VfL 
mit Teilausschlüssen von Zuschauern bei zwei Ligaspielen.
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   RB-Trainer Nagelsmann: Freundschaften im Fußball-Business sind 
"extrem schwer"
   "Neid und Gerede gibt es auch in dieser Welt" - 32-Jähriger bricht
regelmäßig aus seiner Blase aus
   Osnabrück. Bundesligatrainer Julian Nagelsmann findet es "extrem 
schwer", im Fußball-Business Freunde zu finden. "Das Hauptinteresse 
von vielen in diesem Geschäft ist es, Geld zu verdienen", sagt der 
neue Trainer von RB Leipzig im Interview mit der "Neuen Osnabrücker 
Zeitung". "Verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist durchaus legitim, 
dass man jemanden bezahlt, wenn er einen bei gewissen Themen coacht. 
Nur es ist schwer herauszufiltern: Wer bringt dir was, und wer kostet
dich nur?", erklärte der 32-Jährige, der vor dieser Saison von der 
TSG Hoffenheim nach Leipzig gewechselt war.
   Hinzu käme, "dass wir schon in einer von großem Neid geprägten 
Gesellschaft leben. Aber das gilt nicht nur für den Fußball", so 
Nagelsmann weiter. "Die Leute machen sich weniger über sich selbst 
Gedanken, sondern eher mehr über den Nachbarn. Hat der ein neues Auto
oder nicht? Als würde ihre persönliche Glückseligkeit davon abhängen.
Dabei tut sie das nun wirklich nicht." Im Fußball gebe es "dieses 
Gerede und diesen Neid auch", erklärte der Bundesligatrainer: "Wenn 
du etwas mehr Erfolg hast als der andere, kann mitunter die 
Freundschaft auch schon mal schnell vergessen sein. Zu einigen 
Trainern habe ich dennoch einen guten Kontakt."
   Der 32-Jährige versucht, sich regelmäßig zu erden. Und das sei 
"gar nicht so schwer", befand Nagelsmann: "Zuallererst muss man 
realisieren, dass das immer noch ein Spiel ist, welches wir 
betreiben. Und zwar eines, das die Welt weder verbessert noch 
verändert. Man ist kein besserer oder schlechterer Mensch, wenn man 
Bundesliga-Trainer ist. Hinzu kommt, dass wir uns in einer Blase 
befinden, sozusagen einer Parallelwelt zur Gesellschaft." Um aus 
dieser Blase herauszutreten, durchsteche er sie regelmäßig. "Es gibt 
viele Dinge, die mich außerhalb des Fußballerlebens begeistern, die 
mit dem ganz normalen Leben zu tun haben. Ich fahre Mountainbike, 
gehe gerne in die Natur, ich liebe die Berge und Wassersport. Wenn 
ich das erste Mal auf einem Surfbrett stehe, mache ich das genauso 
schlecht wie jeder andere, Bundesligatrainer hin oder her."
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Datum: 10.08.2019 - 01:00 Uhr
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