2. Bundesliga und englische Championship - ein Vergleich, der sich lohnt
(ots) - 
   - Erstklassiges Umsatzniveau: 2. Bundesliga und englische 
     Championship müssen den Vergleich mit den ersten Ligen Europas 
     außerhalb der "Big Five" nicht scheuen.
   - Die Championship stellt im fünften Jahr in Folge mit 846 
     Millionen Euro neuen Umsatzrekord auf.
   - Die 2. Bundesliga muss 2017/18 einen Umsatzrückgang von 6 
     Prozent hinnehmen - und wirtschaftet dennoch profitabler als die
     Championship.
   Es geht wieder los: Am kommenden Freitag (26.07.2019) eröffnen die
Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart und Hannover 96 die 46. Saison der
2. Bundesliga. Das englische Pendant, die Championship, startet eine 
Woche später am 2. August mit der Partie Luton Town gegen 
Middlesbrough in die neue Saison. Ein guter Anlass, um sich die 
wirtschaftliche Situation der beiden Ligen anzuschauen, denn 2. 
Bundesliga und Championship müssen hier den Vergleich mit den 
europäischen Top-Ligen nicht scheuen.
   In der Saison 2017/18 generierten lediglich Europas "Big 
Five"-Ligen (Premier League, Bundesliga, Primera Divisíon, Serie A 
und Ligue 1) einen höheren Umsatz als die Championship. Die 2. 
Bundesliga sortierte sich u.a. vor der niederländischen Eredivisie 
ein. Allerdings unterscheiden sich die Rahmenbedingungen für die 
wirtschaftliche Performance der Ligen in Deutschland und England 
deutlich.
   Auf- und Abstiege beeinflussen auch die wirtschaftliche 
Performance der 2. Bundesliga
   Die 18 Teams der zweithöchsten Spielkasse Deutschlands erlösten in
der Saison 2017/18 535 Millionen Euro (ohne Transfererlöse), was 
einem Rückgang von 33 Mio. Euro (-6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr
entspricht. Unterdessen wuchs die Championship im fünften Jahr in 
Folge und generierte umgerechnet 846 Millionen Euro (+1 Prozent). Die
signifikante Umsatzdifferenz zwischen den beiden Ligen war dabei 
nicht ausschließlich der Mehranzahl an Teams in der Championship (24 
vs. 18 Clubs) geschuldet. Auch auf Club-Ebene lag die zweite 
englische Liga vor der 2. Bundesliga (35 Mio. Euro vs. 30 Mio. Euro).
   "Die gestiegenen Medienerlöse in der 2. Bundesliga aufgrund des in
der Saison 2017/18 in Kraft getretenen Medienrechtevertrags konnten 
die fallenden Spieltagerlöse, kommerziellen Erlöse und sonstigen 
Erlöse nicht kompensieren", erklärt Stefan Ludwig, Leiter der Sport 
Business Gruppe bei Deloitte. "Spieltagerlöse sind besonders abhängig
von der Zusammensetzung der Liga. Diese verändert sich je Saison in 
der 2. Bundesliga um vier bis sechs Teams - abhängig vom Ausgang der 
Relegationsspiele."
   Nach der Saison 2016/17 verließen mit den Erstliga-Aufsteigern VfB
Stuttgart und Hannover 96 und den Zweitliga-Absteigern 1860 München, 
Karlsruher SC und Würzburger Kickers Clubs mit vergleichsweise hohen 
Zuschauerzahlen und Stadionkapazitäten die Liga. Der damit verbundene
Rückgang der Zuschauerzahlen und der beschriebenen Erlössegmente 
konnte von den neu dazugestoßenen Clubs (FC Ingolstadt, SV Darmstadt,
Holstein Kiel, Jahn Regensburg und MSV Duisburg) nicht aufgefangen 
werden.
   Championship profitiert von Fallschirmzahlungen aus der Premier 
League
   Während in der 2. Bundesliga kommerzielle Erlöse trotz Rückgang 
weiterhin die primäre Umsatzquelle darstellen, ist der Großteil des 
Umsatzes in der Championship auf Erlöse aus Medienrechten und den 
damit verbundenen Transferleistungen aus der Premier League 
zurückzuführen. Den größten Teil der Championship-Medienerlöse 
machten sogenannte Fallschirmzahlungen der Premier League aus. Diese 
sind Transferleistungen der Premier League an kürzlich abgestiegene 
Clubs, um das wirtschaftliche Risiko im Falle eines Abstiegs aus dem 
Oberhaus zu mindern.
   In die Championship abgestiegene Clubs bekommen für bis zu drei 
Jahre diese Zuwendungen, die über diesen Zeitraum hinweg jährlich 
abnehmen. In der Saison 2017/18 erhielten dies acht der 24 
Championship-Clubs. Die übrigen 16 Championship-Clubs erhielten 
ebenfalls Solidaritätszahlungen von der Premier League, welche jedoch
deutlich geringer ausfielen als die Fallschirmgelder. Das führt zu 
deutlichen Umsatzdifferenzen zwischen den Championship-Clubs. So 
waren es in der Saison 2017/18 für die berechtigten acht Clubs 
durchschnittlich 34 Mio. Euro aus dem "Fallschirm", während die 
übrigen Teams im Schnitt lediglich 24 Mio. Euro Gesamtumsatz 
verbuchten - davon 5 Mio. Euro aus den Solidaritätszahlungen. Sowohl 
Fallschirm- als auch Solidaritätsgelder stammen aus den zentralen 
TV-Einnahmen der Premier League und werden daher als Erlöse aus 
Medienrechten kategorisiert.
   Der Aufstieg in die Premier League ist für die Clubs extrem 
lukrativ
   Aufgrund des hochdotierten Medienrechtevertrages verzeichnen die 
Clubs in der Premier League Umsätze in Rekordhöhe und festigen die 
Position als umsatzstärkste Liga Europas. Ein Aufstieg in die Premier
League verspricht unabhängig vom dortigen sportlichen Erfolg hohe 
Erlöse in den nachfolgenden Saisons, wie das Beispiel des FC Fulham 
verdeutlicht.
   Der FC Fulham, Championship-Dritter und Aufsteiger der Saison 
2017/18, erhielt in der nachfolgenden Saison 2018/19 als Teilnehmer 
an der Premier League Ausschüttungen aus dem Medienrechtevertrag in 
Höhe von ca. 115 Millionen Euro. Trotz des direkten Wiederabstiegs in
der Saison 2018/19 werden weitere garantierte Einnahmen von insgesamt
rund 85 Millionen Euro aus Fallschirmzahlungen 2019/20 und 2020/21 
folgen. Zum Vergleich: In der Aufstiegssaison 2017/18 betrug der 
gesamte Umsatz des FC Fulham in der Championship lediglich ca. 42 
Millionen Euro.
   2. Bundesliga deutlich profitabler als die Championship
   Um den Sprung in die Premier League zu schaffen, investieren die 
Clubs zum Teil exzessiv in Spielergehälter. "Das Beispiel Fulham 
zeigt, dass sich diese Taktik wortwörtlich auszahlen kann, wenngleich
sie bei den meisten anderen Clubs mit hohen Risiken verbunden ist", 
sagt Stefan Ludwig. "Dem Erfolg von Fulham gegenüber stehen operative
Verluste in Höhe von 408 Millionen Euro in der gesamten Championship,
das entspricht rund 17 Millionen Euro pro Club. Treiber dieser 
Entwicklung ist vor allem die hohe Personalaufwandquote, die 2017/18 
von 99 auf 106 Prozent gestiegen ist." In der 2. Bundesliga ist die 
Quote dagegen - aufgrund der Ligazusammensetzung - von 55 auf 50 
Prozent gesunken und das macht sich beim operativen Gewinn bemerkbar.
Hier konnte die 2. Bundesliga 16 Millionen Euro Gewinn verbuchen.
   Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Stefan Ludwig, 
Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
   Gerne stehen wir Ihnen für Interviews und Hintergrundgespräche zur
Verfügung. Den vollständigen Auszug bezüglich der zweiten Ligen des 
"Annual Review of Fooball Finance 2019" erhalten Sie auf Anfrage beim
oben genannten Pressekontakt.
   "Deloitte Annual Review of Football Finance" 
   Die 17. Ausgabe des "Annual Review of Football Finance" von 
Deloitte basiert auf Umsatzinformationen im Geschäftsjahr 2017/18 
(oder in einzelnen Fällen im zuletzt verfügbaren Kalenderjahr), die 
den veröffentlichten Jahresabschlüssen und weiteren verlässlichen 
Quellen entnommen sind. Sofern nicht ausdrücklich erwähnt, handelt es
sich um Angaben ohne Steuern und Erlöse aus Spielertransfers. Zur 
Vereinfachung und zu Vergleichszwecken wurden auch signifikante 
Erlöse aus Nicht-Fußballaktivitäten oder Finanztransaktionen, sofern 
bekannt, ausgeschlossen. Zum Zweck dieses Berichts wurde keine 
Überprüfung der Informationen durchgeführt. Die Umrechnung in Euro 
basiert auf dem Wechselkurs vom 30. Juni 2018 (£1 = EUR1.1289). 
Vergleichbare Zahlen für die Vorjahre wurden mit dem Wechselkurs vom 
30. Juni des relevanten Jahres berechnet. Die vollständigen 
Ergebnisse des "Annual Review of Football Finance" sind unter 
http://www.deloitte.co.uk/sportsbusinessgroup verfügbar.
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   Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen 
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und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen 
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Datum: 23.07.2019 - 10:50 Uhr
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