DIN und RAL widerlegen Fraunhofer-Studieüber Mikroplastik auf Kunstrasenplätze (FOTO)

(ots) - 
   - Kunstrasenplätze sind alternativlos
   - Schätzungen geben laut Fraunhofer Worst-Case-Szenario wieder
   - DIN und RAL kommen auf ein Zehntel des Fraunhofer-Wertes
   - Modernes Gummigranulat ist nicht gesundheitsgefährdend
   Kunstrasenplätze ermöglichen vielen Fußballern in Deutschland 
einen ganzjährigen Spielbetrieb. Sie sind robust, brauchen kein 
Wasser und keinen Dünger. Sie sind wasserdurchlässig, versiegeln 
keine Flächen und lassen keine Schadstoffe wie Nitrate in den Boden. 
Im Sommer werden sie nicht wegen Trockenheit gesperrt, im Winter 
bleiben sie auch nahezu durchgängig bespielbar. Trotzdem sind sie in 
der Diskussion, weil auf EU-Ebene über ein Verbot des Gummi-Granulats
nachgedacht wird, dass auf den Plätzen ausgebracht wird, um optimale 
Spieleigenschaften zu ermöglichen.
   Es geht um ein mögliches Verbot des Granulats, nicht des 
Kunstrasens
   Nicht der Kunstrasen ist im Visier der Europäischen Chemie-Agentur
ECHA, sondern jene kleinen Gummistücke, die als Granulat auf dem 
Platz ausgebracht werden. Von den ca. 5.000 Plätzen in Deutschland 
sind ungefähr 3.500 damit verfüllt. Es fällt aufgrund seiner Größe 
per Definition in die Rubrik Mikroplastik. Dabei besteht modernes 
Granulat bis zu 70 Prozent aus Naturstoffen wie Hanf und Kreide und 
zu 30 Prozent aus Gummi. Der Plastikanteil ist also deutlich geringer
als zum Beispiel bei einem Schnuller. Es erfüllt die Spielzeugnorm 
und stellt keinerlei Gefahr für die Gesundheit dar.
   Die ECHA befragt momentan europaweit alle Branchen und 
Interessenvertreter, die mit Mikroplastik arbeiten, z.B. auch die 
Kosmetikindustrie, deren Kunststoffe in den Produkten auf direkten 
Weg in die Kanalisation wandern. Das ist beim Gummi-Granulat auf 
Sportplätzen nicht der Fall.
   Falls es zu einem Verbot des Granulats durch die EU kommen sollte,
kann man den Kunstrasenplatz mit Sand und Kork verfüllen. Beides 
geschieht bereits, hat aber in Sachen Lebensdauer, Komfort und Pflege
Nachteile. An weiteren, besseren Alternativen wird bereits 
gearbeitet.
   DIN und RAL kommen auf ein Zehntel des Fraunhofer-Wertes
   Maßgeblicher Auslöser der Diskussion um den Kunstrasenplatz war 
eine Fraunhofer-Studie. Lange hat das Institut darauf bestanden, dass
jährlich ca. 11.000 Tonnen Gummigranulat von Kunstrasenplätzen 
abgetragen werden und in die Umwelt gelangen. Bereits seit Anfang des
Jahres liegen Fraunhofer neue Zahlen vor, die die Realität 
wiedergeben. Jetzt kommen auch immer mehr Experten zu dem Schluss, 
dass die Zahlen des Instituts nicht den tatsächlichen Gegebenheiten 
entsprechen können, zum Beispiel das Deutsche Institut für Normung 
DIN und die Gütegemeinschaft RAL (http://ots.de/rwbXdx).
   Ihren fundierten Berechnungen zu Folge beträgt der Austrag ca. 
zehn Prozent des von Fraunhofer in die Welt gesetzten Wertes. Jetzt 
tritt das Institut den Rückzug an. Man sei von einem 
Worst-Case-Szenario ausgegangen und man habe für das Thema 
sensibilisieren wollen. Bis Ende August will das Institut neue Zahlen
vorlegen. "Das Ziel sei aber, wegzukommen von Worst-Case-Szenarien 
hin zu realen Szenarien. Etwas realistischer dürfte dafür schon eine 
neue Fraunhofer-Studie mit aktualisierten Zahlen sein. Die Tendenz 
sei, dass diese weniger alarmierend ausfalle" so das Institut in 
einer Stellungnahme gegenüber dem Tagesspiegel.
   Doch warum lässt Fraunhofer erst jetzt seine Bereitschaft 
erkennen, sich mit den neuen Zahlen zu beschäftigen, obwohl das 
Institut sie seit März vorliegen hat?
   Studie als Auslöser für Verunsicherung
   In vielen Medienberichten wird sich auf die von Fraunhofer 
publizierten Zahlen berufen. Sie sorgen bei Behörden, Vereinen, 
Kommunen und Platzeigentümern für Verunsicherung gesorgt. Es ist 
erfreulich, dass sich die Wissenschaftler von Fraunhofer jetzt mit 
den fundierten Zahlen beschäftigen. Sicherlich haben die Gutachten 
von fachkundiger, neutraler Stelle wie zum Beispiel der DIN, die sich
seit den 90er Jahren mit dem Thema beschäftigt, ihren Teil dazu 
beigetragen.
   Noch ein paar Fakten: Im Schnitt werden auf einem mit Granulat 
verfüllten Platz in Deutschland jährlich etwa 200 bis 350 Kilogramm 
Granulat nachgefüllt. Es gibt ca. 3.500 mit Granulat verfüllte Plätze
in Deutschland. So kommt man auf einen Wert von ca. 1.000 Tonnen 
Nachfüll-Granulat für alle Plätze in Deutschland, da tatsächlich nur 
im Bedarfsfall nachgefüllt wird. Lege man die Fraunhofer-Zahlen 
zugrunde, müssten auf jedem Platz ca. drei Tonnen nachgefüllt werden.
Das ist weit jenseits der Realität.
   Das ausgetragene Granulat gelangt zudem nur zu einem sehr kleinen 
Teil in die Umwelt. Meistens bleibt es auf dem Platzgelände, wird 
aufgefegt und entsorgt oder wiederverwendet. Moderne Rückhaltesysteme
wie spezielle Rinnen oder bodennahe Banden können es sogar fast 
vollständig einfangen und filtern.
   EU-Entscheidung ist offen
   Das drohende Verbot von Gummigranulat auf Kunstrasenplätzen durch 
die EU ist längst nicht beschlossen. Nach der Befragung durch die 
ECHA geht der Vorschlag in die EU-Gremien. Bereits jetzt zeichnet 
sich ab, dass es mindestens eine Übergangslösung gibt, bestehende 
Plätze also über einen mehrjährigen Zeitraum Bestandsschutz haben. 
Das Gummigranulat auf Kunstrasenplätzen ist nur ein Teil des großen 
Pakets, zu dem die ECHA im vierten Quartal eine Empfehlung 
aussprechen wird.
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Datum: 22.07.2019 - 16:30 Uhr
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