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Sinkende Mehrwegquote: Umweltministerin Schulze muss Handeln und das gesetzliche Mehrwegziel durchsetzen

ID: 1653131


(ots) - Internationale Getränkekonzerne wie Coca-Cola,
Pepsi und die Discounter Aldi und Lidl boykottieren die gesetzliche
Mehrwegquote von 70 Prozent - Besorgniserregender Anstieg von
Getränkedosen im Bierbereich - Bundesumweltministerin Schulze muss
absehbares Unterschreiten der Mehrwegzielquote durch eine Abgabe von
20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen sanktionieren - Klare
Kennzeichnung von Einweg und Mehrweg auf dem Produkt nötig - Deutsche
Umwelthilfe wird Beiträge der größten Marktakteure zur Mehrwegquote
regelmäßige überprüfen und veröffentlichen

Das weltgrößte Mehrwegsystem für Getränke gerät durch Angriffe der
Einwegindustrie weiter unter Druck. Nach jüngsten Zahlen des
Umweltbundesamtes für das Jahr 2016 ist die Mehrwegquote auf einen
Tiefststand von 42,8 Prozent gesunken. Obwohl im neuen
Verpackungsgesetz eine gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent
festgelegt wurde, stellen neben internationalen Getränkekonzernen wie
Coca-Cola, Pepsi sowie den Discountern Aldi und Lidl zunehmend auch
namhafte deutsche Getränkeproduzenten das Mehrwegsystem in Frage. Die
"Mehrweg-Allianz" aus Deutscher Umwelthilfe (DUH), Stiftung
Initiative Mehrweg (SIM) und mehrwegorientierten Wirtschaftsverbänden
fordert von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, wirksame Maßnahmen
zum Schutz der Mehrwegquote umzusetzen.

Nach Einschätzung der "Mehrweg-Allianz" sind dazu vier Maßnahmen
erforderlich: eine konsequente Umsetzung der gesetzlich
festgeschriebenen Mehrwegquote von 70 Prozent, eine Abgabe auf Einweg
in Höhe von 20 Cent zusätzlich zum Pflichtpfand, eine Kennzeichnung
von Getränkeverpackungen mit dem Wort "Einweg" und "Mehrweg" auf dem
Produkt sowie die Ausweitung der Pfandpflicht auf
Einweggetränkeverpackungen für Fruchtsäfte und Nektare.

Als Antwort auf die Angriffe einwegorientierter Abfüller und




Händler sowie die bisherige Untätigkeit von Umweltministerin Schulze
klärt die "Mehrweg-Allianz" gemeinsam Verbraucher mit der
bundesweiten Informationskampagne "Mehrweg ist Klimaschutz" über den
umweltfreundlichen Getränkekauf auf. Erfreulich ist, dass trotz der
niedrigen Gesamtquote Glas-Mehrwegflaschen im Mineralwasserbereich
das dritte Jahr in Folge zulegten. Dieses Beispiel zeigt, dass
Verbraucher regionale und vielfältige Getränke in umweltfreundlichen
Mehrwegflaschen bevorzugen, wenn sie denn angeboten werden.

"Abfallvermeidung hat nach der fünfstufigen Abfallhierarchie die
höchste Priorität und ist das Kernelement des deutschen
Kreislaufwirtschaftsgesetzes sowie der EU-Abfallrahmenrichtlinie. Die
Realität sieht jedoch so aus, dass sich weder Abfüller noch Händler
um gesetzliche Mehrwegziele scheren. Das Absinken der Mehrwegquote
ist ein Alarmsignal, das Bundesumweltministerin Svenja Schulze ernst
nehmen muss. Deutschland muss vom Bremser zum Gestalter werden und
die Mehrwegquote auch mit Sanktionen, wie einer Abgabe auf Einweg,
durchsetzen. Abfallvermeidung und Klimaschutz sind nur mit
Mehrwegverpackungen erreichbar", sagt die Stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Metz kündigt eine
regelmäßige Überprüfung des Beitrags der größten Marktakteure in der
Getränkewirtschaft zur Umsetzung der Mehrwegquote und die
Veröffentlichung der Ergebnisse an.

"Allein in Deutschland werden jährlich rund 16 Milliarden
Einweg-Plastikflaschen mit einem Gewicht von mehr als 450.000 Tonnen
hergestellt - mit fatalen Folgen für die Umwelt und die
mittelständische Getränkewirtschaft. Wenn bereits jetzt erkennbar
ist, dass Mehrwegflaschen bis 2021 den Marktanteil von 70 Prozent
nicht erreichen werden, muss die Bundesregierung gemäß einem
Entschließungsantrag des Bundestages vom 28. März 2017 weitergehende
rechtliche Maßnahmen entwickeln. Eine solche Maßnahme muss die
Einführung einer Lenkungsabgabe auf Einweggetränkeverpackungen in
Höhe von 20 Cent sein, wie sie bei Alkopops seit Jahren besteht",
sagt der Geschäftsführende Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen
Getränkefachgroßhandels Günther Guder.

"Die Untätigkeit von Umweltministerin Schulze gefährdet im
Mehrwegbereich mehr als 145.000 grüne Arbeitsplätze in der Region.
Wenige Discounter und multinationale Getränkeproduzenten sind die
Nutznießer des Absinkens der Mehrwegquote. Zahlreiche
mittelständische Abfüller, der Getränkefach- und Einzelhandel, sowie
in beachtlichem Umfang die Arbeitnehmer im Mehrwegbereich, sind die
Verlierer. Selbst eine verbraucherfreundliche Kennzeichnung von
Einweg und Mehrweg auf dem Produkt hat die Politik bislang nicht
hinbekommen. Dabei wäre diese Maßnahme eindeutiger und weitaus
ökonomischer als eine aufwendige Kennzeichnung am Ladenregal. Diese
muss ab dem 1. Januar 2019 umgesetzt werden und belastet durch eine
aufwendige Einzelkennzeichnung insbesondere den mehrwegorientierten
Einzelhandel mit einem Mischsortiment. Discounter, die ausschließlich
auf Einweg setzen, kommen hingegen mit nur einem Schild im Markt aus.
Ministerin Schulze muss hier nachbessern", fordert der Vorstand des
Verbandes des Deutschen Getränke-Einzelhandels Andreas Vogel.

"Besonders schädlich für die Umwelt und mittelständische
Mehrwegbrauereien ist die deutliche Zunahme von Getränkedosen im
Bierbereich. Dort legte die Dose 2016 im Vergleich zum Vorjahr um
mehr als fünfzehn Prozent zu, auch zu Lasten der Mehrwegflaschen.
Noch ist die Mehrwegquote im Bierbereich stabil, aber wie lange noch?
Immer mehr Discounter und Supermärkte listen Bier in Getränkedosen
mit steigender Tendenz. Die Politik hat die Nutzung von
Mehrwegflaschen zum gesetzlichen Ziel erklärt und muss nun auch für
eine wirkungsvolle Förderung der Mehrwegsysteme sorgen", sagt der
Geschäftsführer des Verbands Private Brauereien Deutschland Roland
Demleitner.

"Die Einwegpfandpflicht sollte auch auf Säfte und Nektare
ausgeweitet werden, um die Mehrwegprodukte in diesem Bereich zu
stützen und das Pfandchaos zu beenden. Im von der Einwegpfandpflicht
befreiten Saft- und Nektarbereich ist die Mehrwegquote inzwischen auf
rund neun Prozent abgestürzt, wobei sie in den Getränkesegmenten mit
einer Pfandpflicht auf Einwegverpackungen zwischen 20 und 80 Prozent
liegt. Hinzu kommt, dass niemand nachvollziehen kann, warum dieselbe
Einwegplastikflasche mit Cola bepfandet, aber mit Saft unbepfandet
sein soll. Die Pfandpflicht sollte nicht nach dem Inhalt, sondern
vereinheitlicht und anhand der Verpackungsart festgelegt werden",
sagt die SIM-Geschäftsführerin Martina Gehrmann.

Links:

Frei verwendbare Druckvorlagen für Flyer und Poster der Kampagne
"Mehrweg ist Klimaschutz"
http://www.duh.de/mehrweg_klimaschutz0/downloads/

Forderungspapier zum Mehrwegschutz
https://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/

Vorteile von Mehrwegflaschen
http://www.duh.de/mehrweg_klimaschutz0/vorteile-von-mehrweg/

Probleme durch Einweg-Plastikflaschen
http://www.duh.de/mehrweg_klimaschutz0/einweg-plastikflaschen/

Fakten zu Ökobilanzen von Getränkeverpackungen:
http://l.duh.de/p180924



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin Deutsche
Umwelthilfe
0170 7686923, metz(at)duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft Deutsche Umwelthilfe
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de

Martina Gehrmann, Geschäftsführerin, Stiftung Initiative Mehrweg
030 330083850, m.gehrmann(at)stiftung-mehrweg.de

Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des
Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. und Vorsitzender des Verbandes
Pro Mehrweg
0172 2424950, guder(at)bv-gfgh.de

Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbandes Private Brauereien
Deutschland
0171 5311444, info(at)private-brauereien-deutschland.de

Andreas Vogel, Vorstand des Verbandes des Deutschen
Getränke-Einzelhandels
0171 8611011, vogel(at)getraenke-einzelhandel.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 24.09.2018 - 15:54 Uhr
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