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Tötungsdelikt in Chemnitz: Inhaftierter bestreitet nach Recherchen des NDR Tatbeteiligung

ID: 1649579


(ots) - Mehr als zwei Wochen nachdem Daniel H. in Chemnitz
erstochen wurde, werden erstmals Aussagen zum Tathergang bekannt.
Nach Recherchen des NDR bestreitet der inhaftierte Yousif A. die Tat.
Sein Anwalt hat daher diese Woche Haftprüfung beantragt, wie die
Staatsanwaltschaft Chemnitz auf Anfrage bestätigt.

Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft haben bisher nähere Angaben
zum Tathergang in Chemnitz gemacht. Der NDR hat nun Kenntnis von zwei
Schilderungen des Tatablauf: Zum einen von einem unbeteiligten
Augenzeugen und zum anderen die Aussage des inhaftierten Yousif A.
Beide Stellungnahmen stimmen weitgehend überein und wecken Zweifel am
dringenden Tatverdacht gegen Yousif A., gegen den die
Staatsanwaltschaft wegen gemeinschaftlichen Totschlags ermittelt.
Allerdings sind die Aussagen aus der Gruppe der Opfer bisher nicht
bekannt. Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass der Anwalt
Haftprüfung beantragt habe. Zu den Gründen macht die Behörde keine
Angaben.

Der Inhaftierte Yousif A. schildert, dass er und seine Begleiter
Farhad A. und Alaa S. an dem Abend der Tat eine Shisha-Bar in
Chemnitz besucht haben und gegen 2.30 Uhr morgens zu einem
Döner-Imbiss gegangen seien. Alaa S. sitzt inzwischen ebenfalls in
Haft, nach dem flüchtigen Farhad A. wird international gesucht.

Unterwegs hätten er, Yousif A., und seine Freunde Farhad A. und
Alaa S. eine Gruppe von Männern und Frauen getroffen, darunter Daniel
H., das spätere Opfer. Farhad A. sei zu der Gruppe um Daniel H.
gegangen, um nach Feuer für eine Zigarette zu fragen. Dabei seien die
Männer in Streit geraten. Er, Yousif, habe den Streit geschlichtet.
Dann seien beide Gruppen weiter gelaufen.

Aus dem Döner-Imbiss seinen weitere Bekannte gekommen und hätten
gefragt, was der Grund des Streits gewesen sei. Daraufhin seien
Farhad A. und mehrere der anderen Männer erneut zu der Gruppe von




Daniel H. gegangen. Dann sei es zu einer heftigen Auseinandersetzung
und der Messerstecherei gekommen. Er selbst, Yousif A., sei daran
nicht beteiligt gewesen, sondern habe mehrere Meter abseits
gestanden.

So jedenfalls schilderte der Inhaftierte Yousif A. den Tathergang
gegenüber dem Leiter der Rechtsabteilung der irakischen Botschaft,
Saed Peer Murad. Der Botschafts-Jurist konnte die Angaben von Yousif
A. nicht überprüfen, da er die Aussagen der anderen Zeugen nicht
kennt.

Ein Zeuge, der das Tatgeschehen unmittelbar beobachtet und seine
Aussage bei der Polizei zu Protokoll gegeben hat, schildert gegenüber
dem NDR ebenfalls, dass es zum Streit zwischen Farhad A. und Daniel
H. gekommen sei. Daraufhin seien Alaa S. und zwei weitere Bekannte
aus dem Döner-Imbiss zum Geschehen geeilt und gemeinsam mit Farhad A
auf Daniel H. und dessen Bekannte losgegangen. Der Zeuge sagt auch,
dass Yousif A. einige Meter abseits gestanden habe.

Yousif A.''s Anwalt, der Berliner Strafverteidiger Ulrich Dost
Roxin, will nun die Aufhebung des Haftbefehls gegen seinen Mandanten
beantragen. Die Auswertung der Spurensicherung belege keine
Tatbeteiligung seines Mandanten, sagt Dost Roxin. Auch gebe es seiner
Ansicht nach keine belastenden Zeugenaussagen. "Keine der im
Haftbefehl benannten Beweismittel weist nur im Geringsten auf eine
Tatbeteiligung meine Mandanten hin", sagt der Anwalt gegenüber dem
NDR. Der Haftbefehl gegen seinen Mandanten hätte überhaupt nicht
ausgestellt werden dürfen. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft
Chemnitz, Ingrid Burghart, wollte mit Verweis auf die laufenden
Ermittlungen keine Angaben zu den konkreten Gründen für den
Haftbefehl gegen Yousif A. machen.



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040/4156 2300
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Datum: 14.09.2018 - 06:00 Uhr
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