Strompreise steigen im März/April weiter an
Im März und April erhöhen nach neusten Schätzungen bis zu 67 Stromanbieter erneut die Preise an. Sowohl für Verbraucher als auch für Firmenkunden ergeben sich Preissteigerungen um bis zu 6 Prozent.
(IINews) - Schlechte Nachrichten für deutsche Stromkunden. Trotz anderslautender Prognosen im Jahr 2009 werden die Strompreise im Jahr 2010 voraussichtlich weiter stiegen. Schon zu Jahresbeginn haben über 160 Energieversorger die Preise noch einmal erhöht.
Nach Pressemeldungen der Verbraucherportale Verivox und Check24 erwartet die Verbraucher bereits im März und April die nächste Runde der Preiserhöhungen. Bis zum April wollen nach neusten Erhebungen 67 weiter Grundversorger die Strompreise anheben. Am 18. Februar hatte bereits der Stromkonzern E.ON mit seinen Tochtergesellschaften E.ON Avacon, E.ON Bayern, E.ON Hanse, E.ON Westfalen Weser und E.ON Mitte Strompreiserhöhungen von bis zu 5 Prozent für Privatverbraucher und Firmenkunden angekündigt. Im Durchschnitt gehen Experten davon aus, dass sich die die Preiserhöhung im März und April um 5,9 Prozent drehen wird.
Grund hierfür sind neben steigenden Beschaffungskosten auch die steigenden Ausgaben zur Förderung erneuerbarer Energien. Die Stromnetzbetreiber haben nach Einschätzung von Experten bei der Kalkulation der geltenden sogenannten EEG-Umlage den Neubau-Boom bei Solarstromanlagen dramatisch unterschätzt. Es sind viel mehr Solarstromanlagen gebaut worden, als erwartet. Die Solaranlagen werden von den Stromkunden in Deutschland durch einen Umlage subventioniert. Seit Anfang des Jahres ist die EEG-Umlage dabei vereinheitlicht und beträgt nun 2,047 Cent. Einige Stromanbieter führen ebenfalls gestiegene Netzgebühren für die Preiserhöhung an.
Der Anteil des klimafreundlichen Stroms wird 2010 bereits über 20 Prozent liegen. Auch wenn die Bundesregierung plant die Vergütung für Solarstromanlagen noch in diesem Jahr generell um 15 Prozent zu kürzen wird dies mittelfristig an den steigenden Energiepreisen nichts ändern. Denn auch die Preise für die Solarmodule sind im vergangenen Jahr teils um 30 Prozent gefallen.
Der neue deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) will einen starken Anstieg der Strompreise verhindern."Ein wesentliches Ziel europäischer Energiepolitik muss künftig sein, dass der teilweise drastische Anstieg der Strompreise gedrosselt wird", sagte Oettinger der "Welt am Sonntag“. Die Strompreise für Privathaushalte sollten im Verhältnis zu anderen Ausgaben etwa für Mieten, Ernährung und Bildung nicht steigen. "Sie sollten auch nicht stärker steigen als die jährliche Inflationsrate", fügte der neue EU-Kommissar hinzu. Auch die Unternehmen brauchen nach Ansicht Oettingers stabile Strompreise.
Das es auch anders geht zeigen die Stadtwerke Leipzig. Der kommunale Energieversorger senkt für die Leipziger mit einem Grundversorgungsvertrag zum 1. April den Tarif um 5,3 Prozent. Die Stadtwerke begründeten die Maßnahme am Dienstag damit, dass sie die reduzierten Netzentgelte an die Kunden weiter geben.
Für Verbraucher und Unternehmen bleibt zu hoffen, dass die Preiserhöhungen moderat ausfallen. Die Stromkunden sollten nicht zögern von ihrem Sonderkündigungsrecht bei Strompreiserhöhungen Gebrauch zu machen. Eine erhöhte Wechselbereitschaft kann unter Umständen weitere Preisspiralen der Strompreise verhindern.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Das verbraucherportal KWH-Preis.de informiert über den Strom- und Gasmarkt in Deutschland.
Andreas Madel
Blücherstraße 49
86165 Augsburg
info(at)kwh-preis.de
http://www.kwh-preis.de
Datum: 19.02.2010 - 22:01 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 164325
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Kategorie:
Energie & Umwelt
Meldungsart: PresseMitteilung
Versandart: Veröffentlichung
Dieser Fachartikel wurde bisher 375 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Strompreise steigen im März/April weiter an"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Andreas Madel (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).