MDR-Rundfunkrat will mehr bundesweite Berichterstattungüber gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt der Regionen
(ots) - Regionale Verankerung wesentlich für die
Legitimation der Landesrundfunkanstalten
Die regionale Verankerung der Berichterstattung stand im
Mittelpunkt einer Klausurtagung des MDR-Rundfunkrates am Sonntag, 17.
Juni, in Magdeburg. Die Präsenz in den Regionen von Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie die über Jahre aufgebaute Kenntnis
von Land und Leuten seien untrennbar mit dem Anspruch an die
Inhalteangebote des Mitteldeutschen Rundfunks verbunden, unterstrich
Rundfunkratsvorsitzender Horst Saage. Die Nähe zu den Menschen,
gesellschaftlichen Institutionen, Kulturangeboten, dem regionalen
Sport und heimatlichen Brauchtum seien Voraussetzungen für die
Legitimation einer Landesrundfunkanstalt. An die regionale
Berichterstattung einer Mehrländeranstalt wie dem MDR seien deshalb
besonders hohe Ansprüche geknüpft, unterstrich Saage.
In der Klausur des Rundfunkrates berichteten die Direktoren der
MDR-Landesfunkhäuser in Magdeburg, Erfurt und Dresden sowie
Chefredakteur Torsten Peuker über aktuellen Stand, laufende
Entwicklungen und Perspektiven der Regionalberichterstattung aus den
drei Ländern auf allen Verbreitungsplattformen. Dazu gehörte auch die
Darstellung, wie die Redaktionen über die Funkhauszentralen hinaus in
Regionalstudios und Redaktionsbüros in Mittel- und Kleinstädten -
insgesamt an 23 Orten - so nah wie möglich an die Geschehnisse
abseits der Metropolen heranrücken und so in der Lage seien, auch
über die Geschehnisse aus den entlegensten Gegenden schnell und
kenntnisreich zu berichten. Wichtig sei, dass die Journalistinnen und
Journalisten selbst in den Regionen leben und auf diese Weise mit dem
Alltag der Menschen vertraut seien, über deren Lebenswirklichkeit sie
berichten.
Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sei aber auch ein
gesamtdeutscher Blick auf die Regionen von Bedeutung. Zu diesem Thema
diskutierten das Aufsichtsgremium auch mit Kai Gniffke, dem
Chefredakteur von ARD-Aktuell, der in Hamburg Sendungen wie die
Tagesschau und die Tagesthemen verantwortet. Von ihm wünschten sich
die Rundfunkräte noch mehr Präsenz der drei östlichen Bundesländer im
gesamtdeutschen ARD-Programm. "Auch über ein Vierteljahrhundert nach
Vollendung der Deutschen Einheit ist es für den Zusammenhalt der
Gesellschaft wichtig, dass über die Vielfalt der Regionen berichtet
wird und die Menschen in allen Teilen Deutschlands mehr über einander
erfahren" erläuterte der Rundfunkratsvorsitzende. Außerdem richtete
der MDR-Rundfunkrat seine Erwartung an die ARD, dass die drei
mitteldeutschen Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen künftig
bei der Standortfestlegung für Gemeinschaftseinrichtungen der ARD
angemessen berücksichtigt werden.
Kai Gniffke zeigte auch angesichts eines ausgeprägten
Stadt-Land-Gefälles Verständnis für die Wünsche nach mehr
Regionalität: "Wir haben uns vorgenommen, künftig über die
Alltagssorgen der Menschen häufiger aus den Regionen und damit auch
aus Ostdeutschland zu berichten".
Zu Beginn der Klausurtagung hatte der MDR-Rundfunkrat auch die
Telemedienangebote zur regionalen Berichterstattung einer kritischen
Überprüfung unterzogen. Angesichts der sich immer noch stark
verändernden Mediennutzung und einer stärkeren Hinwendung vor allem
jüngerer Menschen zu mobilen Angeboten und Inhalten im Internet komme
diesen Angeboten eine wachsende identitätsstiftende Bedeutung zu,
befand der Rundfunkrat. Das Gremium begrüßte die jüngsten
Ankündigungen der Politik, Beschränkungen der öffentlich-rechtlichen
Telemedienangebote zu lockern. Um seine Verantwortung als
unabhängiger freier und gemeinsamer Rundfunk in der geforderten
Vielfalt und Qualität wahrnehmen zu können, brauche der öffentliche
Rundfunk auch eine für diesen Bedarf ausreichende Finanzierung,
unterstrich der Rundfunkratsvorsitzende.
Pressekontakt:
MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK, Horst Saage, Vorsitzender des Rundfunkrates
Tel.: (0341) 3 00 62 21, Fax: (0341) 3 00 62 60,
E-Mail: rundfunkrat(at)mdr.de
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Datum: 18.06.2018 - 14:19 Uhr
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