Welche Folgen hätten US-Strafzölle für deutsche Stahlprodukte? / Deutschland liefert vorrangig Speziallegierungen, verarbeitete Industrieerzeugnisse nicht betroffen
(ots) - Ab dem 1. Mai 2018 müssen europäische
Firmen aller Voraussicht nach mit der Einführung von Strafzöllen auf
Exporte von Stahl und Aluminium in die USA rechnen. Die aktuelle
Schonfrist wird damit aufgehoben. US-Präsident Donald Trump beruft
sich bei seiner Entscheidung auf die nationale Sicherheit und die aus
seiner Sicht unfairen Handelspraktiken mit den USA.
"Ungleichgewichte im deutsch-amerikanischen Handel sind
tatsächlich vorhanden, entspringen aber den wirtschaftlich
unterschiedlichen Strukturen beider Länder. Auf keinen Fall handelt
es sich um das Resultat einer besonders gearteten europäischen oder
gar speziell deutschen Handelspolitik", sagt Ulrich Umann,
USA-Experte bei Germany Trade & Invest. Vielmehr liegen die Stärken
der deutschen Exportwirtschaft insbesondere bei verarbeiteten
Industrieerzeugnissen, die auf eine breite Käuferschicht in den USA
treffen, obwohl sie bei weitem nicht die billigsten Lösungen
darstellen.
In vielen deutschen Industrieerzeugnissen ist ein hoher Anteil an
verarbeitetem Stahl und Aluminium enthalten. Metalle in verarbeiteter
Form unterliegen jedoch nicht den möglichen Einfuhrzollerhöhungen. Im
Vergleich zu industriellen Fertigerzeugnissen fällt der Wertumfang
der deutschen Exporte von Stahl und Aluminium in Rohformen eher
gering aus. Weltweit setzten deutsche Stahl- und Aluminiumkocher 2017
Erzeugnisse im Wert von 23,3 Milliarden Euro ab. Davon gingen sechs
Prozent (1,4 Mrd. Euro) in die USA. Hierbei handelt es sich vorrangig
um Spezialstähle und -legierungen. Diese sind aus Sicht der
hochspezialisierten Abnehmer nur bedingt durch Produkte aus der
US-Stahlindustrie ersetzbar. Am Ende hätten die Endverbraucher die
Zollerhöhungen zu tragen.
Die deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen hatten sich 2017
dynamisch entwickelt, das Gesamtvolumen betrug rund 173 Milliarden
Euro. In beide Richtungen sind die Handelsströme gestiegen, wobei die
US-Exporte nach Deutschland sogar schneller zugenommen haben als die
Importe von dort. "Zwangsläufig hat sich das Handelsdefizit der USA
mit Deutschland im Grunde leicht verringert", so Umann.
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Datum: 27.04.2018 - 12:50 Uhr
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