Wissenschaftliche Forschung belegt: Versorgungssicherheit durch Arzneirabattverträge gewährleistet / Kein Zusammenhang zwischen Lieferengpässen und Rabattverträgen
(ots) - Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO)
hat am Freitag (27.04.) die Effizienz der Arzneirabattverträge
eindeutig bestätigt. Für Dr. Christopher Hermann,
Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und
Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Arzneirabattverträge,
profitiere gerade die Versorgungssicherheit von einem geregelten
Arzneimittelmarkt: "Entgegen ständig wiederholter Aussagen der
Pharmalobby gibt es keinen Zusammenhang zwischen Lieferengpässen und
exklusiven Rabattverträgen." Die von den Herstellern gemeldeten
Lieferengpässe betreffen fast ausschließlich den Klinikbereich, in
dem es keine Rabattverträge gebe. Im rabattvertragsgeregelten
ambulanten Arzneimittelmarkt sei dagegen die Lieferfähigkeit
ausgezeichnet. Lediglich bei 0,6 Prozent der abgegebenen
Fertigarzneimittel dokumentierten die Apotheken ein Lieferversagen
des Herstellers und geben dann ein gleichwertiges, austauschbares
Arzneimittel ab.
Auch jüngsten Forderungen nach einer generellen Ausschreibung von
Rabattverträgen unter drei Anbietern
(Mehrfachausschreibung/Mehrpartnermodell) erteilt Hermann eine
Absage. Zwei Bundesländer übernähmen damit unreflektiert die
Argumente der Pharmahersteller, die durch Mehrpartnermodelle den
Wirkmechanismus der Rabattverträge aushebeln wollten. Die
WIdO-Forschung weise nach, dass seit Einführung der Rabattverträge
die Marktkonzentration deutlich abgenommen habe. "Mehrpartnermodelle
hingegen fördern genau jene Marktkonzentration, die die Politik
eigentlich bekämpfen möchte. Gerade kleinere Unternehmen können in
einem Mehrpartnermodell ihren Absatz und damit ihren Angebotspreis
nicht planen und werden so aus dem Markt verdrängt", erklärt
Christopher Hermann.
Unter marktwirtschaftlichen Aspekten - so Hermann weiter - sei das
Interesse führender Pharmahersteller an möglichst hohen
Arzneimittelpreisen sicher nachvollziehbar, die Politik jedoch sei
besser beraten, wenn sie sich gemeinsam mit der Gesetzlichen
Krankenversicherung für die Interessen der Versicherten einsetze.
Hermann weiter: "Die AOKs haben 2017 durch ihre
Arzneimittelrabattverträge über 1,6 Milliarden Euro eingespart und
diese Gelder wieder in die Versorgung ihrer Versicherten investiert.
Unsere Ausgaben für Medikamente sind 2017 nur um 0,9 Prozent je
Versichertem gestiegen, der GKV-Schnitt liegt bei 2,8 Prozent. Hohe
Preise sind also nicht in Stein gemeißelt, auch wenn viele Anbieter
das gerne so sehen würden."
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Datum: 27.04.2018 - 10:00 Uhr
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