Unsere Gesellschaft braucht den Sonntag!
(ots) - Der Schutz des Sonntags wird immer wieder ausgehöhlt,
das zeigt die aktuelle Diskussion um eine Verkaufsöffnung am
Heiligabend, der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt. Der
Bundeshauptausschuss des Kolpingwerkes Deutschland hat jetzt ein
deutliches Zeichen gesetzt. Hier der Wortlaut der Erklärung, die vom
Bundeshauptausschuss am 12. November in Stuttgart beschlossen wurde:
Unsere Gesellschaft braucht den Sonntag!
Kolpingwerk Deutschland - Unser Konsumverhalten zwingt immer mehr
Menschen dazu am Sonntag zu arbeiten!
Millionen von Frauen und Männer beispielsweise in Pflege und
Gesundheit, im Nah- und Fernverkehr, in Gastronomie und Kultur sowie
bei Ordnungs- und Rettungsdiensten müssen am Sonntag zum Wohle
anderer arbeiten. Dafür müssen wir ihnen dankbar sein!
Zugleich stellt sich die Frage: Müssen wir wirklich sonntags
shoppen gehen? Reicht es uns nicht von Montag bis Samstag einkaufen
zu können? Ist es wirklich nötig, dass wir durch unser
Konsumverhalten immer mehr Menschen dazu zwingen, sonntags zu
arbeiten?
In unserem Grundgesetz ist in Artikel 140 i.V.m. Art 136 ff WRV
formuliert: "Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage
bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung
gesetzlich geschützt." Seit der Föderalismus-Reform im Jahre 2006
obliegt der Ladenschluss in die Zuständigkeit der Länder. Etliche
Bundesländer haben seitdem die bisherigen Regelungen erheblich
gelockert.
Das Kolpingwerk warnt vor einer zu maßlosen Liberalisierung des
Ladenschlusses in den Bundesländern und erwartet einen konsequenten
Schutz des Sonntags. Dies gilt auch, wenn der Heiligabend auf einen
Sonntag fällt.
Bereits in der Woche kommt durch eine Ausweitung der
Ladenöffnungszeiten eine erhebliche Mehrbelastung auf Arbeitnehmende
mit ihren Familien und Angehörigen zu. Dabei belastet die nicht immer
mögliche Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt ohnehin schon
den Alltag vieler Menschen. Unsere Gesellschaft braucht deshalb
verlässliche und geschützte Ruhephasen, in der sie zu sich selbst
finden und wieder Kraft tanken kann. Ein geschützter Tag in der Woche
hat deshalb eine zentrale soziale Bedeutung für Familien und
Freundeskreise, Verbände und Vereine. Der Sonntag muss ein besonderer
Tag bleiben, als Tag der Erholung, der Gemeinschaft, der Kultur und
des religiösen Lebens.
Gerade eine Gesellschaft, die geprägt ist von Freiheit des
Individuums, vielfachen Optionen, Geboten statt Verboten und daher
heterogen strukturiert ist, und die sich vorwiegend an
wirtschaftlichen Interessen ausrichtet, braucht im gleichen Maße
allgemeinverbindliche Vereinbarungen um den Einzelnen von den
belastenden Auswirkungen eines egoistischen Konsumverhaltens anderer
zu schützen.
Pressekontakt:
Kolpingwerk Deutschland
Martin Grünewald
Pressesprecher
St.-Apern-Str. 32
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-110
Mobil 0170-8003971
E-Mail: martin.gruenewald(at)kolping.de
Homepage: www.kolping.de
Original-Content von: Kolpingwerk Deutschland gGmbH, übermittelt durch news aktuell
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 12.11.2017 - 14:13 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1550323
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Köln
Telefon:
Kategorie:
Handel
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 95 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Unsere Gesellschaft braucht den Sonntag!
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Kolpingwerk Deutschland gGmbH (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).