ARD-Kontraste: H&M-Betriebsräte befürchten Filialschließungen / Mitarbeiter in 9 Städten betroffen / Druck auf Angestellte wächst
(ots) - Der schwedische Modekonzern H&M (Hennes & Mauritz)
hält offensichtlich an der bereits im Frühjahr angekündigten
Schließung von mehreren Filialen in Deutschland fest. 2018 sollen, so
Recherchen des ARD-Politikmagazins KONTRASTE, neun Filialen
geschlossen werden. In Berlin ist nach Auskunft von Betriebsräten die
Filiale im Linden Center in Hohenschönhausen betroffen. In Stuttgart
soll nach Informationen von Mitarbeitern eine Filiale in der
Königstraße geschlossen werden. Darüber hinaus sollen Geschäfte in
Lübeck, Düsseldorf, Bonn, Hildesheim, Karlsruhe, Bremen und Heilbronn
aufgegeben werden. Betroffen sind nach Betriebsratsangaben rund 260
Mitarbeiter.
Auf Anfrage von KONTRASTE wollte H&M diese Informationen nicht
bestätigen. Schriftlich erklärte der Konzern allerdings, es gehöre
zur täglichen Arbeit, "das Storeportfolio zu optimieren und ggf.
Anpassungen vorzunehmen - dies beinhaltet Eröffnungen, Umbauten,
Erweiterungen und Schließungen. Dabei möchten wir (H&M, Anm. der
Red.) uns zu spezifischen Standorten nicht äußern. Wir haben in der
Vergangenheit Geschäfte geschlossen und es wird auch in Zukunft zu
Schließungen kommen."
H&M ist in den vergangenen Monaten wiederholt wegen des Umgangs
mit Mitarbeitern kritisiert worden. Verkäuferinnen und Betriebsräte
berichteten Kontraste, dass sich Frauen mit Kindern immer öfter unter
Druck gesetzt fühlen: Sie sollen vermehrt Spätschichten übernehmen
und samstags arbeiten. Das ginge auch aus einer aktuellen Befragung
von Betriebsräten hervor, die im Juni 2017 vom Gesamtbetriebsrat von
H &M durchgeführt wurde. Demnach berichten 68 von 170 befragten
Betriebsräten, dass Mütter in gezielten Gesprächen von
Filialleitungen zu Spätschichten und zu Samstagsarbeit gedrängt
worden seien.
Das Vorgehen von H&M betrachtet der Handelsexperte Prof. Gerrit
Heinemann von der Hochschule Niederrhein als Ausdruck einer "extremen
Kostenorientierung" des Unternehmens. Zur Begründung erklärte er: "Im
Zweifel kosten Mütter, die auch an Kinder gebunden sind, die
vielleicht auch mal aus Krankheitsgründen ausfallen, etwas mehr.
Deshalb versucht man sich, von ihnen zu trennen."
Auf Anfrage erklärt H&M dazu: "Die Behauptung, Mütter oder
Mitarbeiter unter Druck zu setzen, weisen wir in aller
Entschiedenheit zurück". Weiter heißt es, nachmittags sowie abends
habe man mehr Personalbedarf. Der Einsatz der Mitarbeiter sei jeweils
mit ihnen und den Betriebsräten abgestimmt.
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Datum: 09.11.2017 - 18:18 Uhr
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