Einweg-Plastikbecherflut in Fußballstadien: Deutsche Umwelthilfe warnt vor stark wachsenden Müllbergen in der Bundesliga
(ots) - Die sich mehr als Wirtschaftsunternehmen 
gerierenden großen Bundesligavereine wie Borussia Dortmund, Bayern 
München und Schalke 04 setzen auch in dieser Spielsaison auf Einweg -
Einweg-Plastikbecher verdrängen zunehmend die ökologisch 
vorteilhaften Mehrwegbecher in Bundesliga-Stadien - Deutsche 
Umwelthilfe fordert vom Ligaverband klare Vorgaben für den 
verpflichtenden Einsatz von Mehrwegbechern in der 1. und 2. 
Fußballbundesliga - Durch nachhaltiges Abfallmanagement sollten 
Bundesligavereine ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für 
den Umweltschutz nachkommen
   Am 18. August beginnt die neue Saison der 1. Fußballbundesliga und
wieder werden Millionen von Fans ihre Mannschaften in den Stadien 
anfeuern. Doch anstatt mit den seit Jahrzehnten bewährten 
Mehrweg-Pfandbechern Abfälle konsequent zu vermeiden, wurden in der 
letzten Saison 2016/17 beim Ausschank von Getränken in der 1. und 2. 
Fußballbundesliga mehr als zwölf Millionen Einweg-Plastikbecher 
verbraucht. Diese Bechermenge würde aneinandergereiht von Berlin bis 
nach Athen reichen und ist ein trauriger Höhepunkt immer größer 
werdender Müllberge. Für die kommende Saison erwartet die Deutsche 
Umwelthilfe (DUH), dass das Abfallaufkommen durch 
Einweg-Plastikbecher nochmals anwächst. Dabei könnten Beschlüsse des 
Ligaverbandes zur Abfallvermeidung und zu einem Konzept zum Einsatz 
von Mehrwegbechern das Müllproblem lösen.
   Eine aktuelle Umfrage der DUH unter den Vereinen der 1. und 2. 
Fußballbundesliga ergab, dass in der neuen Saison 2017/18 nur noch 16
von 36 Vereinen zum Ausschank von Getränken auf umweltfreundliche und
wiederbefüllbare Mehrwegbecher setzen. Ein besorgniserregender Trend 
von Mehrweg- zu Einwegbechersystemen, der sich bereits seit Jahren 
fortsetzt (siehe Grafik Bechersysteme der Fußball-Bundesligen im 
Vergleich 2010 zu 2017). Vor allem große Vereine wie Borussia 
Dortmund, Bayern München, Schalke 04, der Hamburger SV und der 1. FC 
Köln setzen auch in dieser Saison auf Wegwerfbecher aus Plastik. 
Dadurch werden unnötig Ressourcen verbraucht, das Klima belastet und 
öffentliche Räume zugemüllt.
   "Nur noch knapp die Hälfte der Bundesligavereine halten sich an 
die in den 90er Jahren vom früheren Umweltminister und UNEP-Chef 
Klaus Töpfer mitentwickelten Standards für "Green Goals". Die 
Plastikflut umfasst zwölf Millionen Einwegbecher pro Spielsaison. Wir
werden gemeinsam mit Fanclubs und den Medien die Abfallsünder 
identifizieren und ihr umweltfeindliches Tun dokumentieren. Das 
Beispiel von Hannover 96, die ihren Ausflug in den Einwegmüll bereuen
und zu Mehrweg zurückgekehrt sind, macht uns Mut, gemeinsam mit den 
Fans die rein profitgetriebenen Bundesligaverbände auf einen 
nachhaltigen Weg zurückzuführen", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer 
Jürgen Resch.
   Ein besonders vorbildliches Verhalten sieht die DUH beim 1. FC 
Union Berlin, VfB Stuttgart oder Hannover 96. Der dortige Einsatz der
wiederbefüllbaren Becher belegt, dass Mehrwegsysteme im 
Stadionbetrieb problemlos funktionieren und von den Fans angenommen 
werden. Aktiver Umweltschutz ist somit auch im Profifußball einfach 
umsetzbar. Die Wiederverwendung von Bechern zum Ausschank von 
Getränken ist der beste Weg, um Abfälle zu vermeiden, Energie 
einzusparen und das Klima zu entlasten. Schon nach dem fünften 
Gebrauch sind Mehrwegbecher umweltfreundlicher als die gängigen 
Einwegbecher aus Polymilchsäure (PLA), PET oder Polystyrol.
   "Viele Bundesligisten betonen gegenüber der DUH ihre Bereitschaft 
zum Umweltschutz. Wir begrüßen sinnvolle Beiträge der Vereine, die 
Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz fördern. Investitionen zur 
Einsparung von Strom und Wasser sind allerdings auch eine 
betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Dieses Engagement bleibt aber 
unglaubwürdig, wenn weiterhin hunderttausende ressourcenvergeudende 
Einwegbecher ausgegeben werden. Ein effizientes Energiemanagement 
darf nicht als Argument herhalten, um Einwegbecher beim 
Getränkeausschank einzusetzen. Im Sinne des Umweltschutzes muss 
Abfallvermeidung auch in Fußballstadien gelebt werden", sagt Philipp 
Sommer, stellvertretender Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft.
   Links:
Übersicht Bechersysteme Fußballvereine 2017/18: 
http://l.duh.de/p170817 
Grafik Bechersysteme der Fußball-Bundesligen im Vergleich 2010 zu 
2017: http://l.duh.de/p170817 
Hintergrundpapier 1:0 für Mehrweg: http://l.duh.de/p170817 
Mythenpapier Fairplay für die Umwelt: http://l.duh.de/p170817
Mehr Informationen unter: http://www.duh.de/becher/
Pressekontakt:
 
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de
Philipp Sommer, stellvertretender Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-462, sommer(at)duh.de 
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf 
030 2400867-20, presse(at)duh.de
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Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
      
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Datum: 17.08.2017 - 11:05 Uhr
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