Monoski-Ass Anna Schaffelhuber im Interview: "Meine Regeneration fand am Schreibtisch statt"
(ots) - Fünffache Paralympics-Siegerin von 2014 
steht zur Wahl zum "Sport-Stipendiat des Jahres" / Deutsche Bank und 
Sporthilfe vergeben Auszeichnung für Spitzenleistungen in Sport und 
Studium / Top 5 in öffentlicher Online-Abstimmung unter 
sportstipendiat.de
   Anna Schaffelhuber wurde bei der paralympischen Ski-WM Anfang des 
Jahres dreifache Weltmeisterin und zweimal Zweite. Zudem gewann sie 
in der zurückliegenden Saison den Gesamtweltcup sowie alle 
Disziplinwertungen. Die 24-Jährige studiert im vierten Semester 
Mathematik, Wirtschaft und Recht auf Lehramt an der 
Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Februar - nur zwei Wochen 
nach der WM - legte sie bereits im dritten Semester aufgrund der 
anstehenden Paralympics vorzeitig das erste Staatsexamen in 
Erziehungswissenschaften ab.
   Anna, der Spruch "Wintersportler werden im Sommer gemacht" ist ein
alter Klassiker. Wann hat denn bei Dir die Vorbereitung auf die 
Paralympics 2018 begonnen?
   Eigentlich sogar schon im Januar direkt nach der 
Weltmeisterschaft. Das Großereignis war Geschichte und damit ging der
Fokus auf die nächste Saison. Ich habe einige Dinge ausprobiert, was 
meinen Monoski betrifft, und habe auch im Studium die Weichen 
gestellt, um mich voll auf Pyeongchang konzentrieren zu können.
   Was ist anders vor einer paralympischen Saison?
   Die Herangehensweise ist anders. Es war schon in den vergangenen 
Jahren alles ausgerichtet auf Südkorea. Jetzt steht es unmittelbar 
vor der Tür, und man wird schon etwas angespannter. Dazu kommen dann 
auch immer mehr Medientermine oder andere Anfragen. Gerade war ich 
zum Beispiel für eine ARD-Dokumentation eine Woche mit Peter 
Schlickenrieder unterwegs. Wir haben eine Alpenüberquerung zu Land, 
Luft und Wasser gemacht, woraus ein schöner Film entstehen sollte. 
Ähnliches hat er im Vorjahr schon mit Laura Dahlmeier gemacht, das 
kam sehr gut an.
   Wie bist Du bei einer Alpenüberquerung unterwegs?
   Zu Wasser mit dem Rafting-Boot, zu Land mit dem Handbike und in 
der Luft mit dem Paraglider. Wir hatten eine schöne Route ausgewählt,
sind aber auch immer mal wieder einfach querfeldein abgebogen.
   Du bist letztes Jahr sportlich etwas kürzer getreten, hast dennoch
am Ende Deine erfolgreichste Weltcup-Saison absolviert. Wie ist das 
zu erklären?
   Gute Frage. Ich habe grundsätzlich ja schon normal trainiert, mir 
aber trotzdem einige Freiheiten genommen. Vor allem war ich im 
Weltcup entspannter. Ich hatte nicht die absolute Anspannung bei 
jedem Rennen und wurde freier im Kopf. Ich habe den Spaß wieder 
gefunden und das war genau das Richtige zu dieser Zeit.
   Hatte der "freie Kopf" auch etwas mit Deinem Studium zu tun?
   Es war eine andere Aufgabe, der ich mich widmen konnte. Ich habe 
mal etwas anderes im Kopf gehabt als immer nur schneller zu werden. 
Aber natürlich war es manchmal auch sehr stressig. Ich wusste, dass 
ich mein Examen jetzt im Frühjahr brauche, sonst komme ich in die 
Südkorea-Vorbereitungszeit rein.
   Nachdem Du erst Jura studiert hast, bist Du jetzt zu einem 
Lehramtsstudium in Wirtschaft, Recht und Mathematik gewechselt. Wie 
kam es dazu?
   Als Jurist hat man immer ein Problem und die Lösung, man muss dann
den Weg dazwischen hinkommen. Das macht mir auch immer noch großen 
Spaß. Ich habe aber nach den Paralympics in Sotschi gemerkt, dass ich
mir die tagtägliche Arbeit als Anwältin, also Sätze und Wörter 
umdrehen und dabei viel am Schreibtisch sitzen, auf Dauer nicht mehr 
vorstellen konnte. Ich habe einige Projekte in Schulen gemacht und 
gemerkt, dass mir das viel mehr Spaß macht. Dass ich viele Teile 
meines Jura-Studiums jetzt auch fürs Lehramt gebrauchen kann, ist 
optimal. Es war absolut die richtige Entscheidung, die beste der 
letzten Zeit.
   Es hieß aber auch, dass der Zeitdruck durch den Wechsel enorm 
gestiegen ist, oder?
   Die ganze Saison war extrem intensiv. Unmittelbar vor dem Examen 
stand die WM auf dem Plan. Alles was meine Teamkollegen an Freizeit 
hatten, habe ich zum Lernen genutzt. Meine Regeneration fand am 
Schreibtisch statt. Ich bin außerdem jeden Tag um vier oder fünf Uhr 
aufgestanden, weil ich wusste, dass ich sonst nur zwei Stunden am 
Nachmittag zum Lernen zur Verfügung hatte. Ich habe schon gemerkt, 
dass ich es ein bisschen zu wild treibe. Aber am Ende war ich froh, 
dass ich es so gemacht habe. Ich bin zum Frühstück gekommen und war 
nicht müde, sondern eher aktiv. Das hat mir gut getan.
   Der Erfolg gab Dir Recht.
   Ja, und ich bin froh, dass ich es durchgezogen habe. Weil ich 
wusste, dass die drauffolgende Saison auch davon abhängt. Am Ende war
es die erfolgreichste WM, die ich je gefahren bin.
   Hast Du gemerkt, dass Lernen Dir als Sportlerin gut tun kann?
   Ich finde es einfach wichtig, dass ich nebenbei noch ein zweites 
Standbein und eine andere Herausforderung für den Kopf habe. Wenn es 
dann aber so stressig wird wie in der letzten Zeit, belastet das 
schon. Das ist die Kehrseite. Grundsätzlich tut mir diese 
Doppelbelastung aber gut.
   Du hast inzwischen alles gewonnen, was es in Deiner Sportart zu 
gewinnen gibt. Wie bleibst Du trotzdem noch erfolgshungrig?
   Das habe ich mir selbst etwas anders vorgestellt. Schon nach 
Sotschi habe ich mich gefragt, was ich eigentlich noch erreichen 
will. Mein Ziel war Gold, und ich habe dann alle fünf Medaillen 
geholt. Ich habe dann aber gemerkt, dass ich mir selbst noch andere 
Ziele setze. Vor allem wollte ich für mich persönlich noch besser und
schneller werden. Im Training konnte ich beispielsweise bereits die 
Zeiten der Männer fahren. Außerdem hat mir bis Januar noch die 
WM-Goldmedaille in der Abfahrt gefehlt in meiner Sammlung. Das war 
auch nochmal ein Anreiz.
   Was bedeutet es Dir, zum zweiten Mal beim Sport-Stipendiat des 
Jahres zur Wahl zu stehen?
   Normalerweise hat man nur den Sport, in dem man etwas erreicht und
dafür Anerkennung erfährt. Ich habe aber diesen Sport neben dem 
Lernen geschafft und zum anderen das Lernen neben dem Sport. Es ist 
schön, wenn das im Rahmen dieser Wahl gewürdigt wird.
   Planst Du Deine Karriere auch über die Paralympics hinaus?
   Ich habe zwar immer gesagt, dass die Paralympics der absolute 
Höhepunkt sind, aber die WM im nächsten Jahr will ich eigentlich auch
noch mitnehmen. Was danach kommt, lasse ich auf mich zukommen. Wenn 
der Punkt mal erreicht ist, wo ich selbst feststelle "Ich brauche 
jetzt etwas Neues", dann wird es vorbei sein.
   Bewerbungs-Video von Anna Schaffelhuber zur Wahl zum 
Sport-Stipendiat des Jahres: https://youtu.be/RhjAePq9eJU
   Steckbrief Anna Schaffelhuber (* 26. Januar 1993 in Regensburg)
   Sportart: Ski-alpin (paralympisch) 
   Wohnort:  München / Höhenkirchen-Siegertsbrunn 
   Verein:   TSV Bayerbach Größte 
   Erfolge:  5-fache Paralympics-Siegerin 2014, 9-fache 
Weltmeisterin,
             6-fache Gewinnerin des Gesamtweltcups 
   Studium:  Lehramt für Mathematik, Wirtschaft und Recht
   Universität: Ludwig-Maximilians-Universität München
   Die Deutsche Bank unterstützt im Rahmen der Sporthilfe-Förderung 
studierende Spitzenathleten mit 400 Euro im Monat. Aktuell 
profitieren rund 400 Sporthilfe-geförderte Athleten vom Programm, das
mit einem Zeitbonus über die Regelstudienzeit hinaus gewährt wird. 
Die besonderen Leistungen der studierenden Athleten sollen mit der 
Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres zusätzlich herausgestellt und 
gewürdigt werden. Der Preisträger erhält für 18 Monate von der 
Deutschen Bank den doppelten Stipendiumsbetrag von 800 Euro pro 
Monat. Die weiteren vier Finalisten erhalten für den gleichen 
Zeitraum eine Zusatzförderung in Höhe von 200 Euro pro Monat.
   Diese Sporthilfe-Athleten stehen zur Wahl: Jan-Philip Glania 
(Schwimmen/Zahnmedizin), Laura Grasemann (Ski Freestyle/Molekulare 
Biotechnologie), Anna Schaffelhuber (Ski alpin paralympisch/Lehramt),
Lisa Marie Schütze (Hockey/Humanmedizin) und Theresa Stoll 
(Judo/Humanmedizin). Bis zum 20. August 2017 kann jeder unter 
www.sportstipendiat.de den Nachfolger von Lisa Mayer, Olympia-Vierte 
mit der 4 x 100-Meter-Sprint-Staffel, wählen. Unter allen Teilnehmern
des Online-Votings wird eine Deutsche Bank SparCard mit einem 
Guthaben von 500 Euro verlost.
   HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN:
   Abdruck honorarfrei. Quelle: Deutsche Sporthilfe
   Wir bieten kosten- und rechtefreies Video- und Foto-Material an:
   > einen sendefertig geschnittenen und vertonten Video-Beitrag, der
die fünf Finalisten sowohl als Sportler als auch als Student 
vorstellt. Wir zeigen spektakuläre Einblicke in die Trainingsarbeit 
und schauen beim Studium über die Schulter. >> Zum Download: 
http://bit.ly/2u9pVdl >> Zum Embedden aus dem Sporthilfe 
YouTube-Kanal: https://youtu.be/DssLopCQuOI
   > Auf Wunsch stellen wir gerne kostenlos Rohmaterial zu den fünf 
Athleten zur Verfügung. Wenden Sie sich bitte an Timon Saatmann: // 
E-Mail: ts(at)teamon.de // Tel.: 0176 / 31361539
   > Rechtefreies Fotomaterial steht zum Download auf der Homepage 
der Deutschen Sporthilfe bereit: http://bit.ly/2uzvvs0
   "Nationale Förderer" der Deutschen Sporthilfe sind Deutsche 
Lufthansa, Mercedes-Benz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und 
Deutsche Post. Sie unterstützen die Deutsche Sporthilfe, die von ihr 
betreuten Sportlerinnen und Sportler und die gesellschaftspolitischen
Ziele der Stiftung in herausragender Weise.
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Pirmin Clossé
Otto Fleck-Schneise 8
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Datum: 26.07.2017 - 10:45 Uhr
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