Aktuelle Reisetipps: Weltreisen für alle

„Ich habe die ganze Welt gesehen“. Wer kann das schon von sich behaupten? Den Traum im heißen Australien Koalas zu entdecken oder im Hundeschlitten den eisigen Norden Kanadas zu durchstreifen, hatte wohl schon jeder. Doch Beruf, Zeit, Familienplanung oder aber das liebe Geld standen dem Vorhaben stets im Wege. Jetzt gibt es gleich mehrere neue Projekte, die es Jung und Alt gleichermaßen ermöglichen, die ganze Welt zu sehen, zu erlesen, sie aber auch selbst zu durchqueren.

(IINews) - Mit dem nun auf Deutsch erschienenen Bildband „Lonely Planet Weltreise“ aus dem MairDuMont Verlag geht es durch nahezu alle Regionen der Erde: Auf über 200 Doppelseiten werden die Länder der Erde in Fotografien und Beschreibungen dargestellt. Ein Abenteuer, das in Afghanistan beginnt, den Globus von A bis Z umrundet und in Zimbabwe endet. Dazu kommen Fakten wie Hauptstadt, Einwohner, Fläche, Amtssprache, die beste Reisezeit, was man bei einem Besuch nicht versäumen sollte, Tipps, wie man sich dem Land annähert, die Markenzeichen des jeweiligen Landes und welche Überraschungen es noch so bereithält.

Der Versuch, die ganze Welt in ein Buch zu packen, ist gelungen. Die Kombination aus einer Handvoll lebensnaher Bilder und informativen Texten überzeugt, auch wenn der Inhalt nur einen schmalen Eindruck von dem liefert, was tatsächlich den Charme der Welt ausmacht. Mit stolzen 2,5 Kilogramm kommt der Bildband daher; ein Klotz, der wohl keine Lektüre für unterwegs ist.

Bei einem Preis von fast 50 Euro sollte sich die Faszination der Welt jedoch etwas länger halten können, als einige Abende mit dem Buch daheim. Doch schon nach kurzer Zeit stellt sich unaufhörliches Weiterblättern ein. Texte wiederholen sich, Überraschungen bleiben aus, Fotos sind wenig landestypisch. Und irgendwie wird man als Weltenbummler das Gefühl nicht los, dass viele Informationen unpräzise aber vor allem veraltet sind. Und tatsächlich: Die Recherche zeigt, dass die deutsche Ausgabe nur eine Übersetzung der US-amerikanischen Version aus dem Jahr 2005 ist. Eine vier Jahre alte Vorlage kann den üblich aktuellen Charakter der Lonely Planet Reihe natürlich nicht wiedergeben. MairDuMont hat sich mit dieser Übersetzung wohl keinen Gefallen getan.

Tipp: Wer gern englische Texte liest, ist allgemein mit US-amerikanischen Ausgaben des Lonely Planet aktueller aber auch günstiger dran. Der Listenpreis liegt bei US$ 30 (€ 20, anstatt € 50), in vielen Onlineshops ist der Bildband bereits für US$ 20 erhältlich.

Einen aktuellen Einblick in die Welt wollen demnächst die Teilnehmer der „Expedition 206“ liefern. Die Expedition ist eine vom Getränkekonzern Coca Cola initiierte Weltreise, die ab Januar 2010 beginnt. Drei junge gecastete Leute aus Mexiko, Belgien und den USA bereisen alle 206 Länder dieser Erde, in denen es die Getränke des Konzerns zu kaufen gibt. Dabei legen sie rund 250.000 Kilometer innerhalb eines Jahres zurück. Ab Januar verfolgen die drei Weltreisenden eine Mission: sie sollen das Geheimrezept zum Glücklich-Sein herausfinden. In Interviews, Fotoserien und in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter werden sie live von ihrer Tour berichten. Startpunkt ist Spanien, bereits im Februar suchen sie das Glück bei den Olympischen Winterspielen in Kanada. Andere Großereignisse, die während der Tour besucht werden sind die Fußball-WM in Südafrika und die Weltausstellung (Expo) in Shanghai.

Dass es das braune Sprudelgetränk überall auf der Welt gibt, können die Reisejournalisten Jennifer Fizia und Falk Werner nur bestätigen. „Im tiefsten Dschungel, im höchsten Andendorf, in den trockensten Wüsten dieser Welt haben wir die Flaschen und Dosen gesehen“, berichtet Werner. Er und Fizia haben ihre einjährige Weltreise bereits beendet. Kaum ein Land war ihnen zu gefährlich, keine Wüste zu weit, keine Entfernung zu groß. Lediglich ausgestattet mit einem Rucksack und viel Mut zogen sie hinaus, um das Weltreisen zu lernen. Dabei tauschten sie ihr weiches Bett gegen harten Zeltboden und stürzten sich in ein völlig anderes Leben. 365 Tage reisten sie der Sonne hinterher. Dabei sammelten sie spektakuläre Eindrücke, humorvolle Reiseerfahrungen und interessante Fotos, die sie nun in ein Buch gepackt haben. „Weltreisen“ ist gerade in der zweiten Auflage im Mitteldeutschen Verlag erschienen. Auf 192 prall gefüllten Seiten finden sich ihre Geschichten aus 18 Ländern dieser Erde. Für die Weltenbummler ging es über Berge, Meere und durch Flüsse; vom Polarkreis bis ans andere Ende der Welt. In „Weltreisen“ haben die Buchautoren und Weltenbummler den Spagat zwischen einem Weltreise-Bildband und den vielen Tagebüchern geschafft, die so häufig auf dem Buchmarkt zu finden sind. Das Buch überzeugt mit seinem taschenfreundlichen Format und einer ausgezeichneten Gliederung. Text und Fotos wie sie garantiert in keinem Hochglanz-Reiseprospekt zu finden sind, nehmen den Leser direkt mitten hinein ins Geschehen. Der Stil ist persönlich, was den Leser zu Hause das Gefühl gibt, mit diesem Buch selbst eine kleine Weltreise zu unternehmen. 12,90 Euro kostet den Leser diese Reise um die Welt.

Für Abenteuererfahrene ist „Weltreisen – 365 Tage der Sonne hinterher“ allerdings nicht geeignet. Vielmehr ist es ein Buch für Weltreiseanfänger, die an den Herausforderungen einer eigenen Tour arbeiten. Ein Klassiker, der die Welt zeigt, wie sie wirklich ist. Manchmal humorvoll, manchmal traurig, aber stets ehrlich.

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Datum: 16.12.2009 - 19:19 Uhr
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