Maria Schrader: "Das Wort ''Heimat'' kommt mir nichtüber die Lippen" (FOTO)

(ots) -
"Ich lebe in Berlin und in Hamburg. Doch das Wort ''Heimat'' kommt
mir nicht über die Lippen. Wenn es um geografische Herkunft geht,
benutze ich es nicht. Es klingt nach Heimatmuseum, Heimatkunde und
irgendeinem Stolz. Dabei ist die erste Heimat nichts als
unfreiwillige Zugehörigkeit", sagt Maria Schrader im Interview mit
der Philosophie-Zeitschrift HOHE LUFT (Ausgabe 4/2016 ab morgen im
Handel, www.hoheluft-magazin.de). Für die deutsche Schauspielerin
zeichnet sich Heimat durch ganz andere Merkmale aus: "Menschen, die
mir nah sind, schenken mir ein Gefühl von Heimat. Ein Geruch, ein
Geschmack, der Klang einer Stimme, ein gemeinsamer Blick auf die
Dinge." Wahrscheinlich kann die 50-Jährige sich auch deshalb
unabhängig vom Ort schnell heimisch fühlen: "Ich brauche sehr wenig,
um mich irgendwo einzurichten. Bei den Dreharbeiten für meinen neuen
Film ''Vor der Morgenröte'' wohnten wir für einige Wochen in einem
Hotel. Schöne Aussicht, jedes Zimmer glich dem anderen. Ich verrückte
den Sessel, hing ein paar Fotos auf, sofort war es mein Zimmer, und
wenn man so will, meine Heimat auf Zeit", erzählt die Regisseurin.
Auch mit ihrem Geburtsort verbindet die Mutter einer Tochter keine
Heimatgefühle. "Ich stamme aus einem Vorort von Hannover. Und auch
wenn viele Leute Hannover schrecklich finden, gibt es bestimmt sehr,
sehr viele schlechtere Orte. Mir fehlte es jedenfalls an nichts, und
trotzdem würde ich nicht wieder freiwillig dort hinfahren. Meine
Eltern hassten diesen Ort. Das hat auch mich geprägt." So sehr die
gebürtige Hannoveranerin den Begriff Heimat im geografischen Sinne
ablehnt, habe sie dennoch diese Verbundenheit zu einem Ort auch schon
einmal erlebt: "Ich kam nach Monaten in Israel, in denen ich nur
Englisch gesprochen hatte, zurück nach Berlin und fuhr direkt zu
einer Probe ins Deutsche Theater. Ich setzte mich in die letzte Reihe
und hörte zu, wie der Regisseur mit den Schauspielern sprach, und
plötzlich war ich wie vom Donner gerührt und dachte: Diese
unverwechselbare Art, miteinander zu kommunizieren, diese vielen
Feinheiten und sprachlichen Codes, durch die man sich verbindet. Das
ist Heimat!", so Maria Schrader im Gespräch mit HOHE LUFT.
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Datum: 18.05.2016 - 08:00 Uhr
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