IVA: Umsatz und Absatz der Agrarchemie rückläufig / Krise in der Landwirtschaft hinterlässt ihre Spuren / Wirtschaftsverband warnt vor weiterer Politisierung der Pflanzenschutz-Zulassung (FOTO)

(ots) - 
   Die Krise in der Landwirtschaft geht auch an der Agrarchemie nicht
spurlos vorbei: Nach fünf Jahren mit wachsendem Marktvolumen setzen 
die Unternehmen der deutschen Pflanzenschutz-Industrie 2015 mit 1,592
Milliarden Euro ein halbes Prozent weniger um als im Vorjahr (2014: 
1,600 Mrd. Euro). Die Hersteller von Mineraldüngern konnten 
mengenmäßig im Düngejahr 2014/15 noch ein Absatzplus von 9 Prozent 
bei Stickstoff vermelden, in den ersten neun Monaten des laufenden 
Düngejahres (Juli 2015 bis März 2016) aber gingen die Absätze von 
Stickstoffdüngern auf 1,2 Millionen Tonnen um 10 Prozent gegenüber 
dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (1,329 Mio. Tonnen) zurück. 
Diese Zahlen meldete der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) heute 
anlässlich seiner Jahrespressekonferenz in Frankfurt.
   >> Detaillierte Informationen zum Pflanzenschutzmarkt (PDF, 120 
KB) http://ots.de/NnCOp
   >> Detaillierte Informationen zum Düngemittelmarkt (PDF, 15 KB) 
http://ots.de/XjsRa
   >> Hintergrund "Welternährung ohne Mineraldüngung nicht möglich" 
(PDF, 125 KB) http://ots.de/6zGWl
   Im Pflanzenschutzbereich war die Entwicklung in den einzelnen 
Marktsegmenten uneinheitlich. Während das zuvor größte Marktsegment 
der Herbizide um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 636 Millionen 
Euro schrumpfte, wuchs der Markt für Fungizide um 5 Prozent auf 711 
Millionen Euro und wurde erstmals zum größten Segment des 
Pflanzenschutzmarkts. Der Markt für Insektizide ging um 10,7 Prozent 
auf 134 Millionen Euro zurück, während der Markt für sonstige 
Pflanzenschutzmittel um 18,1 Prozent auf 111 Millionen Euro wuchs. 
"Es bewahrheitet sich, dass die Bäume noch nie in den Himmel 
gewachsen sind; aber angesichts der gravierenden ökonomischen 
Probleme der Landwirtschaft waren die Umsatzrückgänge im 
Pflanzenschutzbereich im Vorjahr moderat", kommentierte IVA-Präsident
Dr. Helmut Schramm.
   Auch für die Entwicklung des Markts für Mineraldünger verwies 
Professor Dr. Hermann Kuhlmann, Vorsitzender des IVA-Fachbereichs 
Pflanzenernährung, auf die aktuellen Rahmenbedingungen der 
Landwirtschaft: "Aufgrund des im März und April sehr kühlen Wetters 
und der niedrigen Erzeugerpreise bei Getreide, Milch und 
Schweinefleisch ist die Nachfrage der Landwirtschaft nach 
Stickstoffdünger in der laufenden Saison 2015/16 bis einschließlich 
März verhaltener als in den Vorjahren."
   Mit Blick auf die anhaltende öffentliche Diskussion um die 
Verlängerung der Wirkstoff-Genehmigung von Glyphosat mahnte Schramm 
zu mehr Sachlichkeit in der Debatte. Das Verfahren sei von einer 
Kampagne begleitet worden, die in Teilen unverantwortliche Panikmache
gewesen sei. Beispielhaft nannte er die angeblichen Funde des 
Wirkstoffs in Muttermilch, die sich bei seriöser wissenschaftlicher 
Überprüfung als Messfehler herausstellten, da ein untaugliches 
Analyseverfahren verwendet worden war. "Für den schnellen politischen
Punktgewinn sind Grenzen verletzt worden, und die Glaubwürdigkeit 
wichtiger Behörden wurde rücksichtslos beschädigt. Zum Wohle des 
Zulassungsstandorts müssen wir dafür sorgen, dass regulatorische 
Entscheidungen auch weiterhin auf der Basis robuster Wissenschaft 
getroffen werden - und nicht nach der politischen Großwetterlage", 
sagte Schramm.
   Kuhlmann hob die Bedeutung der Mineraldüngung für die Sicherung 
der Welternährung hervor: "Im Jahr 2050 werden rund 9,7 Milliarden 
Menschen auf der Erde leben. Um dann alle ausreichend ernähren zu 
können, muss die globale Getreideproduktion um 46 Prozent wachsen. Da
die Ausweitung der weltweiten Anbaufläche nicht nachhaltig ist, 
bleibt nur eine Alternative: auf den vorhandenen landwirtschaftlich 
genutzten Flächen muss deutlich mehr geerntet werden. Das wiederum 
erfordert einen höheren Einsatz von Nährstoffen für die Pflanzen in 
Form von Mineraldüngern."
   Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 
49 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, 
Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene 
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und 
nachhaltige Landwirtschaft.
Pressekontakt:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Martin May
Tel. +49 69 2556-1249 oder +49 151 54417692
Fax  +49 69 2556-1298
E-Mail: may.iva(at)vci.de
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Datum: 19.04.2016 - 12:00 Uhr
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