Musikinstrumentenbranche blickt zufrieden auf 2015: Markt weiterhin im Plus
(ots) - Der Markt mit Musikinstrumenten,
Musikequipment und Noten schloss 2015 mit einem Umsatzplus ab. Das
verkündete die SOMM - Society Of Music Merchants, Spitzenverband der
Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche, am Montag in Frankfurt
im Vorfeld der Musikmesse (07. bis 10.04.2016).
Der Gesamtumsatz mit Musikinstrumenten, Musikequipment und Noten
betrug im Jahr 2015 rund 1,03 Milliarden Euro(1). Gegenüber dem
Vorjahreszeitraum (2014: 960 Millionen Euro(2) ) wuchs der
Gesamtumsatz um 7,2 Prozent. Ausschlaggebend für das gute Ergebnis
waren ein Umsatzplus in fast allen Bereichen der Warenhauptgruppen
von Instrumenten und Equipment (2015: 952 Millionen Euro(3); 2014:
885 Millionen Euro3) sowie ein stabiler Noten-Markt (Papiergeschäft).
Zweistellige Umsatzsteigerungen verzeichneten die Bereiche
Saiteninstrumente (13,2%), Mikrofone und Kopfhörer (10,4%) sowie
Licht-Equipment (39,2%). Im hohen einstelligen Bereich wuchsen
Tasteninstrumente, Blasinstrumente, Schlagzeug und Percussion sowie
Kabel. Umsatzgarant der MI-Branche sind nach wie vor die
Warenhauptgruppen Mikrofone und Kopfhörer, Tasteninstrumente,
Beschallung und Saiteninstrumente. Zusammen repräsentieren sie mehr
als die Hälfte des Branchenumsatzes in Deutschland. "Die allgemein
positive Konsumnachfrage im vergangenen Jahr zeichnete sich auch
deutlich im Umsatz der MI-Branche ab. Die günstige Arbeitsmarktlage
und das steigende Realeinkommen wirkten sich auch auf den
Musikinstrumentenmarkt aus", sagte Daniel Knöll, Geschäftsführer des
Branchenverbandes SOMM.
Einziger Wermutstropfen: Trotz der Umsatzzuwächse in den
vergangenen Jahren bleibt der ausbleibende Musikunterricht an
allgemeinbildenden Schulen in Deutschland die größte Herausforderung
für die Branche. Immer weniger Schülerinnen und Schüler finden zur
aktiven Musik bzw. haben gar keinen Kontakt mehr mit
Musikinstrumenten. "Das wirkt sich besonders negativ auf die
kulturelle Bildung und auch die Persönlichkeitsentwicklung von
Jugendlichen aus. Es wird eine unwiederbringliche Bildungslücke
entstehen, die nicht mehr aufgefüllt werden kann. Die Politik muss
hier handeln - sofort", fordert Knöll.
Der Musikunterricht-Hiatus hat aber auch Auswirkungen auf die
Wirtschaft der MI-Branche. So verzeichnet der Branchenverband in den
letzten Jahren Marktzuwächse im Bereich des Musikequipments, erfasst
aber im Gegenzug auch eine Reduzierung des Marktanteils von
klassischen Musikinstrumenten. Die Branche reagiert auf diese
Strömungen und stellt Produkte in den Markt, die den Interessen,
Wünschen und Anforderungen der Konsumenten gerecht werden. "Das geht
aber zulasten des Produktes und des Facheinzelhandels. Die Geschäfte
versuchen, ihre Gewinne nicht mehr vom Kunden, sondern von
Wettbewerbern und Lieferanten zu holen. Markenprodukte leben aber von
ihrem Qualitätsversprechen und einem hohen Preis und die Händler
leben von ihren Margen, aber einige Verbraucher sind nicht mehr
bereit, für Wertigkeit zu zahlen", resümiert Knöll.
"Hier geht es um weitaus mehr als um eine Musikunterrichtsdebatte,
den Stellenwert von Musik in der Gesellschaft und den Erhalt des
Kulturguts Musikinstrument - hier geht es auch um fairen Wettbewerb,
den Erhalt einer Unternehmenskultur und die Wirtschaftlichkeit einer
ganzen Industrie."
Der Gesamtmarkt bekommt diese Veränderungen deutlich zu spüren:
Der Preisdruck gewinnt an Bedeutung, der Wettbewerb steigt und die
Marktkonzentration nimmt zu. Fremdanbieter drängen mit
Billigangeboten über Plattformen und Internet-Marktplätze in das
Geschäftsfeld und greifen Umsätze ab, die nicht wieder in die Branche
investiert werden. Dazu Knöll: "Auch hier könnte und müsste der
Gesetzgeber einen Riegel vorschieben. Wir würden uns wünschen, dass
wir in Deutschland etwas hinbekämen, was in den USA längst Standard
ist: Dort gibt es einen Minimum Advertised Price. Mehr als die
"unverbindliche Preisempfehlung" ist hierzulande nicht möglich.
Insofern beneide ich die Preisbindung des deutschsprachigen
Buchhandels."
(1) IMIS: Umsatz MI-Branche zu Endverbraucherpreisen, gemessen an der
freiwilligen Branchenstatistik der SOMM (Insg. 29 teilnehmende
Unternehmen) zzgl. der DMV-Branchenstatistik (Studie: Musikwirtschaft
in Deutschland 2015)
(2) Saison- und kalenderbereinigte Werte
(3) IMIS: Umsatz MI-Branche zu Endverbraucherpreisen, gemessen an der
freiwilligen Branchenstatistik der SOMM (Insg. 29 teilnehmende
Unternehmen).
Über SOMM e. V.:
Der Verband SOMM - Society Of Music Merchants e. V. -
Spitzenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche in
Deutschland - vertritt die Interessen von 60 Unternehmen aus den
Bereichen Herstellung, Vertrieb, Handel und Medien aus der
Musikinstrumentenbranche, die rund zwei Drittel des deutschen
MI-Marktes repräsentieren.
Der Verband vertritt national und europaweit die kulturellen und
wirtschaftlichen Interessen der Musikinstrumenten- und
Musikequipmentbranche mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der
Branche in allen Marktbereichen zu stärken, die politischen und
rechtlichen Rahmenbedingungen den Anforderungen der Branche
entsprechend mitzugestalten, Marktstandards zu definieren und
Dienstleistungen für Mitglieder zu erbringen, eine zeitgemäße
musikalische Fort- und Weiterbildung zu fördern sowie das aktive
Musizieren und die Musikkompetenz in der Gesellschaft zu
intensivieren.
Pressekontakt:
SOMM e. V.
Daniel Sebastian Knöll
T: +49 30 8574748-0
F: +49 30 8574748-55
E: d.knoell(at)somm.eu
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 04.04.2016 - 12:34 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1340337
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin/Frankfurt a. M.
Telefon:
Kategorie:
Handel
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 54 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Musikinstrumentenbranche blickt zufrieden auf 2015: Markt weiterhin im Plus
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Society Of Music Merchants (SOMM e.V.) (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).