Konjunktur in der chemischen Industrie in Baden-Württemberg / Deutliches Wachstum bei Chemie und Pharma 2015 / Aufholbedarf zur Gesamtindustrie im Land (FOTO)

(ots) - 
   Die Umsätze in der chemischen Industrie in Baden-Württemberg sind 
2015 um 4,6 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro gestiegen. Das gaben die
Chemie-Verbände Baden-Württemberg am Dienstag in Stuttgart auf ihrer 
Wirtschaftspressekonferenz bekannt. Das vergangene Jahr war damit 
"ein gutes Jahr für die meisten Unternehmen", erklärte 
Hauptgeschäftsführer Thomas Mayer. Der Vorsitzende der 
Chemie-Arbeitgeber, Markus Scheib, forderte die Politik auf, die 
naturwissenschaftliche Bildung in den allgemeinbildenden Schulen zu 
stärken: "Zahlreiche anstehende Herausforderungen der Zukunft sind 
ohne Wissen über die Chemie nicht zu bewältigen". Zum 
Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA sagte der Vorsitzende
des VCI Baden-Württemberg, Dr. Anno Borkowsky, TTIP biete eine 
"historisch einmalige Gelegenheit, Wirtschaftswachstum anzuregen". In
diesem Jahr müsse endlich ein sinnvoller Abschluss gefunden werden.
   Konjunktur und Beschäftigung
   Die Umsätze in der chemischen Industrie in Baden-Württemberg 
teilen sich in Auslandsumsätze von 12,0 Milliarden Euro (+5,0 
Prozent) und inländische Umsätze von 8,1 Milliarden Euro (+4,1 
Prozent) auf. Die Exportquote liegt bei sechzig Prozent. In den 
wichtigsten Teilbranchen, der pharmazeutischen und der Farben- und 
Lack-Industrie, betrugen die Umsatzzuwächse 5,3 Prozent (9,2 Mrd. 
Euro) beziehungsweise 0,6 Prozent (2,6 Mrd. Euro). Die chemische 
Industrie im Land konnte nach Einschätzung der Verbände allerdings 
nur eingeschränkt vom guten Konjunkturverlauf der 
baden-württembergischen Wirtschaft profitieren: Das verarbeitende 
Gewerbe erreichte im Jahr 2015 einen Umsatzzuwachs von 7,7 Prozent 
(Chemie +4,6 Prozent). Die Auslandsgeschäfte wuchsen sogar um 11,6 
Prozent.
   Die Beschäftigung nahm 2015 gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent 
auf 55.900 Beschäftigte zu (nach Angaben des statistischen 
Landesamtes).
   Ausblick 2016
   Für das laufende Jahr sehen die Chemie-Verbände Baden-Württemberg 
in der Entwicklung der Weltwirtschaft ein erhebliches Risiko: 
Insbesondere die Schwächen der Schwellenländer, die Situation in 
Ost-Europa und die Rezession in Russland werden mittelfristig die 
Geschäfte der Unternehmen in Baden-Württemberg beeinträchtigen. 
Thomas Mayer: "Wir erwarten in unserer Branche zwar eine leichte 
Produktionssteigerung. Wir gehen aber davon aus, dass die Umsätze 
2016 gegenüber dem Vorjahr stagnieren werden."
   Energiepolitik
   Die Chemie erwartet, dass sich die Landesregierung im Sinne der 
Industrie für eine Entlastung der Unternehmen bei der EEG-Umlage 
einsetzt. Dr. Anno Borkowsky: "Die Strompreise für Unternehmen in 
Baden-Württemberg müssen international wettbewerbsfähig werden". Dies
sei für den Mittelstand entscheidend, der durch die Kosten zur 
Finanzierung der Energiewende besonders belastet ist. Für die 
chemische Industrie ist die sichere Versorgung mit Energie wichtig: 
"Wir brauchen einen schnellen und vorrangigen Bau von Stromtrassen 
aus dem Norden in den industriell sehr stark aufgestellten Süden!" 
Zudem müsse die Entlastung der Eigenstromversorgung, insbesondere 
durch Kraftwärmekopplungs-Kraftwerke, in den Unternehmen langfristig 
gesichert werden.
   Bildungspolitik
   Seit 25 Jahren engagieren sich die Chemie-Verbände 
Baden-Württemberg mit ihrem "Dialog Schule - Chemie" für Schulen und 
Pädagogen im Land. Dabei steht die Förderung der 
naturwissenschaftlichen Bildung seit 1991 im Mittelpunkt: Auf 
chemiespezifische Weiterbildungsangebote, konkrete Unterstützung 
durch Kontakte, Referenten oder Materialien sowie ein ständig 
wachsendes Netzwerk können Pädagogen im Land zurückgreifen. Die 
Kritik am zu großen Einfluss der Wirtschaft auf die Schulen wies 
Markus Scheib entschieden zurück: "Die Materialien, die wir seit 
vielen Jahren zur Verfügung stellen, sind in der Praxis bewährt und 
in den Schulen hochwillkommen." Das sei keine Frage der Ideologie, 
wenn Pädagogen solche Angebote nutzten, sondern zeige ihre 
Eigenverantwortung und ihr Urteilsvermögen.
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Datum: 16.02.2016 - 12:00 Uhr
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