5 wichtige Faktoren für Abfüll- und Verschließmaschinen
Experte Christoph Heseding erklärt, worauf Unternehmen bei der Wahl ihrer Anlage besonders achten sollten
(IINews) - Dinklage, Dezember 2015. Anbieter von Abfüll- und Verschließmaschinen gibt es eine Vielzahl am Markt. Einige spezialisieren sich auf halbautomatische Abfüllanlagen, andere eher auf vollautomatische Systeme. Gleiches gilt für Verschließmaschinen. Auch hier legen Anbieter unterschiedliche Schwerpunkte. Um die Wahl der richtigen Abfüll- und Verschließmaschine zu erleichtern, erklärt Christoph Heseding, Konstruktionsleiter der ALWID Sondermaschinenbau GmbH aus Dinklage, auf welche Faktoren Unternehmen besonderen Wert legen sollten:
Produkt oder Produkte?
Für die Suche nach der richtigen Anlage steht das eigene Produkt im Vordergrund. Unternehmen sollten hier eine Reihe von Aspekten berücksichtigen. Das beginnt bei der Vielzahl der Medien. Soll nur ein Produkt abgefüllt werden oder unterschiedliche Artikel? Wie ist die Beschaffenheit? Handelt es sich um eine Flüssigkeit oder beispielsweise um eine Paste? Welche Stückzahlen werden produziert? Und soll das System mit steigender Nachfrage wachsen? All diese Überlegungen entscheiden über die Auswahl der Maschine und des Verfahrens. Bis zu Stückzahlen von 600 Behältern pro Stunde oder wenn neue Produkte zunächst einmal auf dem Markt „angetestet" werden sollen, macht es zum Beispiel Sinn, eine halbautomatische Variante zu wählen. Darüber bietet es sich eher an, auf ein vollautomatisches Reihen-System zu setzen. Bei höheren Leistungen von 6.000 bis zu mehr als 20.000 Flaschen pro Stunde eignen sich dagegen besser Rundläufer.
Verpackung und Verschluss
Die Wahl von Gebinde und Verschluss hat ebenso Einfluss auf die jeweilige Maschine. Bei manchen Herstellern kann es bereits einen großen Unterschied machen, ob es sich um Füllvolumen von 10 Millilitern oder von 10 Litern handelt, da mit abnehmenden Füllvolumina auch die Verschlüsse in ihrer Größe sehr klein werden und somit schwieriger zu handhaben sind. Auch gilt es zu klären, ob das Produkt in mehreren Größe angeboten wird. Das Material der Verpackung – ob Kunststoff, Glas, Keramik oder Blech – kann ebenfalls eine Rolle spielen. Besonders relevant ist aber der Verschluss, da dieser über das eingesetzte Verfahren entscheidet. Pilferproof-Verschlüsse müssen zum Beispiel angerollt, Trigger-Verschlüsse verschraubt und Griffkorken aufgedrückt werden. Ein professioneller Anbieter ermöglicht unterschiedlichste Verschließverfahren. Hier sollten sich Interessenten zu Beginn eingehend informieren.
Welches Füllverfahren?
Ein absolutes Muss bei Planung von Abfüllmaschinen ist die Auswahl des am besten geeigneten Füllverfahrens, wie beispielsweise höhengleiches, volumengenaues oder gewichtsgenaues Füllen. Speiseöle oder Spirituosen werden zum Beispiel höhengenau abgefüllt, da die Volumina in Glasflaschen minimal variieren und unterschiedliche Füllhöhen im Supermarktregal den Kunden abschrecken. Hier wird entweder mit Niedervakuum für niederviskose oder mit Hochvakuum für nieder- bis mittelviskose Flüssigkeiten gearbeitet. Beim volumengenauen Verfahren sollten Interessenten unter anderem darauf achten, dass sich das gewünschte Füllvolumen ohne großen Aufwand verändern lässt, beim gewichtsgenauen Füllen dagegen, dass die integrierte Waage eichfähig ist und dass Anwender das Füllgewicht einfach anpassen können. Zudem sollte man sich nach der Dosiergenauigkeit informieren, die in jedem Fall innerhalb der Toleranz der Fertigpackungsverordnung liegen sollte.
Faktor Flexibilität
Um sich auf dem Markt zu behaupten, müssen Unternehmen immer vielfältigere Produkte anbieten – egal ob in der Lebensmittel-, der Chemie oder der Kosmetikindustrie. Diesen Aspekt sollten Interessenten vor Anschaffung einer Abfüll- und Verschließmaschine berücksichtigen und auf die Flexibilität der Anlage achten. Lässt sich das System erweitern? Können auch andere Produktgruppen mit der Maschine befüllt und verschlossen werden? Oder lässt sich auch einfach die Stückzahl erhöhen? Grundsätzlich ist es immer ratsam, mit Weitsicht zu agieren und auf ein wachsendes und flexibles System zu setzen. Diese Flexibilität gilt natürlich auch für den Anbieter. Welche Individualisierungsmöglichkeiten gibt es? Wie lassen sich Abfüller und Verschließer optimal kombinieren? Oder bietet der Hersteller auch Blockanlagen aus halbautomatischen und vollautomatischen Maschinen an?
Expertise und Referenzen
Ein professioneller Hersteller verfügt über eine große Expertise und deckt mit seinen Maschinen ein breites Portfolio ab. Es ist immer ratsam, sich beim Anbieter über bereits realisierte Projekte zu informieren und nach Referenzen in ähnlichen Branchen zu erkundigen. Das minimiert Fallstricke. Mitunter ist es auch möglich, mit einem Referenzkunden direkt zu sprechen. Transparenz und ein offener Austausch schaffen gleich zu Beginn eines Projekts ein gesundes Fundament. Damit steht der richtigen Abfüll- und Verschließanlage nichts im Wege.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Alwid Sondermaschinenbau GmbH
Die Alwid Sondermaschinenbau GmbH hat sich auf die individuelle Entwicklung und Herstellung von Abfüll- und Verschließmaschinen für die Lebensmittel-, Chemie-, Kosmetik- und Pharmaindustrie spezialisiert. Sämtliche Abfüllanlagen eignen sich für fast alle Flüssigkeiten und Pasten, die nicht kohlensäurehaltig sind. Alwids Verschließmaschinen verarbeiten unter anderem Schraubverschlüsse, PP-Verschlüsse, Griffkorken und Trigger-Verschlüsse. Das Familienunternehmen aus Dinklage wurde 1964 gegründet. Bislang wurden die Alwid-Maschinen bereits in über 60 Ländern weltweit ausgeliefert. Alle Alwid-Sondermaschinen sind durch das Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001: 2008 zertifiziert.
Datum: 22.12.2015 - 08:55 Uhr
Sprache: Deutsch
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