[Pestizide] Greenpeace findet Pestizid-Cocktails in deutschenÄpfeln / Gesetzliche Grenzwerte berücksichtigen keine Wechselwirkungen
(ots) - Hamburg, 21. 10. 2015 - Rückstände von Pestiziden 
belasten 83 Prozent konventionell produzierter Äpfel, die Greenpeace 
aus elf europäischen Ländern untersuchen ließ. 60 Prozent enthielten 
sogar Pestizid-Cocktails von 2 bis 8 Wirkstoffen. Die untersuchten 
Bio-Äpfel waren komplett frei von Rückständen. In deutschen Äpfeln 
fanden sich zu 88 Prozent Pestizide, die Äpfel waren mit 18 
verschiedenen Giften belastet. In einem Apfel von Kaufhof waren 7 
Wirkstoffe. Dabei lagen zwar alle gemessenen Werte unter den 
zulässigen Höchstmengen. Doch Grenzwerte gelten nur für einzelne 
Substanzen, nicht für Belastungen durch mehrere Wirkstoffe. Deren 
Wechselwirkungen sind weitgehend unbekannt. Insgesamt hat Greenpeace 
39 verschiedene Pestizidrückstände nachgewiesen. Einige der Pestizide
können lange in der Umwelt überdauern oder reichern sich in 
Organismen an. Dies kann dann ganze Ökosysteme gefährden. "Chemische 
Pestizide sind präsent vom Anbau bis zum Teller. Es ist wichtig, mehr
als nur gesetzliche Mindestanforderungen zu erfüllen und 
Wechselwirkungen zu berücksichtigen", sagt Christiane Huxdorff, 
Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. "Handel, Politik und Erzeuger
müssen gemeinsam erreichen, dass die Anwendung von Giften reduziert 
wird." Zu den Ergebnissen: http://gpurl.de/pestizide-supermarkt
   Von den 126 europäischen Apfelproben stammten 17 aus biologischem 
Anbau. Die unabhängige Umweltorganisation untersuchte Äpfel aus 23 
verschiedenen Supermarktketten. Die deutschen Proben aus dem 
Anbaujahr 2015 kaufte sie bei Aldi, Alnatura, Basic, Edeka, Kaufhof, 
Lidl, Netto, Penny, Real und Rewe. Die Hälfte der gefundenen 39 
Pestizide sind entweder für Wasserorganismen, wie Fische und 
Wasserflöhe, oder für Bienen und andere nützliche Insekten 
gefährlich. Die Rückstände erlauben Rückschlüsse auf den 
Chemieeinsatz beim Anbau. Die aktuellen Apfelanalysen schließen an 
Wasser- und Bodenproben von europäischen Apfelplantagen aus dem 
Frühjahr dieses Jahres an, bei denen Greenpeace zahlreiche Agrargifte
nachgewiesen hatte: http://gpurl.de/Apfeltests-Pestizide
   Einzige Option: eine andere Landwirtschaft
   Greenpeace hat die weitreichenden und schwerwiegenden Auswirkungen
des Pestizideinsatzes auf die Umwelt in einem Report dargestellt: 
"Europas Abhängigkeit von Pestiziden",  
www.greenpeace.de/pestizide-umwelt-2015. "Wir brauchen dringend einen
Wandel und eine andere Landwirtschaft", sagt Huxdorff. "Ein wirksames
Mittel auf dem Weg hin zu weniger Pestiziden ist eine Steuer für die 
Produzenten." Durch eine Verteuerung würde der Einsatz von 
Agrargiften sinken. Steuergelder müssten nicht mehr ausgegeben werden
für Pestizide, die Kosten verursachen, so etwa zur zusätzlichen 
Reinigung des Trinkwassers oder für Lebensmittelkontrollen. Die 
freiwerdenden Mittel könnten in die Forschung alternativer 
Anbaumethoden investiert werden. Greenpeace fordert zudem Supermärkte
auf, mehr ökologische Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen.
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Huxdorff, Tel. 0171-6035529, oder Pressesprecherin Antje Rudolph, 
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Datum: 21.10.2015 - 08:05 Uhr
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