Integration durch Ausbildung / 11. Wiesbadener Gespräche zum Thema "Jugendarbeitslosigkeit - das Erfolgsmodell der JOBLINGE"
(ots) - Wie man jungen Menschen die Integration in den 
Arbeitsmarkt ermöglicht, diskutierten heute u.a. der hessische 
Sozialminister, Stefan Grüttner, der Vorsitzende der Geschäftsführung
der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, Dr. Frank 
Martin, Vertreter der Initiative JOBLINGE und weitere Experten. Der 
Arbeitgeberverband HessenChemie lud zum Thema "Gemeinsam gegen 
Jugendarbeitslosigkeit - das Erfolgsmodell JOBLINGE" ins Wiesbadener 
Kurhaus ein. Mit 200 Besuchern verzeichnete der Veranstalter vor dem 
Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation ein sehr großes 
Besucherinteresse.
   Die Gründe für Jugendarbeitslosigkeit sind vielfältig: schlechte 
Schulnoten, schlechte Deutschkenntnisse, Migration oder schlicht 
Orientierungslosigkeit bei der Berufswahl. Gelingt der Einstieg in 
die Arbeitswelt nicht, haben diese jungen Menschen kaum eine Chance 
auf ein selbstbestimmtes Leben und Teilhabe an der Gesellschaft. Der 
hessische Sozialminister und Schirmherr der JOBLINGE gAG 
FrankfurtRheinMain, Stefan Grüttner, stellte in seiner Rede unter 
anderem die Unterstützung des Landes bei der weiteren hessenweiten 
Expansion der JOBLINGE in Aussicht. "Die JOBLINGE sind wegweisend für
die Zukunft des Übergangssystems zwischen Schule und Beruf", so der 
Minister. Mit einer möglichst engen Einbindung der Wirtschaft, mit 
mehr Offenheit für unkonventionelle Rekrutierung und mit hohen 
Praxisanteilen werde es gelingen, die nachhaltige Vermittlung junger 
Menschen in Arbeit und Ausbildung zu beschleunigen. Es sei ihm "ein 
wichtiges Anliegen, dass die erfolgreiche Arbeit der Joblinge auf 
weitere Standorte in Hessen ausgeweitet wird". Auch die Öffnung der 
JOBLINGE-Initiative für junge Flüchtlinge gehöre zu seinen zentralen 
Anliegen.
   JOBLINGE wurde im Jahr 2007 als gemeinsame Initiative der Eberhard
von Kuenheim Stiftung der BMW AG und The Boston Consulting Group GmbH
(BCG) gemeinsam mit Experten aus Politik, Wirtschaft und 
gemeinnützigem Sektor ins Leben gerufen. Die Initiative ist derzeit 
an 15 Standorten bundesweit aktiv, bisher wurden über 3.000 
Jugendliche unterstützt. Etwas 1.200 ehrenamtliche Mentoren und über 
1.400 Unternehmen sind bei der Unterstützung eingebunden. In Hessen 
gibt es Standorte in Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, der Bergstraße 
und seit Mai auch in Darmstadt. "Dass die JOBLINGE so erfolgreich 
sind, liegt vor allem an dem Zusammenspiel von Öffentlicher Hand, 
Unternehmen und Zivilgesellschaft", so Kadim Tas, Regionalleiter der 
JOBLINGE gAG FrankfurtRheinMain.
   "Unternehmen müssen künftig auch jene Bewerber stärker 
berücksichtigen, die sie nach herkömmlichen Auswahlkriterien nicht 
einstellen würden. Sie werden sich verstärkt mit Flüchtlingen und 
Jugendlichen aus fremden Kulturen befassen müssen. Sie werden 
Kandidaten mit Sprachproblemen und Schwierigkeiten im sozialen Umfeld
stärker in Betracht ziehen müssen", erklärte Hartmut G. Erlinghagen, 
Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes HessenChemie. Die  Arbeitgeber 
könnten jedoch nur Angebote machen, wenn Bleiberecht und 
Arbeitserlaubnis geklärt seien. Hier sei jetzt zunächst die Politik 
gefordert, um die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die 
Verfahren zu beschleunigen.
   Berufsvorbereitende Maßnahmen und Praktika wie die Programme der 
Chemie-Sozialpartner "Start in den Beruf" und "StartPlus" seien 
bereits erfolgreiche Instrumente im Kampf gegen die 
Jugendarbeitslosigkeit, die modifiziert auch für die Integration von 
Flüchtlingen eingesetzt werden könnten. Aber gerade auch mit den 
JOBLINGEN habe man sehr positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit 
gemacht, an die man anknüpfen wolle. "Wir trauen dieser Initiative 
auch in der Arbeit mit Flüchtlingen einiges zu", so Erlinghagen.
   Aufbauend auf den Erfolgsfaktoren entwickelt die Initiative, die 
heute schon  im Rahmen des klassischen JOBLINGE-Programms Flüchtlinge
betreut, derzeit ein spezifisches Konzept. "Arbeit, gesellschaftliche
Integration und die Würde jedes einzelnen, diese Faktoren hängen 
untrennbar zusammen", so Ulrike Garanin, Vorstand der 
JOBLINGE-Dachorganisation. "Junge Flüchtlinge unmittelbar nach ihrer 
Ankunft zu qualifizieren und sie so früh wie möglich in Arbeit zu 
bringen, das ist das gemeinsame Ziel."
   Tagungsband begleitend zur Veranstaltung Jedes Jahr erscheint zu 
den Wiesbadener Gesprächen ein Tagungsband im F.A.Z.-Verlag unter dem
gleichen Titel. Das Buch enthält u. a. ein Grußwort der 
Bundeskanzlerin, Angela Merkel, sowie Beiträge von Hessens 
Sozialminister Stefan Grüttner, der Beauftragten der Bundesregierung 
für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoğuz sowie 
Heinrich Alt, ehemaliges Mitglied des Vorstandes der Bundesagentur 
für Arbeit. In weiteren Beiträgen werden JOBLINGE-Teilnehmer 
interviewt, das Programm vorgestellt und die Erfahrungen von 
Unternehmen und Mentoren mit der Initiative beschrieben.
   Der Arbeitgeberverband HessenChemie
   Der Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das 
Land Hessen e.V. (HessenChemie) ist ein Zusammenschluss von 300 
Unternehmen der chemischen und kunststoffverarbeitenden Industrie mit
über 104.000 Beschäftigten in ganz Hessen. Die Wiesbadener Gespräche 
finden seit 2005 einmal jährlich statt. Weitere Informationen zu den 
Tagungsbänden findet man unter www.wiesbadenergespraeche.de
Pressekontakt:
Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Telefon 0611/7106-49
Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
E-Mail: funk(at)hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de
      
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Datum: 30.09.2015 - 14:05 Uhr
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