Brustkrebsmonat 2015: Bessere Prognose durch Mammographie-Screening (FOTO)

(ots) -
Rund 17.300 Karzinome wurden innerhalb eines Jahres im
Mammographie-Screening-Programm entdeckt. Rund 80 Prozent waren
höchstens 20 Millimeter groß und ohne Lymphknotenbefall. Vor der
Einführung des Screenings lag der Anteil des prognostisch günstigen
Brustkrebses deutlich niedriger. Nur 47 Prozent wies eine maximale
Größe von 20 Millimetern auf. Nur 57 Prozent der Karzinome hatten
noch nicht in die Lymphknoten gestreut. Das geht aus dem aktuellen
Evaluationsbericht der Kooperationsgemeinschaft Mammographie für das
Jahr 2012 hervor.
"Die aktuellen Ergebnisse belegen die hohe Qualität des deutschen
Mammographie-Screening-Programms", betont Vanessa Kääb-Sanyal,
kommissarische Geschäftsstellenleiterin der Kooperationsgemeinschaft
Mammographie. "Wir finden Brustkrebs in einem frühen Stadium.
Zugleich können wir die Belastung der Frauen so gering wie möglich
halten." Von den rund 2,8 Millionen gescreenten Frauen im
Berichtsjahr 2012 wurden knapp 5 Prozent noch einmal zu einer
ergänzenden Untersuchung mit Abtasten, Ultraschall oder Mammographie
wiedereinbestellt. "Diese Verdachtsbefunde müssen abgeklärt werden,
um Karzinome möglichst nicht zu übersehen. In den meisten Fällen
bestätigt sich der Brustkrebsverdacht nicht", sagt Kääb-Sanyal. Bei
gut einem Prozent der untersuchten Frauen wurde eine Gewebeentnahme
erforderlich. Durchschnittlich wurde bei 6 von 1000 untersuchten
Frauen Brustkrebs entdeckt.
Bei rund 19 Prozent der im Screening aufgespürten bösartigen
Gewebeveränderungen handelte es sich um Brustkrebsvorstufen, die
duktalen In-situ-Karzinome. Diese Karzinome haben die Gewebegrenzen
noch nicht durchbrochen, sie metastasieren nicht, können sich aber im
Laufe der Zeit zu einem bedrohlichen Krebs entwickeln. "Es gibt
derzeit keine Möglichkeit vorherzusagen, ob und wann dieser
gefährliche Wachstumsprozess einsetzt und wie schnell er abläuft.
Deshalb empfehlen die medizinischen Leitlinien für In-situ-Karzinome
eine Behandlung", hält Kääb-Sanyal fest. Für einen Teil der Frauen
bedeutet das eine "Übertherapie".
"Überdiagnosen oder Übertherapien sind leider nicht vermeidbar.
Sie kommen bei jeder Krebsfrüherkennung vor", sagt Kääb-Sanyal. Doch
sei die Therapie in diesen Fällen weniger belastend als bei
Karzinomen im fortgeschrittenen Stadium. "Frauen benötigen keine
Chemotherapie, die Brust kann häufig brusterhaltend operiert werden.
Auch die Achselhöhlen müssen nicht von befallenen Lymphknoten befreit
werden."
Das Mammographie-Screening ist die einzig als wirksam anerkannte
Methode zur Brustkrebsfrüherkennung für Frauen zwischen 50 und 69
Jahren. Im Vergleich zu anderen Krebsfrüherkennungsmaßnahmen ist die
Teilnahmerate im Mammographie-Screening hoch. Etwa jede zweite Frau
zwischen 50 und 69 Jahren lässt sich seit dem flächendeckenden
Angebot 2009 in einer der spezialisierten Screening-Praxen
untersuchen. Am höchsten ist die Akzeptanz in Sachsen mit rund 65
Prozent. Am wenigsten Frauen nehmen in Bayern teil (rund 50 Prozent).
Hintergrund:
Krebs in Deutschland | Brustkrebsneuerkrankungen
Jährlich erkrankten über 70.000 Frauen in Deutschland neu an
Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2013); rund 17.500 Frauen sterben
jedes Jahr daran. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an
Brustkrebs zu erkranken.
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
2002 beschließt der Deutsche Bundestag parteiübergreifend, das
Mammographie-Screening-Programm in Deutschland einzuführen. Im August
2003 wird in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen
Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die
Kooperationsgemeinschaft Mammographie gegründet. Ihre Aufgabe ist die
Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des
Mammographie-Screening-Programms. Im Jahr 2005 gehen die ersten
Screening-Einheiten an den Start. Seit 2009 ist das Programm in
Deutschland flächendeckend umgesetzt. Heute wird das
Mammographie-Screening von 95 Screening-Einheiten an rund 400
Standorten angeboten.
Die Evaluations- und Qualitätsberichte der
Kooperationsgemeinschaft sind veröffentlicht unter
http://newsroom.mammo-programm.de. Frauen können sich informieren
unter www.mammo-programm.de
Pressekontakt:
Pressestelle Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Corinna Heinrich
Telefon: 030/319985130
E-Mail: cheinrich(at)koop-mammo.de
Presseinformationen und Bildmaterial unter newsroom.mammo-programm.de
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Datum: 28.09.2015 - 12:35 Uhr
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