Keine Absenkung von Sicherheitsstandards in der Chemie durch TTIP / VCI zu neuer BUND-Veröffentlichung über TTIP
(ots) - Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) 
stellt klar, dass die TTIP-Verhandlungen den europäischen 
Schutzstandard bei Chemikalien nicht gefährden. Dieser Eindruck wird 
fälschlicherweise durch eine neue Veröffentlichung des Bund für 
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erweckt. Der VCI 
widerspricht vehement der Unterstellung des BUND, dass 
Chemieunternehmen einen geringeren Schutz der Bevölkerung vor 
gesundheitsschädlichen Chemikalien anstrebten.
   VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann betont: "Die deutsche 
chemische Industrie bekennt sich zur europäischen 
Chemikalienverordnung REACH. TTIP wird auf keinen Fall zu einer 
Aufweichung von Standards in der Chemikaliensicherheit führen. Die 
chemierelevanten Regulierungen - TSCA in den USA und REACH in Europa 
- sind zu unterschiedlich ausgelegt. Eine gegenseitige Anerkennung 
ist daher nicht möglich." Allerdings könnten aus Sicht des VCI 
Doppelarbeit vermieden und Handelshürden ausgeräumt werden, ohne den 
Schutzstandard zu beeinträchtigen.
   Tillmann verweist in diesem Zusammenhang auf das Anfang Mai 
veröffentlichte TTIP-Verhandlungspapier der Europäischen Kommission 
zur regulatorischen Kooperation: "Die Kommission macht darin 
deutlich, dass Verhandlungen über Annäherungen jeglicher Regulierung 
nur stattfinden können, wenn keine Standards gesenkt werden und beide
Seiten die regulatorische Zusammenarbeit auch tatsächlich wollen."
   Regulierung verzögert sich wegen wissenschaftlicher Definitions- 
und Abgrenzungsprobleme
   Auch die BUND-Aussage, dass sich die Regulierung von 
Nanomaterialien und hormonell wirksamer Stoffe aufgrund von 
Industriedruck verzögere, stimmt nicht. Tillmann: "Die anstehende 
Regulierung von Nanomaterialien und endokrinen Disruptoren verzögert 
sich wegen wissenschaftlicher Definitions- und 
Abgrenzungsschwierigkeiten auf Expertenebene. Außerdem läuft die 
Folgenabschätzung der EU-Kommission - das sogenannte Impact 
Assessment - zu den entsprechenden Regulierungen derzeit noch."
   Vorsorgeprinzip kann durch TTIP nicht abgeschafft werden
   Auch der vom BUND erweckte Eindruck, dass durch TTIP das in der EU
geltende Vorsorgeprinzip in Frage gestellt werden könnte, entbehrt 
jeder Grundlage. Tillmann: "Das Vorsorgeprinzip ist Bestandteil des 
Vertrages von Lissabon und damit der grundlegenden EU-Verträge. Somit
kann es auch durch einen völkerrechtlichen Vertrag wie TTIP nicht 
abgeschafft werden. Aus unserer Sicht wäre es konstruktiver, wenn der
BUND mit uns den Dialog über diese Fragestellungen suchen würde, 
statt haltlose Behauptungen aufzustellen."
   Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von mehr 
als 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen 
Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik, 
Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den 
Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. 
Die Branche setzte 2014 über 190 Milliarden Euro um und beschäftigte 
rund 444.800 Mitarbeiter.
Pressekontakt:
Verband der Chemischen Industrie
Pressestelle
Jürgen Udwari
Telefon: 069 2556 1496
E-Mail: presse(at)vci.de
      
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 24.06.2015 - 14:09 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1229631
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Frankfurt/Main
Telefon:
Kategorie:
Chemische Industrie
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 352 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Keine Absenkung von Sicherheitsstandards in der Chemie durch TTIP / VCI zu neuer BUND-Veröffentlichung über TTIP"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Verband der Chemischen Industrie e.V. (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).




