Bayer-Profite ohne Rücksicht auf Bienen. BUND-Aktivisten demonstrieren vor Hauptversammlung
(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz 
Deutschland (BUND) hat anlässlich der Hauptversammlung der Bayer AG 
in Köln gegen bienengefährdende Pestizide demonstriert. Die 
Umweltschützer berufen sich auf wissenschaftliche Studien, die eine 
Schädigung von Bienen und weiteren Bestäuber-Insekten, 
Wasserorganismen und Vögeln durch Neonikotinoide belegen, zu denen 
auch das von Bayer hergestellte Pestizid Thiacloprid gehört. 
Thiacloprid wird im Obst- und im Rapsanbau sowie im Hobbygarten 
eingesetzt. Es steht auch im Verdacht, bei Menschen Krebs zu 
erzeugen.
   "Jahr für Jahr landen die Nervengifte von Bayer in der Umwelt und 
vergiften in ganz Europa Tiere, Böden und Gewässer", sagte die 
BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel. "Bayer muss sämtliche 
bienengefährdenden Pestizide vom Markt nehmen. Der Schutz der Bienen 
und der Umwelt muss Vorrang haben vor den Profitinteressen eines 
Chemieunternehmens", sagte Hölzel. Die Honigbiene gehört zu den 
wichtigsten Nutztieren. Honig- und Wildbienen sorgen für die 
Bestäubung von etwa zwei Drittel der Nahrungspflanzen.
   Wegen ihrer hohen Gefährlichkeit hatte die EU-Kommission bereits 
2013 den Einsatz von zwei Neonikotinoiden von Bayer für zwei Jahre 
für bienenrelevante Kulturen eingeschränkt. Dagegen klagt die Bayer 
AG derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof. Der BUND fordert von 
Bayer, seine Klage zurückzuziehen. "Die EU muss sämtliche 
Neonikotinoide ohne Einschränkung verbieten, auch das noch immer 
zugelassene höchst bedenkliche Thiacloprid", sagte Hölzel.
   Auch die nationalen Behörden sind jetzt gefragt. Der BUND hatte 
Anfang Mai die zuständige deutsche Zulassungsbehörde, das Bundesamt 
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), aufgefordert,
sämtlichen neonikotinoidhaltigen Produkten die Zulassung zu 
entziehen. Das BVL sieht sich jedoch in seiner Antwort außerstande 
dazu und verweist auf EU-weit gültige Zulassungsrichtlinien. Der BUND
verweist darauf, dass auf EU-Ebene erst 2017 neu über die Zulassung 
von Thiacloprid entschieden werden soll und fordert ein sofortiges 
Zulassungsverbot. "Die Behörden dürfen sich nicht zum Gehilfen der 
Pestizidindustrie machen lassen, sie müssen dem Umwelt- und 
Verbraucherschutz endlich allerhöchste Priorität einräumen", sagte 
Hölzel.
   In den letzten Monaten haben nach einem BUND-Aufruf mehr als 
30.000 Menschen Protest-Nachrichten an Bayer gesandt und den 
Chemiekonzern aufgefordert, Thiacloprid vom Markt zu nehmen und die 
Klage gegen die EU zurückzuziehen.
   Weitere Informationen: www.bund.net/bayer
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Pressekontakt:
Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin, Tel. 0175-4487691 bzw. Annika 
Natus, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-425/-489, Fax: 
030-27586-440, E-Mail: presse(at)bund.net, www.bund.net
      
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Datum: 27.05.2015 - 08:25 Uhr
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