Statement des stellv. Bundesinnungsmeisters Thomas Dietrich im Rahmen des Pressegesprächs zur Messe Cleaning.Management.Services - CMS 2015 am 29. April 2015 in Berlin (FOTO)

(ots) - 
   Meine Damen und Herren der nationalen und internationalen 
Fachpresse, ich heiße Sie im Namen des Bundesinnungsverbandes des 
Gebäudereiniger-Handwerks herzlich willkommen zu unserem heutigen 
Pressegespräch anlässlich der CMS 2015 hier in Berlin. Es freut mich 
sehr, dass Sie unserer Einladung erneut so zahlreich gefolgt sind, um
sich über den aktuellen Stand der Vorbereitungen und aktuelle Themen 
der Trägerverbände zu informieren. Die Basis für unsere 
Pressekonferenz könnte dabei nicht besser sein: die Buchungszahlen 
sind mehr als vielversprechend und die rege Nachfrage aus dem In- und
Ausland lässt auch für die Besucherzahlen auf einen erneuten 
Höchststand schließen. 
   Für die Gebäudedienstleister stellt die CMS 2015 unbestritten das 
Messehighlight dar - der Besuch ist ein absolutes Muss und dies 
bestätigt sich in den steigenden Zahlen der vergangenen Jahre 
eindrucksvoll. Auch die Zahlen der Branche lesen sich gut - in guter 
Tradition möchten wir Ihnen einen Überblick auf die wichtigsten 
Branchendaten geben: 
   Da die Ergebnisse der Handwerkszählung vom Statistischen Bundesamt
immer mit einigem Verzug veröffentlicht werden, stehen absolute 
Zahlen für den Sektor Gebäudereinigung nur bis zum Jahr 2012 zur 
Verfügung, die auch gerade erst im März veröffentlicht wurden - für 
die Jahre 2013 und 2014 müssen wir uns mit Hochrechnungen behelfen. 
Demnach betrug die Zahl der in der Gebäudereinigung tätigen Personen 
im Jahr 2012 620.206 und lag damit um 2,2 Prozent über dem Vorjahr.
   Ganz überwiegend ist dies auf den weiteren Ausbau der voll 
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse zurückzuführen, 
deren Zahl um knapp 3,5 % anstieg, während diejenige der so genannten
geringfügig Beschäftigten weiter zurückging. Hochrechnungen für die 
Jahre 2013 und 2014 lassen uns mit einem leichten Rückgang der 
Gesamt-Beschäftigtenzahl um 1 bzw. 1,1% auf rund 614 bzw. 607 Tausend
Beschäftigte rechnen. Der bereits seit einigen Jahren zu beobachtende
Trend des Ausbaus der voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
in unseren Betrieben scheint sich dabei zu stabilisieren und ist z.B.
Konsequenz der Zunahme des so genannten "Daytime Cleanings", also der
Reinigung während der Betriebs- und Arbeitszeit des Kunden.
   Erwartungsgemäß wird sich dieser Trend auch beim Ausstellerangebot
der CMS widerspiegeln - als Stichworte seien hier geräuscharme 
Maschinen und flexibel einsetzbares Reinigungsequipment genannt. Die 
Anzahl der Unternehmen unserer Branche nahm im Jahr 2012 um fast 5 
Prozent auf dann 23.197 zu. Auch wenn dies sicher ein beachtlicher 
Zuwachs innerhalb eines Jahres ist, bedeutet er angesichts der 
Entwicklung der Vorjahre, in denen wir teilweise bis zu 30 Prozent 
Zunahme jährlich zu verzeichnen hatten, einen eher moderaten Anstieg.
Die Indexzahlen für das Jahr 2013 bestätigen dies mit 4,5 Prozent; 
für das Jahr 2014 wird erstmals seit vielen Jahren, vor allem aber 
seit Wegfall des Meistervorbehalts, sogar ein leichter Rückgang um 
1,9% prognostiziert. 
   Die Umsatzzahlen schließlich bescherten uns im Jahr 2012 das 
erstmalige Erreichen der 14 Milliarden-Euro-Marke. Die Branche 
erwirtschaftete genau 14.250.146.000 Euro. Die Indexhochrechnungen 
mit 3,9 bzw. 4 Prozent Steigerung für die Jahre 2013 und 2014 lassen 
uns erwarten, dass die Absolutzahlen im vergangenen Jahr sogar 
bereits die 15 Milliarden überschritten haben. 
   Bei aller positiven Tendenz der Branchen-Daten gibt es doch einige
Entwicklungen, die uns als Verband vor Herausforderungen stellen und 
die sicher auch die Gespräche in den Messefluren bewegen: Der 
Bundesinnungsverband hat im vergangenen Jahr mit einer Studie des 
renommierten Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsinstituts Rödl & 
Partner eindrucksvoll belegen können, dass die Vorteile der Fremd- 
gegenüber der Eigenreinigung bei der öffentlichen Hand nach wie vor 
beeindruckend sind. Allein unter monetärer Betrachtung konnte Rödl & 
Partner im Durchschnitt einen empirisch ermittelten Kostenvorteil der
Fremdreinigung, trotz deren Belastung mit Umsatzsteuer, von rund 34 %
ermitteln! Und auch alle weiteren Faktoren, die bei der Frage nach 
"buy or make" üblicherweise eine Rolle spielen, konnten in der Studie
für die Fremdreinigung positiv beantwortet werden. 
   Angesichts leerer öffentlicher Kassen nimmt es da schon wunder, 
wenn es dennoch Tendenzen nicht nur zum Beharren auf der 
Eigenreinigung gibt, sondern auf Basis nicht nachvollziehbarer 
Schönrechnerei sogar Bestrebungen bestehen, wieder zur Eigenreinigung
zurückzukehren. Diese Entwicklung betrachten wir als Verband vor dem 
Hintergrund unserer 2.500 Mitgliedsbetriebe, die 80 Prozent des 
Marktes der gewerblichen Reinigung vertreten, sowie der mehr als 
620.000 Arbeitsplätze verständlicherweise mit Sorge - wirtschaftliche
Vernunft sieht anders aus. Nicht zuletzt wird das Thema auch Eingang 
in unsere in diesem Jahr wieder anstehende Lohntarifrunde mit der IG 
BAU finden. 
   Womit wir beim Stichwort wären: wir werden in diesem Jahr unseren 
Lohn- und Mindestlohntarifvertrag mit der IG BAU verhandeln. Die 
Gewerkschaft hat äußerst frühzeitig, keinen Monat nach Inkrafttreten 
des neuen Lohns zum 1. Januar 2015 bereits am 30. Januar ihre 
Forderungen bekannt gegeben. Für den Westen fordert sie in der 
Lohngruppe 1 eine Steigerung des Stundenlohns um 80 Cent, was einer 
Anhebung um 8,4 Prozent entspricht. Die übrigen Lohngruppen sollen 
hier nach dem Willen der IG BAU um 6,4 Prozent steigen. Für den Osten
soll es eine deutliche Angleichung an dieses Westniveau geben. Mit 
diesen unrealistisch hohen Forderungen gibt die IG BAU den Ton vor 
für eine zu erwartend schwierige Tarifrunde, die während der CMS, so 
zeigt es die Erfahrung der Vorjahre, vermutlich einen ersten 
Höhepunkt der Auseinandersetzung erfährt. Wir werden die 
Verhandlungen mit dem notwendigen Ernst und sachlich führen, um den 
Beschäftigten in unserer Branche weiter tariflich abgesicherte 
Arbeitsplätze zu bieten, gleichwohl ohne die Wettbewerbsfähigkeit 
unserer Betriebe zu gefährden. 
   Das Thema Wettbewerbsfähigkeit in unserer Branche wird dabei neben
den Lohnstrukturen nicht zuletzt dadurch bestimmt, dass 
Ausschreibungen professionell und aussagekräftig gestaltet werden. 
Weil dies auch und gerade im Bereich der Schulreinigung in der 
Vergangenheit nicht immer gelungen ist, kennen Sie alle die breit 
öffentlich diskutierten Defizite bei der Hygiene in unseren 
Bildungseinrichtungen. Für Branchenkenner ist es keine neue 
Erkenntnis, dass diese häufig genug auf unzureichende 
Reinigungshäufigkeiten und auch einen unzureichenden Umfang der 
Reinigung zurückzuführen sind. Damit für eine fachkundige 
Ausschreibung der Schulreinigung eine bessere Basis gelegt wird, 
wurde in den vergangenen zwei Jahren die DIN Norm zur Reinigung von 
Schulgebäuden umfangreich überarbeitet und aktuellen Anforderungen an
die Hygiene angepasst. Sie wird noch in diesem Sommer als vollständig
überarbeitete Neuauflage erscheinen und damit bei der CMS auch ihren 
Premierenauftritt haben. 
   Meine Damen und Herren, die Unternehmer hinter unseren 
Branchenzahlen kommen mit großen Erwartungen nach Berlin: Auf 
technisch-fachlicher Ebene bewegt sie in diesem Jahr z.B. die 
Auswirkungen der CLP- und REACH-Verordnung und wie die Umsetzung bei 
der Anwendung unserer chemischen Arbeitsmittel gelingt. Bekanntlich 
läuft die Übergangsfrist für die Anwender im Juni 2017 ab, nachdem 
die Hersteller bereits in diesem Jahr die Umstellung der Einstufung 
und Kennzeichnung zum 1. Juni vornehmen müssen. Lösungen für den 
zunehmenden Trend zum Daytime Cleaning hatte ich bereits als weiteres
fachliches Schwerpunktthema für unsere Betriebe genannt. Der 
wachsenden Internationalisierung der CMS tragen wir erneut mit 
unserem CMS-Kongress Rechnung. Es ist gelungen, unter dem Titel 
"Mensch und Markt" ein attraktives Programm mit Rednern und 
Diskussionsteilnehmern aus 12 Ländern auf die Beine zu stellen und 
interessante Aspekte z.B. rund um die Themen Demographie, Ausbildung,
Hygiene und der Entwicklung auf den Volumenmärkten zu erörtern. Und 
auch über den Kongress hinaus haben wir, zunächst in diesem Jahr noch
in relativ kleinem Rahmen, "die Welt zu Gast" bei der CMS: der 
Vorstand des Weltverbandes der Reinigungsindustrie WFBSC - World 
Federation of Building Service Contractors tagt am 22. September 
während der CMS. Und ich kann Ihnen, ohne ein Geheimnis zu verraten, 
heute berichten, dass im Jahr 2017 dann sogar der 22. Weltkongress 
des WFBSC anlässlich der CMS in Berlin stattfinden wird. Große Dinge 
werfen Ihre Schatten voraus und wir sehen dieser perfekten 
Möglichkeit zum globalisierten Meinungsaustausch in unserer Branche 
mit großer Vorfreude entgegen. 
   Mit diesem schönen Ausblick möchte ich meinen Beitrag dann auch 
beenden - allerdings nicht ohne Sie alle zu bitten, ausführlich (!) 
über die CMS und das in meinen Augen wirklich attraktive 
Messeprogramm mit allen begleitenden Highlights zu berichten - vielen
Dank im Voraus.
   - Es gilt das gesprochene Wort. -
Pressekontakt:
Geschäftsführer RA Johannes Bungart, stellv. Geschäftsführerin 
Christine Sudhop
Dottendorfer Str. 86, 53129 Bonn, Tel 0228 91775-0, Fax 0228 91775-11
oder am Berliner Sitz des Verbandes: Jägerstraße 5, 10117 Berlin, 
Tel. 030 20670897, Fax 030 20670879, 
E-Mail presse(at)die-gebaeudedienstleister.de und Internet 
www.die-gebaeudedienstleister.de
      
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Datum: 29.04.2015 - 14:20 Uhr
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