Bayer verzichtet auf weiteres Vorgehen gegen Umweltverband. BUND: Bienenschädliche Pestizid-Produkte müssen vom Markt genommen werden
(ots) - Der Chemiekonzern Bayer verzichtet darauf, gegen 
den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weiter 
gerichtlich vorzugehen. Am 23. Dezember 2014 war das 
Tochterunternehmen Bayer CropScience gegen den Umweltverband vor 
Gericht gezogen, weil dieser Produkte des Unternehmens als gefährlich
für Bienen bezeichnet hatte. Ein Urteil des Düsseldorfer Landgerichts
vom 11. März 2015 erlaubte den Umweltschützern schließlich diese 
Aussage. Sie habe einen "Tatsachenkern" und sei durch die 
Meinungsfreiheit gedeckt, so die Begründung der zuständigen 
Richterin. Die Berufungsfrist gegen das Urteil endete inzwischen, 
ohne dass der Konzern Berufung einlegte.
   Damit darf der BUND die Aussage, dass zwei von Bayer hergestellte 
Pestizid-Produkte für Bienen gefährlich sind, nun uneingeschränkt 
wiederholen. In dem Rechtsstreit ging es um zwei Pestizidprodukte mit
dem Neonikotinoid-Wirkstoff Thiacloprid, der in wissenschaftlichen 
Studien als bienengefährlich bewertet wurde. Dennoch druckt Bayer auf
die Verpackungen thiaclopridhaltiger Produkte wie "Schädlingsfrei 
Calypso" und "Zierpflanzenspray Lizetan" ein Logo mit dem Aufdruck 
"nicht bienengefährlich". Dass Neonikotinoide Honigbienen und 
Wildbienen schädigen, bestätigte inzwischen auch eine Studie der 
Forschergruppe EASAC, die Entscheidungsträger auf EU-Ebene berät. Für
negative Auswirkungen auf weitere Organismen wie Vögel und 
Schmetterlinge lieferte die Studie ebenfalls Beweise.
   "Die Bienengefährlichkeit der Bayer-Produkte mit dem 
Neonikotinoid-Wirkstoff Thiacloprid ist wissenschaftlich belegt. 
Bayer muss sie umgehend vom Markt nehmen", forderte der 
BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. "Um Bienen und andere Lebewesen zu 
schützen, müssen alle Pestizid-Hersteller sowie Garten- und Baumärkte
den Verkauf neonikotinoidhaltiger Produkte unverzüglich stoppen. Und 
Bundesagrarminister Christian Schmidt muss die zuständige deutsche 
Aufsichtsbehörde zur Rücknahme der Zulassungen für diese Produkte 
anweisen."
   Der BUND-Vorsitzende forderte Landwirte und Obstbauern auf, 
freiwillig auf Pestizide aus der Gruppe der Neonikotinoide zu 
verzichten. Dies sei im beginnenden Frühling während der Obstblüte 
von besonderer Bedeutung, weil Thiacloprid insbesondere im Raps- und 
Obstanbau zur Anwendung komme.
   Hinweis für Redaktionen: Heute veröffentlicht die Internationale 
Naturschutzunion IUCN die Rote Liste der Bienen-Arten. Informationen 
hierzu gibt es unter: www.bund.net/europasbienen
Pressekontakt:
Patricia Cameron, BUND-Pestizidexpertin:
Tel. 030-27586-426
E-Mail: patricia.cameron(at)bund.net bzw. 
Annika Natus, BUND-Pressereferentin
Tel. 030-27586-425, Fax: -440 
E-Mail: presse(at)bund.net
Internet: www.bund.net
      
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 20.04.2015 - 09:58 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1201144
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Chemische Industrie
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 301 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Bayer verzichtet auf weiteres Vorgehen gegen Umweltverband. BUND: Bienenschädliche Pestizid-Produkte müssen vom Markt genommen werden"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
BUND (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).




