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Bayerns Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften bleiben auf Wachstumskurs

ID: 1199340

(ots) - Die 1.013 bayerischen Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften haben im Jahr 2014 eine insgesamt
solide Geschäftsentwicklung verzeichnet. Ihren Umsatz steigerten die
750 ländlichen und 213 gewerblichen Genossenschaften sowie die vier
Zentralen und 67 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft um 2,7
Prozent auf 12,19 Milliarden Euro. Damit blieben die Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften im Freistaat - wie die gesamte
bayerische Wirtschaft - auf Wachstumskurs. Das Ergebnis vor Steuern
liegt mit 191,68 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 220,20
Millionen Euro. Der Rückgang ist unter anderem auf die zum Jahresende
hin rückläufigen Margen in der Milchwirtschaft zurückzuführen.

"Ungeachtet dessen bleiben die bayerischen Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften eine wichtige Triebfeder der
regionalen Wirtschaftskreisläufe", sagte Alexander Büchel,
Vorstandsmitglied beim Genossenschaftsverband Bayern (GVB), bei der
Jahrespressekonferenz. Mit rund 18.000 Mitarbeitern und 677.000
Mitgliedern seien sie in nahezu allen wichtigen Branchen wie
Warengeschäft, Handwerk, Handel, Gesundheitswesen oder Energie
vertreten. Büchel: "Damit tragen die Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften wesentlich zur wirtschaftlichen
Entwicklung in allen Regionen des Freistaats bei."

Milchgenossenschaften steigern Umsatz

Die 163 Milchgenossenschaften erwirtschafteten 2014 einen
Gesamtumsatz von 3,42 Milliarden Euro (+2,3 Prozent). Davon wurden
2,60 Milliarden Euro in den 21 genossenschaftlichen Molkereien und
Sennereien umgesetzt (+3,8 Prozent). Trotz des rückläufigen
Spotmarktpreises für Milch konnten die Milchgenossenschaften in der
ersten Jahreshälfte noch steigende Umsätze verzeichnen, da sie zu
Handelspreisen abrechnen, die dem Spotmarktpreis zeitversetzt folgen.
Sie nehmen eine unverändert bedeutende Marktposition ein: 60 Prozent




der gesamten bayerischen Milchmenge entlang der Wertschöpfungskette
geht durch genossenschaftliche Hände.

Mit dem Ende der EU-weiten Milchquote am 1. April 2015 erwartet
der GVB keine gravierenden Marktverwerfungen. Die niedrigen
Milchpreise wirkten einer starken Überproduktion entgegen, sagte
Büchel. Sonderregelungen zur Abrechnung der sogenannten Superabgabe
erteilte er eine Absage: "Die Rahmenbedingungen jetzt zu ändern,
schafft nur Unsicherheit beim Übergang von der Milchquote zur freien
Marktwirtschaft." Grundsätzlich hält der GVB die Zukunftsaussichten
auf dem Milchmarkt für positiv, da der Export in Länder außerhalb der
EU weiter zunimmt. Allerdings sei mit stärkeren Schwankungen des
Milchpreises zu rechnen, die ein intensives betriebliches
Risikomanagement erfordern.

Raiffeisen-Warengeschäft ist wesentlicher Bestandteil der
Nahversorgung

Im Raiffeisen-Warengeschäft erreichten die 32 Bezugs- und
Absatzgenossenschaften, 67 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft
sowie die 11 sonstigen ländlichen Handelsbetriebe 2014 einen Umsatz
in Höhe von 1,36 Milliarden Euro (-3,1 Prozent). Der Rückgang im
Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf die marktbedingt
gesunkenen Preise für Getreide sowie Treib- und Schmierstoffe
zurückzuführen.

Offensiv sprach GVB-Vorstand Büchel an, dass die
Raiffeisen-Warenbetriebe vor der Herausforderung stehen, "die
Mittlerfunktion zwischen Landwirtschaft und Industrie zu bewahren".
Der GVB sieht daher drei Handlungsfelder für den genossenschaftlichen
Warenhandel: Er müsse sein Profil als Dienstleister für die
Landwirtschaft weiter schärfen, die Digitalisierung vorantreiben und
die Marke Raiffeisen durch einen einheitlicheren Markenauftritt
stärken.

Energiegenossenschaften ermöglichen dezentrale Energiewende

Die 255 Energiegenossenschaften im Freistaat blicken auf eine
insgesamt solide Geschäftsentwicklung im Jahr 2014 zurück. Die
Umsätze stiegen um 1,9 Prozent auf 454 Millionen Euro. Insbesondere
die Umsätze bei den Photovoltaikgenossenschaften legten zu. Dagegen
verzeichneten die Energieversorgungsgenossenschaften bedingt durch
gesunkene Gaspreise einen leichten Umsatzrückgang. Mit rund 31.000
Mitgliedern sind die Energiegenossenschaften bayernweit der
bedeutendste Akteur einer von den Bürgern getragenen und dezentralen
Energiewende.

Büchel forderte von der Politik Planungssicherheit, damit die
Genossenschaften dauerhaft zu einer funktionierenden
Energieversorgung im Freistaat beitragen können. Er begrüße es, dass
mittlerweile die Frage im Vordergrund stehe, wie sich der Zubau an
erneuerbaren Energien in den Strommarkt integrieren lässt. Politische
Zusagen aus der Vergangenheit, auf deren Basis
Investitionsentscheidungen getroffen wurden, müssten jedoch
eingehalten werden. Zugleich bekräftigte Büchel, dass sich der GVB
weiterhin für eine dezentrale, lastzentren- und bürgernahe Energie-
und Wärmeversorgung einsetzen werde.

GVB nimmt 31 neugegründete Mitglieder auf

Die Rechtsform der Genossenschaft war auch 2014 für Gründer
attraktiv: Der GVB nahm 31 neue Genossenschaften als Mitglieder auf.
Davon gründeten sich 16 im Energiebereich, die weiteren in den
Bereichen Marketing und Beratung, Handel sowie Soziales und Kultur.
Zehn Genossenschaften nahmen ihre Arbeit in Oberbayern auf, sechs in
Mittelfranken, fünf in Schwaben, jeweils drei in der Oberpfalz und in
Unterfranken, jeweils zwei in Oberfranken und in Niederbayern. Unter
dem Strich stieg die Zahl der im GVB vertretenen Mitglieder zum
Jahresende 2014 auf 1.294 (2013: 1.283). Darin enthalten sind auch
die 281 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Freistaat.

HGB für kleine und mittlere Unternehmen erhalten

Ablehnend setzte sich Büchel mit Ansätzen des Londoner
International Accounting Standard Board (IASB) auseinander, den
internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS in abgewandelter Form
auch auf kleine und mittelständische Unternehmen auszuweiten. "Einer
schleichenden Ausweitung der IFRS-Rechnungslegung im deutschen
Mittelstand muss frühzeitig entgegengewirkt werden", stellte der
GVB-Vorstand klar. Der kapitalmarktorientierte IFRS-Standard biete
keinerlei Vorteile für kleine und mittlere Unternehmen, die bisher in
der Regel die Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) anwenden. Er
berücksichtige auch nicht Besonderheiten von Rechtsformen wie der
Genossenschaft und bedrohe damit "die genossenschaftliche
Bilanzierungswelt und letztlich die genossenschaftlichen
Geschäftsmodelle". Büchel sprach sich dafür aus, weiterhin am
bewährten HGB-Standard festzuhalten, der auf dem Prinzip der
kaufmännischen Vorsicht basiert.

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.294 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 281
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.013 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,9
Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften
eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im
Freistaat. (Stand 01.01.2015)



Pressekontakt:
Florian Ernst
Pressesprecher
Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Türkenstraße 22-24, 80333 München
Tel. 089 / 2868 - 3402
Fax. 089 / 2868 - 3405
Mail: presse(at)gv-bayern.de
Web: www.gv-bayern.de/presse


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Datum: 15.04.2015 - 11:30 Uhr
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