Aldi will Kleidung und Schuhe giftfrei produzieren /
Deutschlands größter Discounter reagiert auf Greenpeace-Kampagne
(ots) - Deutschlands größter Discounter Aldi verpflichtet 
sich, bis zum Jahr 2020 alle umwelt- und gesundheitsschädlichen 
Chemikalien aus der Textilproduktion zu verbannen. Das Unternehmen 
veröffentlicht heute einen detaillierten Plan zur Entgiftung und 
reagiert damit auf die Forderungen der Detox-Kampagne von Greenpeace.
Mit dem Textilgeschäft setzt Aldi etwa 2,5 Milliarden Euro jährlich 
um - das sind knapp zehn Prozent des Gesamtumsatzes von 27,5 
Milliarden Euro. "Mit billigsten Textilien lockt Aldi Woche für Woche
ihre Kunden in die Läden. Jetzt hat Aldi erkannt, dass diese Ware 
ohne giftige Chemie produziert sein muss", sagt Kirsten Brodde, 
Textilexpertin von Greenpeace.
   Aldi Nord und Süd hatten schlecht abgeschnitten, als Greenpeace im
Herbst Kinderkleidung und Kinderschuhe verschiedener Discounter auf 
gefährliche Chemikalien getestet hatte (http://gpurl.de/kOGsk). In 
einem Discounter-Einkaufsratgeber attestierte Greenpeace den in Essen
und Mühlheim ansässigen Unternehmen auch umweltschädlichen 
Rohstoffeinsatz sowie Nachholbedarf bei der Wiederverwertbarkeit der 
Textilien und bei Sozialstandards.
   Nun will Aldi gefährliche Schadstoffe wie Alkylphenolethoxylate 
(APEO) bis Ende Juni 2016 verbannen. Die Abbauprodukte von APEOs sind
hochgiftig für Wasserorganismen. Per- und polyfluorierte Chemikalien,
die das Immunsystem und die Fortpflanzung schädigen können,  sollen 
bis spätestens Ende 2016 aus Textilien verschwinden. Aldi will 
außerdem über das Abwasserproblem aufklären: Damit sich die 
Bevölkerung im Umfeld der Fabriken über die Chemikalien im Abwasser 
informieren kann, sollen 80 Prozent der Aldi-Lieferanten ihre 
Abwasserdaten bis Ende März 2016 offenlegen. Die Verpflichtung 
bezieht sich auf das gesamte eigene Sortiment an Textilien und 
Schuhen.  Außerdem gehören alle Heimtextilien wie Handtücher oder 
Bettwäsche dazu. Bis Ende Juni 2016 will Aldi sogar ein Programm für 
"nachhaltigen Konsum" aufsetzen.
   Aldi, Lidl, Penny, Tchibo: Discounter wollen entgiften
   Mit diesem Schritt schwenken die Discounter insgesamt auf einen 
sauberen Kurs um. Sowohl Lidl als auch Rewe/Penny und der Hamburger 
Handelsriese Tchibo haben bereits auf die Greenpeace-Kampagne 
reagiert und angekündigt, die Produktion zu entgiften. Tchibo will 
sogar ein Rücknahme- und Recycling-Programm einführen. Dies ist umso 
bedeutender angesichts des rasant wachsendenden Textilgeschäft der 
Discounter: Jede Woche werfen die Billig-Supermärkte gewaltige 
Stückzahlen von Textilien und Schuhen zu Billigpreisen auf den Markt.
Aldi ist der neuntgrößte deutsche Modehändler. Auch Lidl und Tchibo 
zählen zu den Top 10. "Weg vom Viel-und-Billig-Schick - diese Haltung
erwarten wir nun auch von den weltweit größten Einzelhändlern 
Wal-Mart, Carrefour und Tesco", sagt Brodde.
   Bereits 24 international führende Modeunternehmen und sechs 
italienische Zulieferer haben sich gegenüber Greenpeace verpflichtet,
ihre Produktion bis 2020 zu entgiften. Denn die Abwässer der 
Textilfabriken verunreinigen Gewässer weltweit. In den asiatischen 
Produktionsländern ist das Problem besonders gravierend. In China 
sind etwa zwei Drittel der Gewässer mit gefährlichen Chemikalien 
kontaminiert, vor allem aus der Textilindustrie.
   Achtung Redaktionen: Rückfragen an Kirsten Brodde, 0170-4299 718, 
oder Pressesprecherin Carolin Wahnbaeck, 0171-8781196. Die 
Aldi-Erklärungen: http://bit.ly/aldinord-detox und 
http://bit.ly/aldisued-detox, Textilientest: http://gpurl.de/kOGsk, 
Einkaufsratgeber: http://gpurl.de/Textilien_im_Supermarkt.
      
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Datum: 31.03.2015 - 07:16 Uhr
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