Internationale Chemieindustrie in wachsender Kauflaune
(ots) - A.T. Kearney-Studie: Erstarkte 
US-Chemieindustrie und Konsolidierung in Asien treiben Geschäft mit 
Fusionen und Übernahmen
   Die M&A-Aktivität im Chemiesektor wird 2014 weiter zulegen. Das 
erwartet mehr als die Hälfte der Vertreter von Chemieunternehmen und 
Investmentbanken, die von der Unternehmensberatung A.T. Kearney im 
Zeitraum Dezember 2013 und Januar 2014 befragt worden sind. 
Ursächlich für den erwarteten Anstieg sind vor allem die erstarkte 
US-amerikanische Chemieindustrie, die fortschreitende Konsolidierung 
in Asien sowie die signifikanten Umstrukturierungen, die derzeit von 
führenden Chemieunternehmen geplant sind. Bereits 2013 hatten die 
M&A-Aktivitäten leicht über Vorjahresniveau gelegen. Zahlenmäßig hat 
sich das Transaktionsvolumen um acht Prozent erhöht, wertmäßig ist 
das Deal-Volumen um 47 Prozent angestiegen. Dazu hat vor allem eine 
Zunahme großer Transaktionen mit Beteiligung von 
Private-Equity-Firmen beigetragen. Immer beliebter sind in den 
letzten Jahren Transaktionen im Spezialitäten- und 
Feinchemikaliensektor geworden. Das wertmäßige Deal-Volumen in diesem
Bereich ist seit 2001 um über sieben Milliarden US-Dollar 
angestiegen.
   Die weltweiten M&A-Aktivitäten in der Chemieindustrie befinden 
sich im Aufwärtstrend. Mehr als die Hälfte der Befragten von 
Chemieunternehmen und Investmentbanken erwarten, dass die 
M&A-Aktivität 2014 zunehmen wird, nur drei Prozent der Befragten 
erwarten einen Rückgang.
   Angefacht wird das Wachstum durch die hohe Liquidität vieler 
Chemieunternehmen und das Wiederaufleben der US-amerikanischen 
Chemieindustrie dank ihres Zugangs zu kostengünstigen Rohstoffen. 
Auch die Expansionspläne vieler asiatischer Firmen, die durch 
Übernahmen in westlichen Ländern wachsen wollen, und das Streben 
westlicher Firmen nach Zugang zu Wachstumsmärkten, vor allem in 
Asien, werden sich positiv auswirken.
   Dr. Joachim von Hoyningen-Huene, Partner in der Chemie und Öl 
Practice von A.T. Kearney und Leiter der Studie, erläutert: "Die 
Deal-Pipeline für 2014 ist bereits heute gut gefüllt, vor allem, auch
weil einige führende Chemieunternehmen signifikante 
Umstrukturierungen ihres Geschäftsportfolios angekündigt haben. Der 
Druck aktiver Investoren beflügelt die M&A-Aktivitäten zusätzlich." 
So haben etwa Dow Chemical, DuPont und Ashland bereits Anpassungen 
ihres Geschäftsportfolios angekündigt.
   Leichte Erholung gegenüber 2012
   Bereits 2013 hatten die weltweiten M&A-Aktivitäten gegenüber dem 
vergleichsweise schwachen Vorjahr leicht zugelegt. Angefacht wurde 
die weltweite M&A-Aktivität im Wesentlichen durch die Finanzkraft der
strategischen Investoren, die Verfügbarkeit beträchtlicher 
Finanzmittel aufseiten der Private-Equity-Firmen und günstige 
Finanzierungskonditionen.
   Insgesamt wurden 2013 weltweit 72 Milliarden Dollar in Fusionen 
und Übernahmen investiert. Acht Prozent davon entfielen auf 
Zielunternehmen in Deutschland. Sowohl zahlen- als auch wertmäßig ist
die Beteiligung deutscher Unternehmen von 2012 auf 2013 geschrumpft.
   Während sich die Anzahl der Transaktionen weltweit um 8 Prozent 
erhöht  hat, ist das gesamte wertmäßige Deal-Volumen gegenüber 2012 
um 47 Prozent angestiegen. Ursächlich war vor allem eine Zunahme 
großer Transaktionen mit Beteiligung von Private-Equity-Firmen.
   Zahlenmäßig ist der Anteil der Transaktionen, die von 
Private-Equity-Firmen ausgingen, mit rund 20 Prozent stabil 
geblieben. Wertmäßig hat er jedoch von 22 Prozent (2012) auf 32 
Prozent (2013) zugelegt.
   Hersteller von Spezial- und Feinchemikalien am beliebtesten
   Die beliebtesten Akquisitionsziele waren Hersteller von Spezial- 
und Feinchemikalien. Zwischen 2001 und 2013 ist die zahlenmäßige 
Verteilung der Transaktionen auf die verschiedenen Segmente der 
Chemieindustrie vergleichsweise konstant geblieben. Wertmäßig jedoch 
ist das Deal-Volumen im Bereich der Spezial- und Feinchemikalien seit
2001 um über sieben Milliarden US-Dollar angestiegen. Das entspricht 
einer jährlichen Wachstumsrate von acht Prozent.
   Thomas Rings, Partner in der Chemie und Öl Practice von A.T. 
Kearney und Co-Autor der Studie, erklärt: "Der starke wertmäßige 
Zuwachs bei den Transaktionen im Bereich Spezial- und Feinchemikalien
spiegelt das wachsende Interesse westlicher und asiatischer Firmen an
diesen Produkten wider. Die Firmen wollen zum einen von höheren 
Margen und einer geringeren Zyklizität profitieren, die für 
Spezialchemikalien charakteristisch sind. Zum anderen versuchen sie, 
in verschiedenen Spezialitätensegmenten Größenvorteile aufzubauen. 
Der zunehmende Wettbewerb um Akquisitionsziele im 
Spezialitätenbereich hat unweigerlich höhere Unternehmensbewertungen 
zur Folge."
   Hinsichtlich der regionalen Verteilung sind asiatische Käufer - 
vor allem chinesische - aktiver geworden. Zum einen haben sie die 
Aktivitäten auf ihren Heimatmärkten verstärkt, maßgeblich angetrieben
durch eine zunehmende Konsolidierung. Zum anderen engagieren sie sich
auch stärker in ausländischen Märkten mit dem Ziel, Know-how im 
Bereich Spezialchemikalien zuzukaufen, die eigene weltweite Präsenz 
durch den Zukauf ausländischer Basischemieanlagen zu erhöhen oder 
Zugang zu kostengünstigen Rohstoffen und den damit verbundenen 
Technologien zu erlangen.
   2014 voraussichtlich vor allem in Asien und USA stark
   Vor allem in Asien, insbesondere in China, werden die 
M&A-Aktivitäten weiter zulegen, denn das Käuferinteresse ist nach wie
vor hoch. Zudem hat sich die Zahl potenzieller Akquisitionsziele 
erhöht.
   Auch in den USA wird das Transaktionsniveau steigen, maßgeblich 
getrieben durch das Streben vieler Firmen nach Zugang zu 
kostengünstigen Rohstoffen. Weitere Bewegung werden große Unternehmen
in den Markt bringen, die ihre Portfolios neu ausrichten und 
beträchtliche Anlagen zur Disposition stellen.
   Über die Studie 
   Für die Studie wurden im Zeitraum Dezember 2013 und Januar 2014 
Führungskräfte führender Chemieunternehmen und Investmentbanken 
befragt. Die Befragten waren in der Regel Leiter der M&A-Abteilung 
eines Chemieunternehmens oder Führungskraft einer Investmentbank, 
Bereich Chemieindustrie. Die Antworten wurden mittels einer 
Likert-Befragung ermittelt.
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Datum: 03.03.2014 - 10:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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