(Korrektur - NDR: Telekom bestätigt Wirtschaftsspionage bei
Dax-Konzernen und mittelständischen Unternehmen / Funktionsbeschreibungen der Telekom-Mitarbeiter berichtigt / 30.01.2014, 11:55)
(ots) - Deutsche Unternehmen sind nach Kenntnissen der
Telekom-Sicherheitsabteilung auf breiter Front von
Wirtschaftsspionage betroffen. Das hat der Leiter der Telekom-IT
Sicherheit, Thomas Tschersich, gegenüber dem NDR bestätigt. "Wir
kennen durchaus Fälle, in denen erfolgreich mit Cyberwaffen
angegriffen worden ist, um gezielt Informationen abzugreifen. Das
Spektrum reicht vom Mittelstand bis zu Industrieunternehmen. Letzten
Endes ist jeder betroffen", sagte Tschersich im Gespräch mit NDR
Autor Klaus Scherer bei Recherchen für einen Film über Risiken neuer
Technologien.
"Wir wissen das, weil wir selbst Kundenunternehmen dabei
unterstützen, ihre Systeme wieder zu sichern", so Tschersich. Über
mögliche Angreifer äußerte er sich zurückhaltend. "Es ist unheimlich
schwer zu sagen, wer das ist, ob mutmaßlich nachrichtendienstliche
Täter dahinter waren oder ein Onlinekrimineller, der sich nur eine
verfügbare Angriffssoftware kopiert hat. Anhand der Waffen ist die
Motivation gar nicht mehr zu unterscheiden."
Die Diskussion über die Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA
begrüßt Tschersich. "Der Vorteil der Debatte ist, dass der Stein ins
Rollen gekommen ist. Wir haben Rechtsräume, die sich an nationalen
Grenzen orientieren, und wir haben das Internet, das genau diese
Grenzen überspannt. Das müssen wir irgendwie zusammenbekommen." Der
Wirtschaft empfehle er eine digitale Nachbarschaftshilfe: "Wenn Sie
wissen, wie bei Ihrem Nachbarn eingebrochen worden ist, dann sind Sie
in der Lage, Ihre Fenster und Türen besser zu sichern."
Allein auf speziell eingerichteten Smartphone-Attrappen,
sogenannten "Honigtöpfen", registriert die Telekom 30.000 Attacken im
Monat, die sie analysiert. Auch die Sorge vor eingeschleusten Spionen
wächst im Konzern. Dr. Bernd Eßer, Chef des konzerneigenen "Cyber
Emergency Response Teams" (CERT), gegenüber dem NDR: "Hier im CERT
würde ich nur sehr zögernd jemanden einstellen, der keinen deutschen
Pass hat". Gegen derlei Spionage helfe keine äußere Firewall. "Da
bekomme ich irgendwann eine Bewerbung von jemandem, der perfekt
qualifiziert ist und genau auf die Stelle passt, der wahrscheinlich
auch gar keine hohen Lohnforderungen hat, aber vielleicht sein Gehalt
auch noch von anderen bezieht."
Berichte dazu senden heute im Ersten die Tagesschau und die
Tagesthemen. Scherers Film ist für den Sommer geplant.
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Datum: 30.01.2014 - 15:26 Uhr
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