Von billig bis teuer: Kindermode enthält gefährliche Chemie // Greenpeace testet Kinderkleidung aus 25 Ländern
(ots) - Egal ob billig oder teuer: Kinderkleidung 
internationaler Modemarken von Burberry über Adidas bis Primark 
enthält noch immer gefährliche Chemikalien. Die 
Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Rahmen ihrer 
Detox-Kampagne 82 Kleidungsstücke zwölf internationaler Modefirmen 
getestet. Dabei fanden die Umweltschützer bei jeder getesteten Marke 
Stoffe wie Weichmacher,  Nonylphenolethoxylate (NPE) oder per- und 
polyfluorierte Chemikalien (PFC). Einige dieser Stoffe sind hormonell
wirksam oder krebserregend. Sie kontaminieren Flüsse und Trinkwasser 
in den Produktionsländern. "Teure Klamotten sind nicht sauberer 
produziert als billige. Der teure Kinderbadeanzug von Burberry war 
genauso belastet wie der billige von Primark. Der Badeanzug von 
Adidas war sogar am stärksten verunreinigt. Wir fordern diese Firmen 
auf, saubere Kleidung herzustellen und Kinder und Umwelt besser zu 
schützen," sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.
   Ein in Deutschland gekauftes T-Shirt der Modekette Primark 
enthielt 11 Prozent Weichmacher (Phthalate), in einem Baby-Body der 
Firma American Apparel waren  0,6 Prozent Weichmacher enthalten. 
Beide Werte wären unter EU-Recht für Kinderspielzeug verboten, diese 
Regelungen greifen jedoch nicht für Kinderkleidung. Weichmacher 
fanden sich insgesamt in 33 von 35 getesteten Kleidungsstücken mit 
Plastisol-Aufdrucken.
   Die getesteten Produkte von Adidas waren vor allem mit PFC 
belastet, unter anderem mit der als krebserregend geltenden 
Perfluoroctansäure (PFOA) oder Substanzen, die zu PFOA abgebaut 
werden können. Ein Badeanzug enthielt 15 Mikrogramm PFOA pro 
Quadratmeter. Der Badeanzug überschreitet damit die von Adidas selbst
gesetzte Höchstmarke für PFOA um das Fünfzehnfache. Auch in 
Kleidungsstücken von Marken wie Nike, Puma, Burberry und H&M wurden 
diese Stoffe festgestellt. Einige PFC können das Immunsystem und die 
Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen.
PFC sind extrem langlebig und reichern sich in der Umwelt und im 
Körper an.
   Ein Shirt der Luxusmarke Burberry war stark Nonyphenolethoxylaten 
(NPE) belastet. Der Wert von 780 Milligramm pro Kilogramm übersteigt 
den branchenüblichen Grenzwert deutlich. Mehr NPE fand sich in 
Schuhen von C&A und Kleidungsstücken von Disney und American Apparel.
Insgesamt kam NPE in 50 von 82 getesteten Artikeln vor. NPE baut sich
in der Umwelt zu Nonylphenol ab, das hormonell wirksam und besonders 
schädlich für Wasserorganismen ist.
   Mit der Detox-Kampagne hat Greenpeace 18 Textilhersteller von 
Mango über H&M bis Adidas überzeugt, sich bis zum Jahr 2020 auf eine 
Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten. Doch an der 
Umsetzung hapert es oft noch. "Kinderkleidung ist genauso belastet 
wie Mode für Erwachsene - nur schaden diese Chemikalien den Kindern 
viel mehr. Unser Test zeigt den Eltern, dass sie ihre Kinder mit 
teurer Kleidung nicht schützen. Was hilft, ist beim Kauf auf 
Textil-Siegel vom  Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft 
IVN oder vom Global Organic Textile Standard GOTS zu achten," sagt 
Santen.
   Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel. 
040-30618 255, oder Pressesprecherin Carolin Wahnbaeck, Tel. 
0171-8781196 oder 040-30618 342. Der Report: 
http://gpurl.de/kleinemonster, Fotos 040-30618 377, Video-Material 
unter 040-30618 374.
      
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Datum: 14.01.2014 - 04:00 Uhr
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