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Asiengeschäft Export 2014, ASEAN Free Trade, Main & Boom Markets (most important Global Markets: China, Asean, Singapur, Vietnam, Südkorea, Japan)

ID: 1003901

Apple, DHL, Licon, Advanced Optics SCHOTT, Harting, Bayer, Carlsberg und Tiffany’s bauen 2014 ihr Asiengeschäft weiter aus

(IINews) -
Die Bedeutung der Marktbewegungen ist für den Außenhandel und für Experten in der Exportwirtschaft bei der Erstellung von Prognosen essentiell. Bis zu 5 Jahre werden deshalb die Marktbewegungen im Rechenzentrum der Deutschen Börse gespeichert. In dieser Zeit häufen sich nicht nur immense Datenmengen an. Dessen ungeachtet ist es für viele Unternehmen und Banken wichtig zu wissen, welche Märkte im Jahr 2014 von überrangender Bedeutung sind und weil Unternehmen sich in Asien, dem flächenmäßig größten Kontinent der Erde, engagieren. Asien-Aktivitäten bieten Chancen und haben Risiken. Hier die wichtigsten Märkte – "the most important Global Markets":

CHINA (Main & Boom Markets)

Für viele Analysten der wichtigste Markt überhaupt: die Volksrepublik China (Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó), erstmals vor den USA die größte Handelsnation und mit 1,34 Milliarden Einwohnern der bevölkerungsreichste, globale Markt. Die Ex- und Importe zusammen hätten 2013 einen Gesamtwert von 4,16 Billionen US$ (entspricht 3,06 Billionen Euro) erreicht, teilte die chinesische Zollbehörde mit. Die Ausfuhren seien im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 % auf 2,21 Billionen US$ gestiegen. Die Einfuhren wuchsen um 7,3 % auf 1,95 Billionen US$.

Der Anstieg des Außenhandels lag mit 7,6 % zwar über dem Vorjahreswert von 6,2 %, allerdings knapp unter dem Ziel der Regierung von 8 % für 2013. „China ist ein extrem wichtiger Markt“, sagt Tim Cook (Apple Inc.). Das Unternehmen hat aktuell mit China Mobile, dem weltgrößten Mobilfunkanbieter mit über 700 Millionen Bestandskunden, eine vertragliche Zusammenarbeit gestartet. Viele Experten empfehlen für 2014 ein Investment in chinesische Aktien. Zum einen meinen die auf den asiatischen Markt spezialisierten Analysten, das Wirtschaftswachstum garantiert ist und die chinesische Regierung die weitere Expansion nachhaltig steuert. Das Wachstumstempo hatte sich leicht abgeschwächt (ein Plus von 7,9 % in der Spanne bis 7,7 Prozent). Zum anderen ist China „im internationalen Vergleich jetzt (noch) sehr günstig und verspricht dabei auch noch höheres Wachstum“, so die Experten: „das Bewertungsniveau am Aktienmarkt stimmt.“ Chinesische Aktien seien mit einem KGV von acht - gemessen am Hang Seng China Enterprise Index (HSCEI) preiswert. Den Optimismus für China teilt z. B. Raymond Ma, Fondsmanager von Fidelity. Er geht davon aus, dass neben Herstellern von Konsumgütern die Sektoren Informationstechnologie (IT) und Internet, sowie Gesundheit und Versicherungen auf Jahre deutlich schneller wachsen werden, als der Rest der Wirtschaft. Ihr Anteil am MSCI China Index werde in den nächsten 5 Jahren auf über 50 % anwachsen; derzeit sind es 22 % (Indexgewicht von IT, Gesundheit, Konsum).





Die wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Welt, steigende Lohnkosten und eine stärkere chinesische Währung machten den chinesischen Exporteuren zu schaffen. Allerdings bereit der Immobilienmarkt in China zur Sorge: dieser „scheint sich zu überhitzen“ und nicht wenige Marktbeobachter warnen vor einer Immobilienblase. Chinas Immobilienmarkt spiegelt ein Großteil des Wirtschaftswachstums wider. Allerdings gilt er auch - wie das Schattenbankensystem - als Achillesferse der Konjunktur. In den ersten 10 Monaten des Jahres 2013 verkaufte Peking 14,9 Millionen Quadratmeter Bauland an Investoren - mehr als im gesamten Jahr 2012, so Nachrichtenagentur Reuters. Die Einnahmen sind fast doppelt so hoch wie 2012. Das ist das stärkste Plus seit mindestens 6 Jahren. Dabei hat die Stadtverwaltung schon gegengesteuert und zusätzliches Bauland ausgewiesen, wie sie erklärte. Doch offensichtlich kann das den Anstieg der Preise nicht dämpfen. Im Mai kaufte ein Bauträger Land zum Rekordpreis von umgerechnet 2300 Euro pro Quadratmeter - vier Mal so viel wie 2007. Ein Quadratmeter der neuen Wohnungen auf diesem Land dürfte voraussichtlich mehr als 4.500 Euro kosten. Folge: in Peking eine Wohnung zu kaufen als in Großbritannien oder Japan! Die Konzepte der chinesischen Regierung zur Entspannung der Lage auf dem Immobilienmarkt greifen nicht. Die Gefahr einer Immobilien- und Hypothekenblase bzw. Krise ist m. E. nach weiterhin akut.

ASEAN-Freihandelszone / ASEAN Free Trade Area

Oftmals unterschätzt: ASEAN-Freihandelszone, kurz AFTA (ASEAN Free Trade Area); als das AFTA-Abkommen unterzeichnet wurde, hatte ASEAN die sechs Mitglieder Brunei, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur und Thailand. 1995 kamen Vietnam und Laos, 1997 Myanmar und 1999 Kambodscha hinzu. AFTA umfasst 12 Mitgliedstaaten, wobei den 4 später hinzugekommenen Staaten ein zeitlicher Spielraum zur Umsetzung des Abkommens zugebilligt wurde. Die Zollbarrieren sollen gegenseitig vollständig abgebaut werden; Ausnahmen sind sog. empfindliche landwirtschaftliche Produkte.

Mit einer Bevölkerung von über 590 Millionen Menschen ist die ASEAN größer als der EU-Markt und für Unternehmen erschließt sich damit das Potenzial eines wachsenden, dynamischen sowie integrierten Marktes.

SINGAPUR / ASEAN (Main Markets)

Singapur hat zwar keine Rohstoffe, aber einen festen Platz unter den reichsten Nationen der Welt. Singapur ist durch seine günstige geographische Lage an einem Knotenpunkt verschiedener Schiffs-, Flug- und Handelsrouten zwischen Ost und West sowie Nord und Süd eine globale Logistikdrehscheibe; der Stadtstaat verfolgt eine konsequente (erfolgreiche) Integration in den Weltmarkt; Singapur mit 49.271 $ Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (BIP/Einwohner/nominal) ist im internationalen Länderranking auf 13 Platz: Deutschland hingegen erreicht im internationalen Vergleich nur Platz 18!

Singapur kommt damit im Rahmen der Förderung externer Wirtschaftszonen in den ASEAN-Ländern eine Schlüsselposition (Leader) zu und in der Region gehört Singapur zu den jeweils größten Auslandsinvestoren. Und Europäer sind damit keinesfalls selbstverständlich auf Augenhöhe mit dem wohlhabenden Singapur. Die offizielle Geschäftssprache in Singapur ist Englisch und Geschäfte werden mehr oder weniger nach westlichem Vorbild abgewickelt, dennoch herrscht die asiatische (die chinesische) Geschäftsethik vor: Beim Entwurf von Büros werden häufig Feng Shui -Meister konsultiert, um das beste Umfeld für Wohlstand und Harmonie zu schaffen, und auf dem Börsenparkett findet man häufig ein Goldfischglas, damit das Geld in die richtige Richtung fließt. Visitenkarten werden bei allen privaten und geschäftlichen Treffen ausgetauscht, und aus Höflichkeit werden sie stets mit beiden Händen überreicht und angenommen.

VIETNAM / ASEAN (Boom Markets)

Vietnam ist überaus interessant: 2014 dürfte sich die vietnamesische Wirtschaft weiter erholen und den positiven Trend von 2013 fortsetzen. Zuletzt betrug das Wirtschaftswachstum 5,1% und die Investitionszusagen legten zu. Die Landwirtschaft, vormals der Motor der Reformpolitik, geriet – wie der Agrarsektor insgesamt – unter Druck. Vietnam hat sich mittlerweile zum zweitgrößten Exporteur von Kaffee entwickelt; Mitte 2012 überholte Vietnam die Nummer 1in der Welt der Kaffeeexporteure, Brasilien. Deutschland ist der größte Abnehmer von Kaffee aus Vietnam.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Export von Textilien und Schuhen. Vietnam verfügt über große Erdgas- und Erdölvorkommen. Bislang exportierte Vietnam zwar eine große Menge Rohöl, musste jedoch aufgrund fehlender eigener Raffinerie-Kapazitäten petrochemische Produkte wieder einführen. 2014 soll eine zweite, neue Raffinerie in Betrieb gehen. Daneben hat Vietnam Kohle-, Phosphat-, Magnesium-, Chrom- und Bauxit-Vorkommen. Die vietnamesische und die japanische Regierung einigten sich im Juni 2012 auf die Gründung eines Forschungszentrums, das den Abbau von „Seltenen Erden“ in Vietnam voranbringen – und damit zugleich das faktische Monopol Chinas brechen soll.

Prinzipiell gesehen ist Vietnam ein nach wie vor ein preisgünstiges, dynamisches Land: „Sie sollten versuchen auf Märkten den Ihnen genannten Preis um ca. 40% nach unten zu handeln“, empfehlen Asien-Experten. „Tun Sie das mit einem Lächeln und viel Geduld, denn Handeln ist für die Vietnamesen nicht nur Geschäft, sondern zugleich auch Unterhaltung; dann werden Sie erstaunt sein, wie günstig Sie ihre Produkte bekommen können“, rät der freundliche Handelspartner aus Vietnam. Freundlichkeit, Geduld und Taktgefühl sind die Erfolgskomponenten des Handelns: üben Sie sich darin und Sie werden positiv überrascht!

SÜDKOREA (Main & Boom Markets)

Südkoreas Wirtschaft glänzt - auch dank der Erfolge von Samsung, LG, Kia, POSCO und Hyundai, so die FAZ. Die Wirtschaft Südkoreas basiert auf Technologieprodukten – in der Positionierung der Marktfüherschaft – sowie der Autoindustrie. Zwar zeigte die Asienkrise in den 1990er Jahren die Schwachpunkte der südkoreanischen Wirtschaft, dennoch konnte sie sich überraschend schnell von der Krise erholen. Im Export liegt Südkorea mittlerweile an 7.Stelle und hat somit sowohl Russland als auch Italien überholt. Daneben ist Südkorea drittstärkste Exportnation in Asien. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf entspricht mittlerweile dem EU-Durchschnitt. Südkorea zählt heute zu den wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt und ist ein Mitglied der G-20 Staaten. In Anbetracht des natürlichen wirtschaftlichen Wachstums und ausstehender Freihandelsabkommen mit den USA und der EU kann für die südkoreanische Wirtschaft ein Wachstum von ca. 4 % innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte erwartet werden, womit Südkorea seine Stellung als wichtiger Handelspartner für Unternehmen in den Vereinigten Staaten wie auch in Europa vermutlich festigen oder gar ausbauen wird. Die Beziehungen etablierter Branchenführer oder aufstrebender Hersteller zur steigenden Anzahl an Importeuren südkoreanischer Produkte werden stärker. Gleichzeitig können sich Exporteure nach Südkorea auf eine steigende Nachfrage nach Konsumgütern unter der wachsenden oberen Mittelschicht im Land sowie auf einen erhöhten Bedarf an natürlichen Ressourcen und Maschinen für die Weiterentwicklung der blühenden südkoreanischen Wirtschaft einstellen.

JAPAN (Main Markets)

„Die japanische Wirtschaft nimmt Fahrt auf“, vermeldet Nachrichtenagentur Reuters. Die Geschäfte der Industrie in Japan liefen im Dezember 2013 so gut wie seit siebeneinhalb Jahren nicht mehr. Auch die Löhne ziehen wieder an, während die Unternehmen verstärkt nach neuen Mitarbeitern suchen. Damit steigt die Chance, dass Japan die Deflation besiegt. Der Einkaufsmanager-Index für die Industrie stieg um 0,1 auf 55,2 Punkte, wie das Markit-Institut ermittelte. Das ist der beste Wert seit Mitte 2006. Das Barometer liegt den zehnten Monat in Folge oberhalb der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. Von einem „Boom-Jahr“, spricht Hikaru Sato (Daiwa Securities): „Es ist lange her, dass wir eine solche Geschäftigkeit hatten. Die Ergebnisse liegen über allen Erwartungen.“ Börse in Tokio hat zum Jahresende den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren erreicht: Der Nikkei-Index legte bis Börsenschluss um 0,69 % zu und kletterte auf 1.6291,31 Zähler (höchster Stand seit 1972). Die Toyota-Aktie legte 2013 um 60 % zu, der Wert der Sony-Anteile verdoppelte sich. Größter Gewinner des Jahres ist der Telekommunikationskonzern Softbank, der den US-Konkurrenten Nextel für mehr als 22 Milliarden US$ gekauft hatte. Dieser Aktienwert verdreifachte sich beinahe.

Die neuesten Konjunkturdaten deuten an, dass das Programm von Premierminister Shinzo Abe allmählich positive Wirkung zeigt. Investiert wird im grossem Umfang in die japanische Infrastruktur. Eine Politik, die gern als «Abenomics» bezeichnet wird und die international umstritten ist, weil dadurch der riesige japanische Schuldenberg noch grösser wird. Bei japanischen Unternehmen sieht z. B. Asoka Wörmann (Deutsche Asset & Wealth Management) mit 30 %, so dessen Prognose, die stärksten Gewinnsteigerungen; eine Folge des schwachen Yen infolge der ultra-expansiven Notenbankpolitik der Regierung in Tokio. Ob sich diese erfreuliche Entwicklung im kommenden Jahr 2014 fortsetzen wird, dürfte sich ab Monat April zeigen. Konsumieren werde teurer, das dürfte die Kauffreude der Japaner dämpfen und könnte so die zaghafte Erholung des Landes wieder bremsen.

Emerging Markets (Südamerika, Türkei, Indien, Indonesien)

Die Enttäuschung – neben der Goldpreisentwicklung – im Jahr 2013 schlechthin! Starke Korrekturen und Währungen einzelner Länder, die ganz erheblich unter Druck gerieten. Fonds mit Schwerpunkt Emerging Markets liefen nicht zufriedenstellend. Einige Länder stehen vor (großen) strukturellen Herausforderungen, da sie es versäumt hatten, in den Boom-Jahren mit hoher Nachfrage nach Rohstoffen sowie hoher internationaler Liquidität die notwendigen Reformen durchzuführen, etwa am Arbeitsmarkt. Deshalb werden die Experten für Emerging Markets zunächst die Länder mit starken makroökonomischen Rahmenbedingungen präferieren (etwa geringes oder positives Leistungsbilanzdefizit), die nicht explizit von Rohstoffexporten abhängig seien und von einer Erholung des globalen Handels profitieren werden.

„In vielen großen Schwellenländern wird das BIP auf kurze Sicht sinken“, prognostizieren einige Analysten und Finanzexperten. Im Jahr 2013 gerieten die 4 wichtigsten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC-Staaten) nahezu zeitgleich in der Krise. Jedoch mittelfristig sei der Ausblick infolge einer steigenden Nachfrage aus den Industriestaaten als „gut“ einzustufen, so das Deutsche Asset & Wealth Management zur aktuellen Situation in den Schwellenländern: „Auch unterstützen schwache Wechselkurse die Wettbewerbsfähigkeit“, meinen die Experten. Wesentlich kritischer votieren die Finanzmarktexperten der FAZ. Deren Votum ist klar formuliert und terminiert: „Schwellenländer erst nach der Zinswende wieder kaufen!“

Sowohl die brasilianische wie auch die türkische Notenbank kündigten umfangreiche Stützungskäufe an, um eine weitere, dramatische Abwertung ihrer Landeswährungen zu verhindern. Die brasilianische Währung verlor im laufenden Jahr zum US-Dollar rund 20 % ihres Wertes. Die Zentralbank in der Hauptstadt Brasília kündigte an, sie werde versuchen, den „Real“ in den nächsten Monaten mit Interventionen im Umfang von 60 Milliarden US$ (umgerechnet rund 45 Milliarden Euro) zu stabilisieren. Mit Bargeld und Derivate-Kontrakten bietet die Notenbank den Investoren eine Versicherung gegen weitere Kursverluste, wie die Verantwortlichen auf Seiten der Notenbanken mitteilten. Mit Hilfe von sogenannten „Swaps“ können Zahlungsströme fast beliebiger Natur getauscht werden. Dadurch können gezielt finanzielle Risiken in der Finanzierung, in der Bilanzstruktur oder in der Absicherung eines Portfolios optimiert werden. Die türkische Notenbank verkaufte zum Jahreswechsel 600 Millionen US$ und erwarb stattdessen türkische Lira, um die eigene Landeswährung zu stützen. Ähnlich betroffen sind aktuell die Märkte in Südafrika, Indien und mit Einschränkungen auch Indonesien. Von „Hausgemachten Problemen“ spricht Prof. Löchel (Frankfurt School of Finance and Management) vor allem in Indien, das um den richtigen Kurs in der Politik und Wirtschaftspolitik streite. Das hohe Leistungsbilanzdefizit schwäche das Land, ebenso die mit 6,5 % inzwischen wieder hohe Inflation. Ähnliches gelte auch für Indonesien. Allerdings seien beide Länder durch ihre „noch auskömmlichen Währungsreserven“ einigermaßen geschützt: Sie reichen, um in Indien die Einfuhren etwa 7 Monate bezahlen zu können; in Indonesien 5 Monate.

Welche Unternehmen (neben Apple Inc.) bauen das Asiengeschäft 2014 weiter aus?

DHL, Licon, Advanced Optics SCHOTT, Harting, Bayer, Carlsberg und Tiffany’s bauen 2014 ihr Asiengeschäft weiter aus.

DHL expandiert nach Eröffnung seines größtes Express-Drehkreuzes in Asien, dem 175 Millionen US$ teuren DHL Express Hub am internationalen Flughafen Shanghai, auch 2014 weiter in der Region, so CEO Jerry Hsu (DHL Express Asia Pacific) zur Bedeutung Asiens für den Bonner Logistik-Konzern. DHL plant bis 2014 weitere 132 Millionen US$ (etwa 100 Millionen Euro) in 8 Flugzeuge zu investieren, mit denen die stark nachgefragten Handelsrouten zwischen Shanghai und Nordasien, Europa und den USA bedient werden sollen.

Der Werkzeugmaschinenbauer Licon beliefert in China staatliche Betriebe, private Mittelständler und unterstützt Kunden zudem konzeptionell beim Aufbau neuer Produktionsstätten. An den Automobilzulieferer Jilin Jitong (China) gingen im Jahr 2013 drei Bearbeitungszentren für Bauteile wie Radträger und Schwenklager aus Aluminium und Stahlguss. 6 Anlagen hatten die Untersulmetinger, die seit 2012 mit einer Niederlassung in Peking Präsenz zeigen, bereits für diesen Markt gefertigt und 3 weitere sollen 2014 folgen. Licon hat beim Umsatz 2013 nochmals zulegen können: „Wir erwarten etwas über 36 Millionen Euro“, so CEO Winfried Benz: „Für 2014 liegen bereits weitere Aufträge vor.“ Die stetig steigende Nachfrage nach Autos, vor allem in China, beschert Jilin Jitong volle Auftragsbücher. Das Unternehmen produziert auch für deutsche Hersteller, unter anderem für den VW-Konzern.

Advanced Optics/SCHOTT, mit seiner High-Tech-Glaskeramik Weltmarktführer und Zulieferer für die optische Industrie, bedient Marktsegmente im Bereich Astronomie und Satellitentechnologie, was nicht nur in China überaus gefragt ist. SCHOTT wurde mit dem “CIOE outstanding contribution award”- und damit für seine Bedeutung für die optische Industrie ausgezeichnet; mit Marktpräsenz in der Region (Gregor Grosse, Vice President Sales Asia; Simon Phay, Sales Manager Advanced Optics SCHOTT Singapur; Albert Chen, Managing Director von SCHOTT China), soll der weitere Expansionskurs 2014 fortgeschrieben werden.

Der Elektrozulieferer Harting, ein Betrieb des Mittelstandes in Espelkamp, hat infolge eines deutlichen Zuwachses in Asien einen Rekordumsatz verbucht. Die Erlöse seien um 5,5 % auf 484 Millionen Euro gestiegen, so der Stand 06.12.2013. Zwei Drittel des Umsatzes (64 %) erzielte das Unternehmen im Auslandsgeschäft. Der Zuwachs war wesentlich den Geschäften in Asien zu verdanken.

Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer AG drängt mit seinem Augenmedikament Eylea in einem weiteren Therapiefeld auf die großen Märkte in Asien (Japan). Es sei ab 2014 geplant, das Augenpräparat auch zur Behandlung einer gefährlichen Netzhauterkrankung bei stark kurzsichtigen Menschen auf den Markt zu bringen, teilte der Pharma- und Chemiekonzern mit. Eylea zählt zu 4 Bayer-Arzneien, deren Jahresumsatzpotenzial zusammen mit mehr als 5,5 Milliarden Euro bilanziert. Allein dem Augenmittel traut Bayer Jahresumsätze oberhalb der Milliardenschwelle zu. In den ersten neun Monaten 2013 setzten die Leverkusener mit dem Mittel, das auch unter den Namen VEGF TRap-Eye und Aflibercept bekannt ist, 207 Millionen Euro um.

Carlsberg (dänischer Brauereikonzern) will in China weiter expandieren. Der Brauereikonzern habe 8 Brauereien der Chongqing Beer Group Assets Management für 188 Millionen Euro mit einem Ausstoß von zwölf Millionen Hektoliter pro Jahr erworben, teilte das Unternehmen mit. Erst vor kurzem hatte Carlsberg seinen Anteil am chinesischen Mutterunternehmen – Chongqing Beer Group – von 29,7 auf 60 % erhöht. Das Unternehmen produziert neben der eigenen Marke für Carlsberg in China dessen Marken Carlsberg und Tuborg. Rund 15 % seines Umsatzes generiert Carlsberg bislang in Asien.

Der US-Juwelier "Tiffany’s" hat aufgrund der überraschend hohen Schmuck- und Luxusgüternachfrage in Asien deutlich mehr verdient und deshalb erneut seine Prognose angehoben. Der Gewinn sprang aufgrund des starken Asiengeschäfts im abgelaufenen Quartal um fast 50 % auf knapp (umgerechnet) 95 Millionen Euro. Das Asiengeschäft legte in den vergangenen drei Monaten um 22 % zu und ließ den weltweiten Umsatz um 7 % auf 911 Millionen US$ klettern, so "Tiffany’s" (NY/USA).

Welche Unternehmen stellen sich im Asiengeschäft 2014 neu auf? (Schaeffler, BMW, Toyota)
2014 markiert für den Autozulieferer Schaeffler einen neuen Abschnitt: Um der wachsenden Bedeutung von China gerecht zu werden, sollen die Märkte zukünftig individuell analysiert werden, so die Meldung des Unternehmens. Die Märkte Korea, Japan und Südostasien sollen in der neuen Region Asien/Pazifik zusammengefasst werden. Indien wird hingegen Teil der neuen Region EMEA. „Die Entscheidung, zukünftig China sowie Japan, Korea und die südostasiatischen Länder als zwei eigenständige Regionen zu führen, trägt der außerordentlichen Entwicklung Rechnung, die die Schaeffler Gruppe in den vergangenen Jahren in diesen Ländern genommen hat“, erklärte CEO Klaus Rosenfeld. Die regionale Neuausrichtung – und der Fokus auf die einzelnen Märkte – im Großraum Asien werde es ermöglichen, sich in Zukunft besser auf diese Wachstumsregionen fokussieren zu können. Diese Geschäftsausrichtung wird von der SWOT-Analyse (Stärken-Schwächen-Betrachtung) flankiert.
BMW und Toyota, seit Mitte 2012 Kooperationspartner bei Brennstoffzellen, Leichtbau und Elektroantrieben, planen 2014 (ff.) „den großen Wurf“, so die Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Wir haben uns auf eine gemeinsame Architektur für einen (umweltverträglichen) Sportwagen verständigt“, so Herbert Diess (BMW). „Der Sportwagen des 21. Jahrhunderts“ soll das Ergebnis der bisherigen Zusammenarbeit von BMW und Toyota mit Schwerpunkt auf Leichtbau – und Brennstoffzellentechnologie abrunden. Ob dies gelingen wird, ist offen: In der Branche wird spekuliert, BMW könne die Plattform für einen Nachfolger des zweisitzigen Z4 nutzen. Toyota wiederum könnte auf der gemeinsamen Architektur einen Hybrid-Sportwagen im Stil des Lexus LFA bauen, wird kolportiert, so die FAZ. Beide Unternehmen geben sich viel Zeit: bis 2020 wolle man gemeinsam eine Brennstoffzelle sowie „Teile und Architektur eines Sportwagens“ entwickeln.
Werden auch 2014 im Asiengeschäft „keinen Fuß in die Tür“ bekommen: die Banken (Deutsche Bank, Société Générale, Bank of America, ING, ABN Amro Group, Standard Chartered, Rothschild)

Auf wichtigen Märkten – insbesondere in Asien – konnten viele Banken aus Europa oder den USA keinen erfolgreichen Marktzugang bekommen. Zwar kündigte beispielsweise die Deutsche Bank AG seit 2010 an, ihr überdurchschnittliches Wachstum in Asien fortsetzen zu wollen: "The Asia Pacific region has always played an important role in Deutsche Bank's international strategy." Die Geschäfte machen derzeit aber andere, obwohl mit der ehemaligen Deutsch-Chinesische Bank (Pinyin Déhuáyínháng) ein traditionsbehafteter Anknüpfungspunkt gegeben wäre. Im Licht der erwarteten Wirtschaftsreformen wolle man sich zunächst einmal positionieren, um organisch und durch Zukäufe zu wachsen. Die Zuversicht gründet auf der Hoffnung, dass die angekündigten Reformen des Kapitalmarktes einen Ausbau des Marktanteils ausländischer Banken erlauben werden.

Derweil hat sich die Konkurrenz mit den größten chinesischen Banken zusammengetan, die ihrerseits aber die Verbindungen inzwischen wieder gelöst hat. Die Partnerschaften der Frankfurter mit kleineren Banken brachten ihnen einem Bericht zufolge in den vergangenen 4 Jahren prozentual zweistellige Wachstumsraten. Bislang liefert das Asien-Pazifik-Geschäft 11 % des Konzernertrages. Der Anteil soll sich bis 2015 allerdings verdoppeln.

China ist zugegebenermaßen ein schwieriger Markt für Banken aus Europa und den Vereinigten Staaten. Frankreichs zweitgrößte börsennotierte Bank, Société Générale, hat im harten asiatischen Markt keine guten Erfahrungen gemacht. Sie ist - nach der Bank of America und ING - bereits das dritte internationale Geldhaus binnen 5 Jahren, welches sich unter dem Druck der wachsenden Konkurrenz in dem Segment aus Asien zurückzieht. Société Générale, abgekürzt SG, ist eine der wichtigsten Geschäftsbanken Frankreichs und gehört zusammen mit dem Crédit Lyonnais und der BNP Paribas zu den 3 ältesten Geschäftsbanken überhaupt.

Dessen ungeachtet plant die niederländische Bank ABN Amro Group NV bei ihrer Auslandsexpansion mehr Mitarbeiter im kommenden Jahr im Rohstoffbereich in Asien einzustellen.

Die Konjunkturflaute in Asien beendete die zunächst gute Geschäftsentwicklung der britischen Bank Standard Chartered und Analysten zeigen sich jetzt besorgt über die Wachstumsaussichten sowie Marktpräsenz. Eine Steigerung der Einnahmen sei nun das wichtigste Thema, sagte Gary Greenwood von Shore Capital. Die möglicherweise höheren Kapitalanforderungen machten es schwierig, die Rendite zu steigern. Besonders zu schaffen machen Standard Chartered die Probleme in Südkorea. Dies belastet das Privatkundengeschäft; der Gewinn dürfte hier um prognostiziert 10 % einbrechen. Das Firmenkundengeschäft dürfte stagnieren. Doch auch das Zinsgeschäft stecke in Schwierigkeiten, sagte Finanzchef Richard Meddings. Es leide unter der Unsicherheit darüber, in welche Richtung sich die Leitzinsen der großen, internationalen Notenbanken 2014 bewegen werden, was seine Wirkung auf die Finanzmärkte – in Asien – nicht verfehlen werde. Für die Standard Chartered Bank, die mehr als 90 % ihres Gewinns in Asien (Afrika und Naher Osten) generiert, eine schwierige Situation.

Rothschild Weatlh Management zeigt sich indes (gegen den Trend) risikofreudig und baut 2014 sein Vermögensverwaltergeschäft (Unternehmensfinanzierung; Vermögensbetreuung; strukturierte Kredite) in Nordasien aus. Rothschild Weatlh Management hat einen ehemaligen UBS-Mitarbeiter, Alois Müller, hierfür an Bord geholt, der von der Niederlassung in Hongkong aus den Ausbau der Vermögensverwaltung vorantreiben soll. Wer jedoch in Asien erfolgreich in der Vermögensbetreuung tätig sein will, braucht vor allem Kulturkompetenz als die Schlüsselkompetenz für die Arbeit auf Märkten in Asien.

Chancen und Risiken im Asiengeschäft 2014

Chance Infrastruktur: Die Weltbank schätzt, dass es in Asien einen Investitionsrückstand bei Infrastruktureinrichtungen von 1.000 Milliarden US-Dollar gibt. Ein riesen Markt für alle Branchen mit Aktivitäten im Geschäft der Infrastruktur. Risiko: Dieser Rückstand bedeutet, dass der Ausfall der wenigen bestehenden und überlasteten Infrastruktureinrichtungen im Katastrophenfall nicht kompensiert werden kann.

Chance Immobilienmarkt und Bauwirtschaft und zugleich ein großes Risiko: Die Gefahr einer Immobilien- und Hypothekenblase bzw. Krise besteht m. E. nach weiterhin und stellt ein akutes Problem (China, Vietnam) dar.

Einer Umfrage der American Chamber of Commerce in Schanghai zufolge fühlen sich 90 % der befragten ausländischen Unternehmen von schwammigen Gesetzen, mangelnder Transparenz und Bürokratie behindert. 75 % gaben an, negativ vom unzureichenden Schutz des geistigen Eigentums in China betroffen zu sein. Jeweils etwa 70 % der befragten Unternehmen haben außerdem Schwierigkeiten bei der Durchsetzung vertraglicher Vereinbarungen und mit der Korruption im Lande. Aber auch in Indien muss mit Problemen beim Schutz geistigen Eigentums gerechnet werden – so schätzt die Alliance against Intellectual Property Theft, dass 20 bis 30 % der in Indien gefertigten Autoteile illegale Nachahmungen sind.

Die Länder mit den besten Wachstumschancen sind m. E. nach China, Vietnam, Indien und Südkorea – in China betrifft das Wachstum vor allem herstellende Unternehmen, in Indien die Branchen Software, IT-Services sowie Pharma und in Südkorea die Hightech-Industrie. Da die Gehälter im Verhältnis zu Europa extrem niedrig sind, werden asiatische Herstellungskosten zunehmend zum Benchmark für den Rest der Welt.

Prognose im Asiengeschäft 2014

Auch 2014 steht im Zeichen der Fortsetzung von Preis- und Rationalisierungsdruck, der insbesondere von Asien ausgeht und sich in fast allen Branchen auswirken wird. Lohn - und Rationalisierungsdruck verschärfen die Arbeitslosigkeit in einigen Staaten und fordern die Demokratien, vor allem auch in Europa, heraus. Unternehmen, die sich dem Rationalisierungsdruck nicht stellen, laufen Gefahr vom Markt verdrängt zu werden. Die Strukturreformen in einigen südlichen Ländern der EU dürften zwar erste Früchte tragen und die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu Deutschland sollte sich weiter verbessern. Die Eurozone konnte bislang die deflationären Tendenzen noch nicht zu überwinden.
Die US-Notenbank testet den Rückzug aus der expansiven Geldpolitik (Tapering) und einige Experten gehen davon aus, dass die Federal Reserve ihre Anleihekäufe 2014 (weiter) sukzessive zurückfahren wird. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Geldpolitik der Fed und auch der EZB weiter expansiv bleiben wird, selbst wenn die „Geld-Flut“ gedrosselt wird. Weder die amerikanische noch die europäische Zentralbank werden Maßnahmen ergreifen, die sich kontraproduktiv auf den Aufschwung auswirken könnten. Zinserhöhungen werden aller Voraussicht nach 2014 kein Thema werden.

Der Weltwirtschaft wird ein prognostiziertes Wachstum von 3,6 % zugetraut. Für die Euro-Währungszone sehen die Analysten etwas mehr als ein Prozent; die Märkte in Asien bleiben die Boom-Region 2014. Aber auch Asien kommt um strukturelle Reformen nicht herum nicht herum, was die Entwicklung der letzten Monate ganz deutlich gemacht habe, so die Asiatische Entwicklungsbank. Insgesamt dürfte sich das Wachstum in Asien leicht von 6,1 % auf 6,0 % verlangsamen. Vor allem die beiden großen Wirtschaftsregionen – China und Indien – seien von der Schwäche betroffen, so die Prognosen. Die Wirtschaft in China dürfte 7,6 %, Indien etwa 4,7 % zulegen. China wird auch 2014 den globalen Aussenhandel dominieren; wer allerdings ins Asiengeschäft einsteigen will, sollte zuerst seine Chancen in Vietnam prüfen und nutzen.
Sandro Valecchi, Business Analyst & Markets

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Bereitgestellt von Benutzer: Sandro Valecchi
Datum: 12.01.2014 - 16:45 Uhr
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