Tag der Humanitären Hilfe: Helfer brauchen sicheren Zugang -
Caritas und Diakonie weisen auf Gefährdungen in Syrien hin - Schutz für neutrale Helfer durch Kriegsparteien gefordert
(ots) - Auf die wachsende Gefährdung von
humanitären Helfern weisen Caritas international und Diakonie
Katastrophenhilfe hin. Anlässlich des Tages der Humanitären Hilfe am
19. August fordern die kirchlichen Hilfswerke sicheren Zugang zur
notleidenden Bevölkerung und die Einhaltung des humanitären
Völkerrechts. Besonders gefährlich ist die humanitäre Hilfe nach
Einschätzung der Hilfswerke derzeit in Syrien.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen
Caritasverbandes, leistet an insgesamt acht Projektstandorten in
Syrien humanitäre Hilfe. In der Vergangenheit waren Mitarbeiter von
syrischen Caritas-Partnern bei Hilfseinsätzen verwundet worden,
andere Helfer werden aufgrund ihrer humanitären Arbeit von der
syrischen Regierung steckbrieflich gesucht. "Wir benötigen sichere
Schutzzonen, um mittelfristig Humanitäre Hilfe leisten zu können",
sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. "Die
Konfliktparteien müssen dazu verpflichtet werden, solche
Rückzugsgebiete für Zivilisten zu garantieren. Krankenhäuser,
Schulen, Kindergärten und Flüchtlingslager für intern Vertriebene
dürfen nicht Ziele von Angriffen sein."
"Helfer und Helferinnen in gewaltsamen Konflikten dürfen nicht in
die Schusslinie geraten", erklärt Martin Keßler, Leiter der Diakonie
Katastrophenhilfe. Der Bombenanschlag im türkischen Reyhanli, bei dem
vor drei Monaten mehr als 40 Menschen, darunter viele syrische
Flüchtlinge, getötet wurden, zeige zudem, dass auch vermeintlich
sichere Grenzregionen schnell zur Gefahrenzone für Flüchtlinge und
Helfende werden können. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt
dort, in Jordanien, dem Libanon und Irak über 90.000 Flüchtlinge "Ob
in Syrien, Somalia, Pakistan, im Kongo oder Kolumbien: Flüchtlinge
und Vertriebene sind auf unsere Hilfe angewiesen. Wir brauchen
sicheren Zugang zur notleidenden Bevölkerung ohne bewaffneten
Begleitschutz, denn er gefährdet die Neutralität humanitärer Hilfe",
so Keßler.
Nach einer Studie von UN-OCHA (Amt für die Koordinierung
humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen) aus dem Jahr 2011
hat sich die Zahl der getöteten humanitären Helfer innerhalb von zehn
Jahren verdreifacht. Trotz stetig steigender Ausgaben für
Sicherheitsmaßnahmen. Besonders gefährdet sind die einheimischen
Helfer.
Pressekontakt:
Achim Reinke, Caritas international, 0761/200-515
Urte Öützen, Diakonie Katastrophenhilfe, 030/652111835
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Datum: 16.08.2013 - 10:27 Uhr
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