Gebäudereinigung - die Branche im internationalen Vergleich

Der beschäftigungsstärkste Handwerkszweig in Deutschland ist mit fast 700.000 Arbeitskräften die Gebäudereinigung. Seit Jahren wächst die Summe der Firmen kontinuierlich. Was die Umsätze angeht, laufen die Zahlen in Richtung 20-Milliarden-Marke.

(IINews) - Der beschäftigungsstärkste Handwerkszweig in Deutschland ist mit fast 700.000 Arbeitskräften die Gebäudereinigung. Seit Jahren wächst die Summe der Firmen kontinuierlich. Was die Umsätze angeht, laufen die Zahlen in Richtung 20-Milliarden-Marke.

Wie die Branche weltweit dasteht

Durch seine Gesamteinnahmen ist der Reinigungsmarkt Deutschland vom Verhältnis her in Europa ganz oben vor seinen französischen, italienischen, spanischen und englischen Nachbarn. Die immer wieder veröffentliche Studie über den EFCI (Europäischer Reinigungsmarkt vom Dachverband der Reinigungsindustrie), legt für 2014 insgesamt 171.560 Firmen mit mindestens 3,39 Millionen Arbeitskräften dar. In Europa betrug der Umsatz der Unternehmen 73,9 Milliarden Euro. Von den fünf vorangehenden europäischen Ländern Deutschland, Frankreich, England, Italien und Spanien wurden ungefähr 72 Prozent erwirtschaftet.


Nicht nur für die Gebäudereinigungsfirmen Deutschlands spielt Europa eine immer größere Rolle. Etwa 80 Prozent von allen inländischen Verordnungen und Gesetze gehen aus den Brüsseler Beschlüssen hervor. Deswegen ist der Bundesinnungsverband vom Gebäudereiniger-Handwerk seit langer Zeit Mitglied der Dachverbände European Federation of Cleaning Industries (EFCI), der FIDEN (Féderation International des Entreprises de Nettoyage) und dem Weltverband WFBSC (World Federation of Building Service Contractors).

Ende 2018 wird die kommende EFCI-Studie erwartet, welche die Daten von 2016 enthält.


Das deutsche Gebäudereiniger-Handwerk

So wie in den anderen Ländern Europas, weist in der Bundesrepublik der Gebäudereinigungsmarkt überwiegend eine kleine und mittelständische Struktur auf. Das Firmenspektrum beginnt bei kleinen Spezialanbietern, welche Nischen auf dem Dienstleistungs- und Reinigungsmarkt belegen, bis hin zu großen Dienstleistungsfirmen, welche alle Leistungen an und in Gebäuden liefern und in Ausnahmefällen bis zu 40.000 Arbeitskräfte beschäftigen. Kleinunternehmen mit einem Jahresumsatz von 500.000 Euro sind mit etwa 80 Prozent weitaus die größte Zahl der Firmen. Allerdings realisieren sie lediglich ungefähr 15 Prozent vom Branchenumsatz. Bei der obersten Größenklasse, welche ab fünf Millionen Euro jährlichen Umsatz beginnt, erwirtschaften etwa zwei Prozent der Firmen mehr als 46 Prozent vom Branchenumsatz. Von 500.000 bis fünf Millionen Euro Jahresumsatz bewegt sich die mittlere Umsatzgrößenklasse, auf die nahezu 17 Prozent der Firmen mit fast 39 Prozent Umsatzanteil entfallen.

Die Interessen seiner 2.500 Mitgliedsunternehmen werden vom Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks vertreten. Diese decken allerdings ungefähr 90 Prozent vom vergebenen deutschen Reinigungsmarkt ab. Das ist ein Markt, welcher auf jeden Fall von den Gewerbekunden auf dem Gebiet der Gebäudereinigung fast vollständig ausgeschöpft ist. Das beweist die vom Bundesinnungsverband veranlasste SINUS-Marktstudie. Bei diesem Kundenkreis ist die Unterhaltsreinigung schon zu 79 Prozent sowie die Glas- und Fensterreinigung sogar bis zu 92 Prozent ausgesourct. Für die Gebäudereinigungsfirmen ist das einer der Gründe, das Leistungsangebot systematisch zu auszuweiten und so neuartige Märkte zu eröffnen beziehungsweise zu bewahren.


Wie sich der Reinigungsmarkt entwickelt

Beim Leistungsangebot resultiert das koordinierte und gezielte Ausweiten in den umfassenden Dienstleistungsangeboten, welche bei den Firmen in der heutigen Zeit von den infrastrukturellen zusätzlichen Dienstleistungen, wie etwa Hausmeister- und Pförtnerdienste, Catering-Services, Hol- und Bringdienste und so weiter) sowie modernes Gebäude bis hin zum umfassenden Facilitiy Management reichen. Bereits die Zukunftsstudie vom Institut der Deutschen Wirtschaft, die im Jahr 2007 veröffentlicht wurde, identifizierte die firmenbezogenen Dienste an erster Stelle unter den besten Aufschwung- und Zukunftsgeschäftszweigen. Selbst das stellt einen Grund für den Aufstieg der herkömmlichen Gebäudereinigung hin zum Facility Management dar. In Interaktion mit den Fachkompetenzen Management von Menschen, Management von Arbeiten und Management von Aufgaben arbeitet sich das neuartige Image der Branche immer klarer heraus. Mittlerweile haben im Facility Management fünf dieser zehn besten Firmen ihre Anfänge im Gebäudereiniger-Handwerk. Das zeigt klar den Stellenwert des Geschäftszweigs.

Selbst das Branchenporträt Gebäudereinigung bestätigt diesen Stellenwert, welcher von dem Institut der Deutschen Wirtschaft von Professor Michael Gröming erstellt wurde. Die wissenschaftliche Arbeit belegt bei der Branche die vielfältigen Funktionen sowie die Stärke und Dynamik vom modernen Dienstleistungshandwerk Gebäudereinigung, welche der Geschäftszweig zum Bewältigen der zukünftigen Aufgaben unbedingt benötigt. Das Diversifizieren der Leistungsangebote von den Firmen trug ebenso in der Öffentlichkeit zu einem besseren Ruf bei. Allmählich, jedoch anhaltend verändert sich bei der Branche das Bild, die früher als Putzkolonne und nun als qualifizierte Dienstleistungs- und Handwerkfirma angesehen wird.

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Datum: 13.11.2019 - 12:09 Uhr
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